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21.05.2024

Erste LEADER-Projekte in Hohenlohe-Tauber ausgewählt

Der offizielle Start für die Umsetzung des europäischen Förderprogramms für den Ländlichen Raum, LEADER, im Aktionsgebiet Hohenlohe-Tauber ist erfolgt. Der Auswahlausschuss Hohenlohe-Tauber hat in seiner jüngsten Sitzung zwei Projekte beschlossen, die sich inhaltlich mit Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Klimaanpassung befassen und einen Beitrag zur Sensibilisierung leisten werden.

„Mit der heutigen Sitzung des Auswahlausschusses starten wir in die konkrete Umsetzung von LEADER in unserem Aktionsgebiet. Von jetzt an wird LEADER in Hohenlohe-Tauber insbesondere über die beschlossenen und umgesetzten Projekte sichtbar“, sagte der Vorsitzende des Vereins Regionalentwicklung Hohenlohe-Tauber e.V., Hermann Limbacher. Das Gremium tagte auf Einladung der Stadt Gerabronn im ehemaligen Progymnasium.

Der Auswahlausschuss Hohenlohe-Tauber besteht aus 24 Frauen und Männern, die organisatorisch und fachlich einen Querschnitt zu unterschiedlichen Themen im Ländlichen Raum innerhalb des Aktionsgebietes abbilden. Vertreterinnen und Vertreter der öffentlichen Verwaltung sind ebenso mit dabei wie auch Vertreterinnen und Vertreter aus der Zivilgesellschaft. Alle Mitglieder eint das Ziel, das Aktionsgebiet Hohenlohe-Tauber mit guten Projekten für die Zukunft zu entwickeln und lebenswert zu gestalten.

Der Sitzung vorausgegangen war der erste öffentliche LEADER-Projektaufruf für ein „kleines“ LEADER-Fördermodul. Entsprechend übersichtlich war die Zahl der eingereichten Projektanträge. Am Ende waren es zwei Projektanträge, die der Auswahlausschuss zu beraten und zu beschließen hatte, zum einen der Projektantrag der Kulturstiftung Hohenlohe und zum anderen der Projektantrag der Bürgerinitiative Pro Region Heilbronn-Franken e.V.

Beide Projektanträge konnten die Mitglieder des Auswahlausschusses vollumfänglich überzeugen, so dass beide Projekte entsprechend gut bewertet und beschlossen wurden und eine Förderempfehlung ausgesprochen wurde.

„CLIMATE HUB – Erde, Wasser, Ernährung“ lautete der Titel des Projektantrages der Kulturstiftung Hohenlohe. Die Stiftung wurde 1993 als Träger des Musikfestivals „Hohenloher Kultursommer“ gegründet, welches jährlich mit circa 60 Konzerten im Raum Hohenlohe ausgetragen wird. Darüber hinaus unterstützt die Stiftung mit weiteren Veranstaltungen die Kunst- und Kulturszene der Region und vernetzt und integriert gesellschaftsverändernde Themen in der Kultur.

Eines der gesellschaftsverändernden, bedeutenden Themen ist der Klimawandel. Hier möchte dieses Projekt ansetzen und mit Kunst und Kultur als Katalysator einen neuen Zugang und lösungsorientierten Dialog ermöglichen. Die Inhalte für das zu fördernde Projekt liefert der Climate Hub, ein 2023 gegründetes öffentliches Netzwerk aus Menschen der Region, welche sich künstlerisch, kreativ und/oder praktisch mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandersetzen. Ziel des Netzwerkes ist es, durch Veranstaltungen das Thema Nachhaltigkeit in die Öffentlichkeit zu tragen und eine lösungsorientierte und konstruktive Auseinandersetzung damit zu ermöglichen. Das Besondere an dem Projekt ist die Umsetzung in zwei LEADER-Aktionsgebieten, Limesregion Hohenlohe-Heilbronn und Hohenlohe-Tauber.

Der Titel des Projektes der Bürgerinitiative pro Region Heilbronn-Franken e.V. lautete „Nachhaltigkeit – Eine Strategie für die Region“. Von den Vereinten Nationen wurden 17 Nachhaltigkeitsziele festgelegt. Leitbild dieser Nachhaltigkeitsagenda ist es, weltweit ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen und gleichzeitig die natürlichen Lebensgrundlagen dauerhaft zu bewahren. Die Bundesrepublik Deutschland hat auf dieser Grundlage im Jahr 2016 ihre „Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie“ vorgestellt und 2021 weiterentwickelt.

Nationales Handeln allein hilft nicht weiter, es braucht eine regionale und kommunale Unterstützung sowie Umsetzung. Hierzu will die Bürgerinitiative pro Region Heilbronn-Franken e.V. mit dem beantragten LEADER-Projekt ihren Beitrag leisten. Aufgrund der umfangreichen Themenfelder, die unter „Nachhaltigkeit“ subsumiert werden, beschränkt sich das Projekt zunächst auf die Themenfelder Ernährung und Konsum. In dem LEADER-Projekt übernimmt die Bürgerinitiative die Aufgaben Organisation, Moderation und Netzwerkbildung. Ziele dabei sind unter anderem die Zusammenführung der unterschiedlichsten Akteurinnen, Akteure und Institutionen im Aktionsgebiet, die Sensibilisierung, die Qualifizierung und schließlich die Umsetzung von konkreten Projekten zur Nachhaltigkeit.

Die Mitglieder des Auswahlausschusses zeigten sich in der Sitzung sehr erfreut darüber, dass die beiden beantragten Projekte die neuen Handlungsfelder des Regionalen Entwicklungskonzeptes (REK) Hohenlohe-Tauber abdecken. In der neuen Förderperiode 2023-2027 sollen im Aktionsgebiet Hohenlohe-Tauber neben den „klassischen“ LEADER-Projekten verstärkt Projekte zu den Themen Klimaschutz, Klimaanpassung, Nachhaltigkeit und Ressourcenschutz umgesetzt werden.

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