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14.02.2020

"Nachhaltige Ernährung", Teil 5 von 5: Das bisschen Essen, das ich da wegwerfe ...

Das „bisschen Essen“, das in Deutschland täglich weggeworfen wird, entspricht, laut der Stuttgarter Studie von 2012 rund 82 Kilogramm pro Kopf und Jahr. Neuere Zahlen des größten deutschen Marktforschungsinstituts GfK von 2017 kommen „nur“ noch auf 55 Kilogramm Lebensmittel pro Person und Jahr. „Dennoch sind es für alle Haushalte in Deutschland 4,4 Millionen Tonnen Lebensmittel und somit deutlich zu viel“, sagt Jennifer Herrmann, Sachgebietsleiterin für Ernährung, Haushalt und Verbraucherbildung beim Landwirtschaftsamt des Landratsamtes Main-Tauber-Kreis. Im Rahmen der landesweiten Ernährungstage ruft sie dazu auf, Verschwendung zu vermeiden.

Jennifer Herrmann: „Es gibt viele kleine Stellschrauben, um die Zahl der Lebensmittel, die weggeworfen werden, zu minimieren. Planvoll Einkaufen gehen ist eine davon. Im Supermarkt lassen wir uns zu gerne von Sonderangeboten oder Großpackungen verführen. Wer einen Wochenspeiseplan hat, die noch benötigten Zutaten auf einen Einkaufszettel schreibt und sich an diesen hält, lässt sich nicht so leicht locken. Bei der Erstellung eines Wochenspeiseplans sollten am besten zwei „Die Besten Reste“-Tage eingeplant werden, um Übriges von vorherigen Mahlzeiten zeitnah zu verarbeiten.

Verwertung von Lebensmittelresten ist nicht nur ein notwendiges Übel, sondern lässt auch viel Platz für kreative Experimente. Aus übrigen Kartoffeln, Nudeln, Reis oder Linsen lassen sich im Handumdrehen leckere Salate als Mittagsimbiss für den nächsten Arbeitstag oder die nächste Familienmahlzeit vorbereiten. Hier lassen sich auch Brot oder Käsereste mit verarbeiten. Viele Obstsorten lassen sich einfrieren, um sie später für ein schnelles Fruchteis oder einen Smoothie aufzumixen. Soßen- oder Suppenreste eignen sich ebenfalls zum Einfrieren in Eiswürfelbehältnissen. Portionsweise entnommen, verfeinern sie neue Suppen und Soßen. Ebenso frische Kräuter. Aus Kaffee oder Saft lassen sich Eiswürfel mit dem gewissen Etwas zaubern. Wenn doch mal mehr übrig ist, kann man einfach eine kleine Resteparty mit Freunden einberufen oder ein Kochduell starten. Dies verbindet das Angenehme mit dem Nützlichen. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

Generell gilt beim Thema nachhaltige Ernährung beziehungsweise Nachhaltigkeit allgemein: “Wenn viele kleine Menschen an vielen kleinen Orten viele kleine Schritte tun, dann wird sich etwas bewegen. Denn wenn jeder Mensch darauf wartet, dass sich zunächst ein anderer bewegt, wird sich vermutlich wenig ändern.“

REZEPTEWETTBEWERB

Zum Thema „kreative Resteverwertung“ läuft noch bis einschließlich Sonntag, 16. Februar, ein Rezepte-Wettbewerb, den das Landwirtschaftsamt des Landratsamtes Main-Tauber-Kreis ausgerufen hat. Für die kreativsten Einsendungen per E-Mail an jennifer.herrmann@main-tauber-kreis.de warten Gutscheine für Kochkurse in der Kochwerkstatt im Landwirtschaftsamt Bad Mergentheim. Mails mit Word-Anhängen im veralteten Format .doc kommen im Landratsamt nicht an, es muss das aktuelle Format .docx genutzt werden. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landratsamtes sind von der Teilnahme ausgeschlossen.

ÜBER DIE SERIE

Das Ministerium für ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg ruft von 10. bis 14. Februar landesweit zu Ernährungstagen auf. In diesem Rahmen gibt das Sachgebiet Ernährung, Haushalt und Verbraucherbildung am Landwirtschaftsamt des Landratsamtes Main-Tauber-Kreis in einer Serie Anstöße und Anregungen zum nachhaltigen Umgang. Dies ist der letzte Teil. Für Fragen steht das Landwirtschaftsamt zur Verfügung, Telefon: 07931/4827-6325, E-Mail: jennifer.herrmann@main-tauber-kreis.de. Weitere Informationen und Broschüren sind unter www.main-tauber-kreis.de/landwirtschaftsamt verfügbar.

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