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25.04.2024

Auf dem Weg zu einem klimaneutralen Weinbau - Markelsheimer Weingärtner setzen auf Mehrwegsystem

Landrat Christoph Schauder hat gemeinsam mit dem Vorstandsvorsitzenden der Weingärtner Markelsheim, Michael Schmitt, sowie der Marketingleiterin Verena Ruck die Produktionsstätte der Weingärtner besichtigt. Im Fokus stand dabei das neu eingeführte Mehrwegsystem für Weinflaschen. Im September vergangenen Jahres gestartet, füllt die Genossenschaft unter dem Motto „Mehrwert durch Mehrweg“ mittlerweile neun Weinsorten in die modernen Mehrwegflaschen ab.

„Dieses Modellprojekt ist ein Paradebeispiel für nachhaltige Abfallvermeidung und ein wichtiger Baustein auf dem Weg zu einem klimaneutralen Weinbau in unserer Region. Es erfordert Investitions- und Risikobereitschaft, um diesen wichtigen und richtigen Schritt zu gehen“, erklärte Landrat Christoph Schauder. „Das Engagement der Weingärtner Markelsheim ist ein Best-Practice-Beispiel im Sinne unserer Kampagne Mehrweg Main-Tauber.“

Die modern gestalteten 0,75-Liter-Pfandflaschen sind Teil des bundesweit ersten Mehrwegpools für Weinflaschen, ein Projekt der Wein-Mehrweg-Genossenschaft in Möglingen, die von zwölf württembergischen Weingärtnergenossenschaften gegründet wurde. Die Weingärtner Markelsheim partizipieren mit aktuell 52.000 Pfandflaschen an diesem System. Die Pfandgebühr für die neue Mehrwegflasche beträgt 30 Cent.

„Der Weinbau spürt die Auswirkungen des Klimawandels aus erster Hand. Daher ist es uns eine Herzensangelegenheit, möglichst nachhaltig zu wirtschaften. Dieses Leitbild leben wir nicht nur im Weinberg, sondern der Gedanke geht über die Produktions- und Transportwege hinaus und endet nun auch bei der Verpackung“, betonte Michael Schmitt. Bei anderen Getränken sei die Mehrwegverpackung bereits eine Selbstverständlichkeit. „Dieses Bewusstsein möchten wir auch für unser Produkt schärfen mit einer modernen und nachhaltigen Alternative zur Einweg-Glasflasche.“

Aktuell werden die Mehrwegflaschen vor allem an Gastronomen sowie den Fachhandel in recycelten Kunststoffkästen geliefert, zusätzlich erfolgt der Direktverkauf am Standort in Markelsheim. „Der Ausbau schreitet voran und wir möchten dieses offene System weiter in die Breite tragen. Wir freuen uns über jeden Direktvermarkter, der sich eine Teilnahme an dem Mehrwegpool vorstellen kann“, rief Marketingleiterin Verena Ruck andere Winzerinnen und Winzer dazu auf, sich bei den Weingärtnern Markelsheim zu informieren.

„Der Weinbau ist ein emotionales Thema und ein wichtiger Teil unserer Kulturlandschaft. Doch Tatsache ist auch: Diese Weinkulturlandschaft wird sich wandeln. Mit ihrem Weg antizipieren Sie die Entwicklungen und Herausforderungen frühzeitig. Sie leisten nicht nur einen wesentlichen Beitrag zur Abfallvermeidung, sondern schaffen sich angesichts dynamischer Preise am Glasmarkt auch ein Stück Unabhängigkeit. Klar ist aber ebenso: Nachhaltigkeit und Qualität haben ihren Preis“, betonte Landrat Christoph Schauder.

INFO:

Die Abfallkampagne „Verpackung? – Kann ich besser!“ informiert Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen aus der Region über vielfältige Möglichkeiten zur Abfallvermeidung. Die Webseite mit vielen Informationen ist unter www.mehrweg-main-tauber.de zu finden.

Durch die Novellierung im Verpackungsgesetz müssen alle gastronomischen Betriebe mit einer Ladenfläche von mehr als 80 Quadratmetern und mehr als fünf Angestellten eine Mehrwegalternative für Essen und Getränke zum Mitnehmen anbieten. Das gilt ebenso für alle Filialketten. Dabei darf die Mehrwegvariante nicht teurer sein als das in Einweg verpackte Produkt. Mehrwegbecher müssen für alle Angebotsgrößen eines To-Go-Getränks zur Verfügung stehen. Unter dem Slogan „Verpackung? – Kann ich besser!“ möchte der Landkreis mit seiner Kampagne nicht ausschließlich die Unternehmen ansprechen, die unter die gesetzliche Regelung fallen. Vielmehr sollen besonders die Betriebe motiviert werden, auf Mehrwegprodukte zu setzen, die nicht an die neuen Regeln gebunden sind und bis dato Einweglösungen anbieten.

Weitere Informationen gibt es beim Landratsamt Main-Tauber-Kreis, Amt für Wirtschaft und Klimaschutz, Gartenstraße 1 in Tauberbischofsheim, Telefon 09341/82-5809, E-Mail wirtschaftsfoerderung@main-tauber-kreis.de, und beim Abfallwirtschaftsbetrieb Main-Tauber-Kreis (AWMT), Gartenstraße 1 in Tauberbischofsheim, Telefon 09341/82-4002, E-Mail abfallwirtschaftsbetrieb@main-tauber-kreis.de.

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