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24.01.2024

Betriebszahlen im Handwerk auf neuem Höchststand

Die Zahl der Handwerksbetriebe in der Region Heilbronn-Franken ist erneut gestiegen. Zum Jahresende 2023 zählte die Handwerkskammer 12.705 Mitgliedsbetriebe - 49 mehr als im Vorjahr.

„Wir freuen uns sehr über die gute Entwicklung der Betriebszahlen“, sagt Hauptgeschäftsführer Ralf Schnörr mit Blick auf die aktuelle Bilanz. Dennoch weiß er, wie schwierig es für Handwerkerinnen und Handwerker ist, sich für die Selbständigkeit zu entscheiden. „Angesichts der vielen Vorschriften, Dokumentationspflichten und Regeln sind viele nicht mehr bereit, einen Betrieb zu gründen oder zu übernehmen. Die Frustration über die überbordende Bürokratie ist groß in unseren Betrieben. Manch einer macht vor lauter Bürokratie auch nicht mehr weiter“, weiß Schnörr. Die Fülle an Pflichten könne nur von der Politik beseitigt werden. Das Handwerk stehe mit effektiven und umsetzbaren Vorschlägen zur Bürokratieentlastung bereit. Es liege nun an der Bundesregierung, diese Unterstützung anzunehmen und Änderungen endlich beherzt umzusetzen, fordert Schnörr.

Deutliches Plus bei zulassungsfreien Gewerken

Zu den zulassungspflichtigen Gewerken gehören im Gebiet der Handwerkskammer 8826 Betriebe. Das bedeutet einen Rückgang von 97 Betrieben. Weniger Betriebe gibt es unter anderem bei den Fliesen-, Platten- und Mosaiklegern (-21) und Tischlern (-15). Voraussetzung für die Selbständigkeit in den zulassungspflichtigen Berufen ist der Nachweis einer geeigneten Qualifikation. Zum Beispiel der Meisterbrief.

Bei den zulassungsfreien Gewerken gab es einen Zuwachs von 135 Unternehmen auf nun 2586 Mitgliedsbetriebe. Besonders das Kosmetiker-Handwerk hat hier zugelegt. Ende 2023 gab es 66 Betriebe mehr als im Jahr zuvor. Auch bei den Gebäudereinigern gab es ein deutliches Plus: 48 Betriebe mehr boten 2023 ihre Dienstleistungen an. Bei diesen beiden Gewerken ist von einem hohen Anteil an Gründungen im Nebenerwerb auszugehen. Die zulassungsfreien Berufe dürfen ohne besonderen Qualifikationsnachweis ausgeübt werden. Eine Meisterprüfung ist in diesen Berufen sinnvoll und möglich, aber keine notwendige Voraussetzung für die Selbständigkeit.

1286 Unternehmen in der Region sind dem handwerksähnlichen Gewerbe zuzuordnen. Das sind elf Betriebe mehr als 2022. Hier gibt es beispielsweise neun Bodenleger mehr als im Vorjahr. Die handwerksähnlichen Gewerbe erfordern ebenfalls keine besondere Qualifikation.

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