Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage im Handwerk
Viel zu tun hatten die meisten Handwerksbetriebe in der Region im Jahr 2019. Die sehr hohe Auslastung hielt beim Großteil der Handwerker bis zum Ende des vierten Quartals an. Das zeigen die Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage der Handwerkskammer. Die schwache Entwicklung der Gesamtwirtschaft schlägt sich bisher nicht auf alle Gewerke nieder. An Betrieben, die stark von der Industrie abhängen, geht die Entwicklung aber nicht spurlos vorbei.
„Insgesamt sind deshalb die Erwartungen für das Jahr 2020 bei vielen Handwerkern geringer als noch im Vorjahr“, bemerkt Ulrich Bopp, Präsident der Handwerkskammer Heilbronn-Franken. „Dank der hohen Auslastung und einer guten Auftragslage bleibt die Entwicklung im Handwerk aber weiterhin relativ stabil“, urteilt Bopp.
Geschäftsentwicklung
Die Stimmung in den Betrieben der Region hat sich dennoch etwas eingetrübt. Mit ihrer Geschäftslage zufrieden waren im vierten Quartal 2019 insgesamt 72,5 Prozent der Befragten (Vorjahr: 78 Prozent). Als schlecht bezeichneten im selben Zeitraum 5,3 Prozent (Vorjahr: 3,8 Prozent) ihre wirtschaftliche Lage. Die meisten Handwerker (69,6 Prozent, Vorjahr: 63,1 Prozent) glauben, dass die Geschäftsentwicklung in den nächsten Wochen auf dem aktuellen Niveau bleibt. 14,5 Prozent der Befragten (Vorjahr: 21,2 Prozent) rechnen mit besseren und 15,9 Prozent der Betriebe (Vorjahr: 15,7 Prozent) mit schlechteren Geschäften im ersten Quartal 2020.
Auftragsentwicklung
Die Auftragsentwicklung des Handwerks in der Region Heilbronn-Franken verlief Ende 2019 weniger dynamisch als im Jahr zuvor. Jeder dritte Betrieb (32,9 Prozent, Vorjahr: 31,8 Prozent) verbuchte ein höheres Auftragsaufkommen, während jeder fünfte (20,9 Prozent, Vorjahr: 11,7 Prozent) weniger Auftragseingänge verzeichnete. Ihre künftige Auftragslage beurteilen die Befragten etwas positiver als vor einem Jahr. Mit Auftragszuwächsen rechnen derzeit 25,2 Prozent (Vorjahr: 26,0 Prozent) und mit Auftragsrückgängen 21,2 Prozent (Vorjahr: 22,4 Prozent) der Betriebe.
Betriebsauslastung
Die Auslastung der Betriebe ist im Jahresverlauf gestiegen. Der Anteil der Betriebe, die über ihre Kapazitätsgrenzen hinaus arbeiteten, stieg von 14,1 auf 22,7 Prozent. Mit 55 Prozent ist der Anteil der Firmen mit einer Auslastung zwischen 81 und 100 Prozent im Jahresverlauf konstant geblieben (Vorjahr: 55,9 Prozent). Zurückgegangen ist die Zahl der Betriebe mit einer mittleren und geringen Kapazitätsauslastung. So meldeten nur noch 14 Prozent der Befragten (Vorjahr: 19,3 Prozent) eine 61- bis 80-prozentige Auslastung und lediglich 8,4 Prozent (Vorjahr: 10,7 Prozent) hatten nennenswerte Kapazitätsfreiräume.
Umsatzentwicklung
Die Umsatzentwicklung im Handwerk in der Region Heilbronn-Franken hat Ende des Jahres eine Delle auf hohem Niveau erhalten. Über ein Umsatzplus freuten sich in den vergangenen drei Monaten 39 Prozent der Betriebe (Vorjahr: 39,8 Prozent). Zeitgleich mussten 16,3 Prozent ein Umsatzminus hinnehmen (Vorjahr: 9,8 Prozent). Die Umsatzerwartungen sind entsprechend verhaltener. Höhere Umsätze erwarten derzeit 13 Prozent der Betriebe (Vorjahr: 23,4 Prozent), gleichzeitig befürchten 28,8 Prozent geringere Umsätze (Vorjahr: 24,6 Prozent).
Beschäftigte
Zum Ende des vergangenen Jahres hat die Beschäftigung im regionalen Handwerk erneut etwas zugenommen. Ihren Mitarbeiterstab vergrößern konnten 9,2 Prozent der Befragten (Vorjahr: 7,9 Prozent). Bei 5,1 Prozent der Betriebe sank die Zahl der Angestellten (Vorjahr: 6,2 Prozent). Wenn es nach den Betrieben geht, soll die Beschäftigung im Handwerk der Region auch 2020 weiterwachsen. Mehr Mitarbeiter planen 11,2 Prozent der Befragten (Vorjahr: 8,3 Prozent). Mit einer Verkleinerung ihrer Belegschaft rechnen dagegen 8,0 Prozent der Betriebe (Vorjahr: 6,7 Prozent).