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09.05.2023

Ein echter Gewinn für die Flora und Fauna - Nachhaltige Pflegemaßnahmen des KLPV greifen

Die Mitgliederversammlung des Kommunalen Landschaftspflegeverbandes Main-Tauber e.V. (KLPV) unter Leitung des Vorsitzenden, Landrat Christoph Schauder, fand in der Festhalle Külsheim statt. Die Mitglieder setzen sich aus allen 18 Städten und Gemeinden des Main-Tauber-Kreises zusammen.

Entbuschen, mähen und beweiden: Wiesen und Weiden als Teil der Kulturlandschaft

Lorenz Flad, langjähriger Geschäftsführer des KLPV, präsentierte den Jahres- und Kassenbericht. Nicht nur das positive Zahlenwerk überzeugte die Mitglieder. „Die nachhaltigen Pflegemaßnahmen des KLPV sind ein echter Gewinn für die Flora und Fauna im Taubertal. Sie leisten einen wertvollen Beitrag, um unsere Artenvielfalt und Biotope in der Region zu erhalten. Unsere Wiesen und Weiden sind Teil der Kulturlandschaft und ein wertvolles Gut, das es zu schützen gilt“, erklärte Landrat Christoph Schauder.

Im Jahr 2022 wurde eine Fläche von insgesamt 365 Hektar gepflegt. Hinzu kamen weitere rund 100 Hektar Pflegeflächen in Naturschutzgebieten, die als sogenannte Direkt-Maßnahmen vollständig vom Land finanziert wurden. Abhängig von Standort, Biotopen und Zustand der Flächen wurden die finanziellen Mittel vor allem für Erstpflegen mit Entbuschungsmaßnahmen, eine mehrjährige Nachpflege, Hecken- und Feuchtgebietspflege, Trockenmauersanierungen und die Bekämpfung invasiver Neophyten wie beispielsweise der Orientalischen Zackenschote oder der Kanadischen Goldrute verwendet. Dabei stand die Nutzung der Wiesen und Weiden als langfristiges Ziel immer im Vordergrund.

Sobald sich in größeren, zusammenhängenden Pflegegebieten eine stabile Pflanzengesellschaft des Offenlandes bildet, werden sie in Beweidungs- oder Mähverträge überführt. „Beweidet wurde mit allem, was vier Beine hat“, erklärte Lorenz Flad und meinte damit kleine, robuste Rinderrassen wie Zebus oder Dexter, aber auch Schafe, Ziegen, Esel oder Highland-Rinder. 2022 gab es 180 laufende Verträge für insgesamt 643 Hektar Weide- und Wiesenflächen. Ein besonderer Dank wurde den Tierhaltern im Main-Tauber-Kreis ausgesprochen, weil die Tierhaltung auf mageren Extensivweiden sehr arbeitsintensiv und anspruchsvoll sei.

Damit die Arbeit des KLPV auch 2023 erfolgreich weitergeführt werden kann, wurde der Haushalts- und Arbeitsplan einstimmig beschlossen.

Vorstandsmitglieder gewählt – Meinhard Stärkel verabschiedet

Bei der turnusmäßigen Wahl wurde der amtierende Vorstand des KLPV für weitere vier Jahre im Amt bestätigt: Landrat Christoph Schauder bleibt Vorsitzender des Kommunalen Landschaftspflegeverbandes, Bürgermeisterin Anette Schmidt (Tauberbischofsheim) ist weiterhin stellvertretende Vorsitzende. Bürgermeister Uwe Hehn (Creglingen) wurde als Vertreter aller 18 Kommunen, Reinhard Friedrich als Vertreter und Vorsitzender des Kreisbauernverbandes in den Vorstand gewählt. Die fachtechnische Vertretung des Naturschutzes übernimmt die Leitende Regierungsdirektorin Ulrike Möck zusammen mit ihrem Stellvertreter Oberamtsrat Ingo Depner – beide vom Referat 56 des Regierungspräsidiums Stuttgart. Oberlandwirtschaftsrat Marcus Köhler wurde als Nachfolger von Landwirtschaftsdirektor a. D. Meinhard Stärkel benannt und als Vertreter der Landwirtschaft in den Vorstand gewählt.

Landrat Christoph Schauder und Geschäftsführer Lorenz Flad verabschiedeten zudem Landwirtschaftsdirektor a.D. Meinhard Stärkel und überreichten ihm für seine langjährige Arbeit als Vorstandsmitglied und Ansprechpartner des KLPV einen Präsentkorb mit regionalen Produkten aus der Bio-Musterregion Main-Tauber-Kreis.

Zebus beweiden das Amorsbachtal

Von der Theorie in die Praxis: Erstmalig seit der Corona-Krise wurde nach der Mitgliederversammlung wieder eine Exkursion angeboten. Ziel war die Pflegefläche im Amorsbachtal bei Külsheim, die seit 2016 vom Zebuhof Gamburg beweidet und maschinell nachgepflegt wird. Durch die vertraglich fixierte, extensive Beweidung mit Zwergzebus soll das Wiesental des Amorsbaches auf rund 14 Hektar offengehalten werden. Die Vertragsfläche beinhaltet die ehemalige Gemeindeweide (Jungviehweide) und ist kulturhistorisch bedeutsam. Hier verläuft auch ein Teilabschnitt des geologisch-naturkundlichen Wanderweges.

„Seitdem wir hier beweiden, werden die Wiesen immer artenreicher“, resümierte Gabriele Asprion-Flad vom Zebuhof Gamburg und freute sich über das Ergebnis der langjährigen Beweidung, Nutzung und Pflege. Um die Betriebe der Region zu unterstützen, fand der gemütliche Ausklang im familiär bewirtschafteten Hofgut Grimm in Külsheim statt.

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