Mehrweg Main-Tauber
Allein in Deutschland werden jährlich mehr als 2,8 Milliarden Coffee-to-go-Becher und 3,8 Milliarden Einweg-Essensboxen verbraucht. Durch den Einsatz von Mehrweggeschirr können bis zu 280.000 Tonnen Abfälle pro Jahr bzw. 770 Tonnen pro Tag eingespart werden! Seit 2023 müssen EU-weit alle gastronomischen Betriebe mit einer Ladenfläche von über 80 Quadratmetern und mehr als fünf Mitarbeitenden sowie alle Filialen von Ketten eine Mehrwegalternative für Essen und Getränke zum Mitnehmen anbieten.
Der Main-Tauber-Kreis nimmt diese Herausforderung an – und geht voran! Der Abfallwirtschaftsbetrieb Main-Tauber-Kreis (AWMT), die Kreiswirtschaftsförderung und die Energieagentur Main-Tauber-Kreis haben im Verbund eine kreisweite Abfallvermeidungskampagne inittiert.
Klar ist: Sie wird umso erfolgreicher, je mehr Menschen mitmachen. Daher unser Appell: Nutzen Sie die angebotenen Mehrweglösungen oder Ihre eigenen Behälter!
Abfall vermeiden - Wir zeigen, wie es geht!
Landratsamt Main-Tauber-Kreis
Kleine Box, große Wirkung - Rücknahmebox EddingMarkelsheimer Weingärtner
Mehrwert durch MehrwegPraktisch, einfach, sauber - und so geht's!
Ihre Vorteile!
Für Bürgerinnen und Bürger: Abfall vermeiden - und Spaß dabei!
Abfall zu vermeiden ist sinnvoll: Denn nur so können wir den Planeten vor der Vermüllung retten. Es ist verantwortlich, denn so werden wir der nächsten Generation gerecht. Und es ist praktisch: Sie können Ihren Behälter einfach überall einsetzen. Na, wenn das keinen Spaß macht…
Für Betriebe: Abfall vermeiden - und sparen!
Zunächst leisten Sie einen wichtigen Beitrag für den Kreis, der auch von Kundinnen und Kunden gesehen – und honoriert wird. Die Initiative ist praktikabel, denn mehrere etablierte Mehrweg-Systeme machen mit. Und profitabel ist es auch: Nach einer Anfangsinvestition sparen Sie auf lange Sicht Verpackungsmaterial - und damit Geld.
Für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: Abfall vermeiden - und beraten!
Sie leisten durch Ihre Beratung einen wertvollen Beitrag. So werden Ihre Kundinnen und Kunden begeistert sein, zu erfahren: Mehrweg ist komfortabel, denn das Mehrweggeschirr ist mikrowellengeeignet. Mehrweg ist sicher: Eigene Behältnisse genügen hygienischen Anforderungen. Und: Mehrweg kostet Kundinnen und Kunden keinen Cent mehr!
Wir beantworten Ihre Fragen zum Mehrweggeschirr!
Kann man Komponenten aus Einweg- und Mehrwegverpackung mixen?
Nein. Die Mehrwegangebotspflicht gilt immer für die ganze Verpackung inklusive aller Verpackungskomponenten und Zusatzelemente. So muss beispielsweise auch der Deckel eines Mehrweggetränkebechers Mehrweg sein.
Welche Anbieter von Mehrwegsystemen in der Region Main-Tauber nehmen teil?
In der Region Main-Tauber machen die Mehrwegsystem-Anbieter RECUP, Local to go und Mehrwegkonzepte Service GmbH mit.
Darf der Betrieb die Ware von einer in die andere Verpackungsart umfüllen?
Nein. Es ist unzulässig, bereits in Einwegverpackungen vorverpackte Produkte in Mehrwegverpackungen umzufüllen und die Einwegverpackungen zu entsorgen.
Muss der Betrieb jede Mehrwegverpackung zurücknehmen?
Nein. Die Rücknahmepflicht der Betriebe beschränkt sich nur auf solche Mehrwegverpackungen, die sie selbst in Verkehr gebracht haben. Sie sind nicht verpflichtet, andere Mehrwegbehältnisse zurückzunehmen.
Welche Auswirkung hat die Verpackungsart auf die Ware?
Keine. Das Angebot der Ware in der Einwegverpackung muss exakt der Ware in einer Mehrwegverpackung entsprechen, das heißt es muss sich um die gleiche Ware in der gleichen Menge handeln.
Ist die Erhebung eines Pfands für Mehrwegverpackung zulässig?
Die Verkaufsstelle kann als Anreiz für die Rückgabe der Mehrwegverpackung ein angemessenes Pfand verlangen. Dieser darf durch seine Höhe allerdings nicht abschreckend wirken.
Wird das Angebot von Ware in Mehrwegverpackung teurer?
Nein. Die Mehrwegverpackung darf nicht teurer angeboten werden. Positive Kaufanreize wie zum Beispiel bevorzugte Bedienung, ein Bonussystem oder Treuepunkte müssen sowohl für einweg- als auch mehrwegverpackte Ware gelten.
Für wen gilt die Mehrwegpflicht?
Unter die Novelle fallen nur größere Betriebe – ab 80 Quadratmetern Fläche und mit mindestens fünf Mitarbeitenden. Besonders gefordert sind Bäckereien, Bistros, Cafés, Restaurants, Imbisse, Kantinen, Mensen aber auch Essenstheken und Salatbars im Einzelhandel, die ihren Kunden Speisen und Getränke zum Sofortverzehr vor Ort oder zum Mitnehmen (To-go und Take-away) anbieten.
Kinos, Eisdielen, Handel (Nahversorger), Einzelhandel und Imbissbuden sind von der Mehrwegpflicht ausgenommen.
Die Mehrwegangebotspflicht greift auch, wenn der Verzehr direkt vor Ort erfolgt. Es ist nicht erforderlich, dass eine Speise als Mitnahme-Gericht erworben und an einem anderen Ort verzehrt wird.
Die Mehrwegangebotspflicht gilt auch für alle Einweggetränkebecher.
Welche Hygieneanforderungen an Mitbring-Behältnisse gibt es?
Mitbring-Behältnisse müssen sauber und verschließbar sein.
Der Betrieb darf die Befüllung des Kundenbehältnisses aus hygienischen Gründen nur dann ablehnen, wenn das Kundenbehältnis derart verschmutzt ist, dass eine Kontamination der Arbeitsumgebung zu befürchten wäre – oder das Behältnis für das abzugebende Lebensmittel ungeeignet ist.
Branchentipps
Wie kann man im Handwerk Müll einsparen?
- günstiges Leihen (zum Beispiel Handwerker-Maschinen im Baumarkt) statt Kaufen
- kostenfreies Leihen im Bekanntenkreis
- Reparatur statt Neuanschaffung
Wie kann man in der Gastronomie Müll einsparen?
- Einsatz von Stoffservietten
- auf Portionspackungen für Zucker, Butter, Senf, Ketchup etc. verzichten
- Getränke nur aus Zapfanlagen und Mehrwegflaschen ausschenken
- bei Obst und Gemüse auf Plastikverpackung verzichten
- Papiertischwäsche, Biermanschetten, Tellerdeckchen und Einweg-Platzsets nicht nutzen
- Mehrwegverpackungen bei Reinigungsmitteln nutzen
- Großgebinde (Zentnersack Zucker oder Mehl) verwenden
Wie kann man im Handel Müll einsparen?
- Dispenser und Pfandflaschen verwenden
- Nutzung von Mehrwegsystemen
- Konzentrate (zum Beispiel Wasch- und Reinigungsmittel) verwenden
- statt kleiner Mengen große Mengen bestellen
Wie kann man in Schulen und Kitas Müll einsparen?
- auf Snacks aus dem Automaten verzichten
- Recycelte Schulhefte statt neues Papier
- alte statt neue Bücher kaufen
- Umweltschonendes Material im Etui
- Keine Einwegtrinkflaschen
- Bienenwachstücher statt Frischhaltefolie
- Zeitung zum Einbinden von Büchern und Heften
- Beidseitiges Beschriften
- Brotdose nutzen
- Schnellhefter aus Pappe verwenden
- statt kleinen große Verpackungen nutzen