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18.09.2023

Spatenstich für Radweg Werbach - Böttigheim: Neue Verbindung stärkt Sicherheit und Klimaschutz

Der Main-Tauber-Kreis baut einen neuen Radweg an der K 2819 von der Gemeinde Werbach bis zur bayerischen Landesgrenze. Dieser wird dann nach der Fertigstellung an den bereits vorhandenen Radweg ab der Landesgrenze in Richtung Böttigheim (Gemeinde Neubrunn, Landkreis Würzburg) anschließen. Am Mittwochmorgen fand der offizielle Spatenstich mit Landrat Christoph Schauder sowie Bürgermeister Georg Wyrwoll (Werbach) und Erstem Bürgermeister Heiko Menig (Neubrunn) statt, dies am künftigen Beginn des neuen Radwegs an der Landesgrenze.

„Was lange währt, wird endlich gut. Ich freue mich sehr darüber, dass wir dieses Projekt nun in die Tat umsetzen können. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag dazu, den Alltags-Radverkehr über die Landkreisgrenzen hinweg weiter zu fördern und damit den Klimaschutz weiter voranzubringen. Dieses Projekt unterstreicht die Bedeutung des Main-Tauber-Kreises als Landkreis des Radwegebaus. Bereits heute verfügen wir über mehr als 500 Kilometer Radwege im Landkreis“, erklärte Landrat Schauder. So diene der Radweg künftig den Bürgern von Böttigheim und Neubrunn als Anbindung an Werbach und besonders an Tauberbischofsheim und umgekehrt als Verbindung von Tauberbischofsheim über Werbach nach Böttigheim und Neubrunn.

Gerade im Alltagsradverkehr werde „die neue Route die Verkehrssicherheit stärken, da Radfahrerinnen und Radfahrer künftig nicht mehr die viel befahrene K 2819 nutzen müssen, die auch als Autobahnzubringer zur A 3 dient“, fasste der Landrat zusammen. Das Verkehrsaufkommen liegt bei rund 3800 Kfz pro Tag, mit einem hohen Anteil an Schwerverkehr.

„Darüber hinaus schaffen wir mit dem geplanten Radweg auch neue Möglichkeiten für Radtouristinnen und -touristen“, ergänzte Landrat Schauder. So werde eine Verbindung vom Radweg „Liebliches Taubertal – Der Klassiker“ bei Werbach über Neubrunn und weiter durch das Kembachtal nach Urphar ins Maintal zum Maintalradweg hergestellt. „Als gute Tagestour kann dann zum Beispiel die Runde Werbach – Neubrunn – Urphar – Wertheim – Werbach gemacht werden“, beschrieb Schauder die Vorteile. Auch im Kembachtal treibe der Landkreis den Radwegeausbau voran. Der Teil von Dietenhan über Kembach bis zur Landesgrenze nach Bayern wurde vor zwei Jahren bereits fertig gestellt, der Abschnitt Urphar – Dietenhan ist aktuell in der Planung.

Bürgermeister Georg Wyrwoll (Werbach) zeigte sich erfreut darüber, dass mit dem neuen Radweg die Verbindung ins Bayerische erleichtert werde. Viele Bürgerinnen und Bürger hätten im Vorfeld gefragt, wann es endlich losgehe – dies zeige den tatsächlichen Bedarf bei der Bürgerschaft sowie für den Tourismus. Der neue Radweg werde dazu führen, dass Menschen öfter vom Auto aufs Fahrrad umsteigen und damit einen Beitrag zum Umweltschutz leisten.

Erster Bürgermeister Heiko Menig (Gemeinde Neubrunn) bekannte, dass ihn das Radweg-Projekt begleite, seit er vor 15 Jahren sein Amt angetreten hat. Bereits vor zwölf Jahren sei der Radweg auf bayerischer Seite bis zur Landesgrenze gebaut worden, nun freue er sich sehr über den Lückenschluss nach Werbach. „Die Menschen aus unserer Gemeinde sind viel Richtung Tauberbischofsheim unterwegs, auch zu ihren Arbeitsplätzen, deshalb habe ich mit meinem früheren Werbacher Amtskollegen Ottmar Dürr immer für dieses Projekt gekämpft und bin froh, dass der Main-Tauber-Kreis es als Landkreis-Projekt übernommen hat. Das ist eine Win-Win-Situation für alle.“

Im Jahr 2012 hatte der Kreistag des Main-Tauber-Kreises zum ersten Mal ein Radwegekonzept für den Landkreis verabschiedet, bereits damals war der Bau des neuen Radwegs Werbach – Böttigheim vorgesehen. Er konnte allerdings in den vergangenen Jahren insbesondere wegen des nicht einfachen Grunderwerbs noch nicht realisiert werden. Im Jahr 2020 begann das neue Bundesförder-programm „Stadt und Land“, so dass in Kombination mit dem Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (LGVFG) eine Förderquote von 90 Prozent aus Landesmitteln möglich wurde, ohne dass die Gemeinde Werbach einen finanziellen Beitrag leisten muss. „Daher bedanke ich mich sehr beim Bund und beim Land Baden-Württemberg für die großzügige Förderung, aber auch bei unserem Kreistag, der die verbleibenden zehn Prozent der Baukosten aus Mitteln des Landkreises bewilligt hat“, sagte Landrat Schauder.

2021 wurde der Radweg dann im Förderprogramm aufgenommen und die intensiven Planungen begannen. Der notwendige Grunderwerb wurde im Mai 2023 abgeschlossen. Für Herausforderungen bei der Planung und Genehmigung sorgte die Tatsache, dass der neue Weg zum Teil im FFH-Schutzgebiet liegen wird. Die vorhandenen Hecken stellen Biotope dar, auch die Genehmigung einer Waldumwandlung war erforderlich. „Daher wurde die Wegbreite auf lediglich 2,50 Meter geplant, um so wenig wie möglich die Grenzen des vorhandenen, nicht befestigten Wegs zu verlassen und damit den Eingriff zu minimieren“, machte Landrat Schauder deutlich. Er dankte dem Umweltschutzamt des Landratsamtes für die konstruktive Begleitung.

Einschließlich des Grunderwerbs, der Planungs- und Nebenkosten wird der Radweg voraussichtlich mit rund 573.000 Euro zu Buche schlagen, rund 327.000 Euro weniger als beim Baubeschluss zunächst angenommen. Hierbei profitiert der Landkreis von einem sehr günstigen Angebot der Firma Boller-Bau. Da das Bundesprogramm „Stadt und Land“ 2023 endet und ein genehmigtes Projekt auch spätestens zwei Jahre nach Programmaufnahme abgeschlossen werden muss, muss der Radweg noch im Jahr 2023 fertig gestellt und auch abgerechnet werden.

Die Kreistagsfraktionen wurden beim Spatenstich vertreten durch Ottmar Dürr (CDU) – zugleich Bürgermeister a.D. der Gemeinde Werbach – und Alfred Bauch (SPD). Als Fraktionssprecher im Werbacher Gemeinderat kam Michael Zwingmann zum Spatenstich. Zudem zeichnet er beim beauftragten Unternehmen Boller-Bau als Bauleiter für das Projekt verantwortlich. Zudem waren die Geschäftsführer Steffen und Sebastian Boller sowie Polier Kevin Behringer gekommen. Xaver Baumann und Bernd Gehrig waren für das Planungsbüro Walter Ingenieure vor Ort. Das Straßenbauamt repräsentierten Dezernent Werner Rüger, stellvertretender Amtsleiter Christian Meißner und Ingenieur Sebastian Bokmeier.

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