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29.06.2023

Waldbrandgefahr im Landkreis bleibt weiterhin hoch

Die geringen Niederschläge gepaart mit den anhaltend hohen Temperaturen führen auch im Main-Tauber-Kreis zu einem hohen Risiko für Wald- und Vegetationsbrände. Alle Waldbesucherinnen und Waldbesucher sind aufgefordert, bei ihren Aktivitäten in der freien Natur besonders umsichtig zu sein, um Waldbrände zu vermeiden. Hierauf weist das Forstamt des Landratsamtes Main-Tauber-Kreis hin.

„Eine beeindruckende Gemeinschaft geprägt von Solidarität, Loyalität und Einsatz!“

Mit Blick auf die gestiegene Waldbrandgefahr dankte Landrat Christoph Schauder den Feuerwehrmännern und -frauen im Landkreis für ihren unermüdlichen Einsatz. „Ihre Arbeit genießt unsere allergrößte Wertschätzung und Anerkennung. Sie bekämpfen Brände nicht nur mit Wasser, sondern mit unermüdlichem Einsatz, Solidarität und Loyalität und schützen so tagtäglich die Heimat der Menschen im Main-Tauber-Kreis. Ihnen gilt unser aller Dank.“

Im letzten Jahr bekämpften die Feuerwehren in Baden-Württemberg aufgrund der außergewöhnlichen Trockenheit und Hitze insgesamt 123 Waldbrände, das liegt deutlich über dem Durchschnitt der vergangenen Jahre. Hinzu kommen viele Brände an Böschungen sowie auf Feldern und Wiesen.

„Trotz des kühlen und feuchten Frühjahrs 2023 sind durch die aktuell hohen Temperaturen die Böden und besonders der Bewuchs im Wald schon wieder sehr trocken. Gras, Laub und Nadelstreu sind dadurch sehr leicht entzündlich“, sagt Marieke Plate, Leiterin des Forstamtes beim Landratsamt Main-Tauber-Kreis. In der Folge des Klimawandels sind die Waldbrandrisiken insgesamt deutlich gestiegen. Die Durchschnittstemperaturen sind höher, die Trockenperioden ausgeprägter und es ist mehr dürres Holz im Wald vorhanden. Die Bodenvegetation ist durch den in den vergangenen Wochen fehlenden Regen ausgedörrt und ebenfalls leicht entzündlich.

Der überwiegende Anteil der Flächenbrände wird durch Fehlverhalten ausgelöst oder durch vorsätzliche oder fahrlässige Brandstiftung ausgelöst. Verbote zum Rauchen und Feuermachen im Wald müssen deshalb laut Marieke Plate unbedingt beachtet werden.

Besondere Vorsicht ist auch bei Wald- und Forstarbeiten geboten. Durch heiße Maschinenteile, durch Funkenschlag, beispielsweise beim Kontakt von Schneidewerkzeugen mit Steinen oder beim Nachfüllen von Kraftstoffen, kann es immer wieder zu kleineren Bränden kommen.

Überblick über die aktuellen gesetzlichen Regelungen

Aktuell gelten folgende Regelungen:

  • In der Zeit vom 1. März bis 31. Oktober gilt im Wald ein grundsätzliches Rauchverbot.
  • Das Entzünden eines Feuers ist ganzjährig nur an den offiziellen, fest eingerichteten Feuerstellen auf Grillplätzen erlaubt. Je nach örtlicher Situation können die Ortspolizeibehörden sowie die jeweiligen unteren Forstbehörden weitergehende Maßnahmen anordnen und insbesondere offenes Feuer und Grillen im Wald vollständig verbieten.
  • Offenes Feuer außerhalb des Waldes muss grundsätzlich mindestens 100 Meter vom Waldrand entfernt sein.

„Auch an den erlaubten Stellen muss das Feuer ständig beaufsichtigt und darf erst nach vollständigem Löschen verlassen werden“, appelliert Amtsleiterin Plate.

Was tun, wenn es im Wald brennt?

Falls es zu einem Brand kommt, sollte dies unverzüglich der Feuerwehr über den Notruf 112 gemeldet werden. „Auch bei geringer Rauchentwicklung sollte der Feuerwehr sofort Meldung gemacht und eine möglichst präzise Ortsbeschreibung durchgegeben werden. Da die Brandstellen häufig im Außenbereich fernab von Straßen oder Orten liegen, sind sie am besten über Koordinaten aus Geoinformations-Apps auf dem Smartphone zu finden“, sagt Marieke Plate.

Im Falle eines Brandes benötigt die Leitstelle der Feuerwehr Informationen über den Ort des Feuers, die Größe der Brandfläche, ob Bodenvegetation oder bereits Bäume in Brand geraten sind, sowie die Angabe, ob Personen oder Gebäude gefährdet sind.

Zudem können kostenfreie Apps, wie beispielsweise „Hilfe im Wald“ oder „what3words“, genutzt werden: Diese zeigen den nächstgelegenen Rettungstreffpunkt für Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst und die Koordinaten des eigenen Standortes.

Die aktuelle Waldbrandgefahrenstufe kann auf der Homepage des Deutschen Wetterdienstes (DWD) unter www.dwd.de/DE/leistungen/waldbrandgef/waldbrandgef.html abgerufen werden. Dort werden auch Prognosen für die nächsten Tage abgegeben.

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