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06.10.2023

Serie "Lebensmittelretter gesucht", Teil 3: Der bewusste Umgang - Verwerten statt wegwerfen

Im Rahmen der landesweiten Aktion „Gutes Essen Erntedank“ greifen das Landwirtschaftsamt des Main-Tauber-Kreises sowie die Bio-Musterregion Main-Tauber-Kreis in der fünfteiligen Serie „Lebensmittelretter gesucht“ wöchentlich einen Aspekt zum bewussteren Umgang mit Lebensmitteln auf und stellen jeweils das „Rettergericht der Woche“ vor. In dieser Woche stehen Brot und Backwaren im Fokus.

Brot und Backwaren nehmen, mit vierzehn Prozent der vermeidbaren Lebensmittelabfälle, eine Spitzenposition ein und landen dabei an zweiter Stelle in der Kategorie „weggeworfene Lebensmittel“, gleich hinter Obst und Gemüse. Jede Person in Deutschland wirft im Schnitt etwa zehn Kilogramm Brot und Backwaren pro Jahr weg. Dabei könnte vieles noch verwertet werden.

Brot ist weltweit eines der wichtigsten Grundnahrungsmittel und hat zudem eine hohe symbolische Bedeutung. „Getreide und Brot sind untrennbar mit dem Erntedankfest verknüpft und waren über Jahrhunderte das Grundnahrungsmittel zur Sicherung der Existenz“ erläutert Stefan Fiedler, Regionalmanager der Bio-Musterregion Main-Tauber-Kreis. Deutlich sichtbar wird das in den zahlreichen und noch heute üblichen Sprichwörtern wie „Broterwerb“, „seine Brötchen verdienen“, „brotlose Kunst“ oder „kleine Brötchen backen“.

Gemäß der alten Redewendung „Trocken Brot macht Wangen rot“ kann man aus altem, trockenem Brot vieles zaubern. Wer in Omas Rezeptschatz blättert, wird unzählige Gerichte finden, in denen altbackenes Brot zu neuen, herzhaften, aber auch süßen Gerichten weiterverarbeitet wird. Semmelknödel, Aufläufe wie Ofenschlupfer oder Kirschmichel sind vielen sicher aus Kindheitstagen noch bekannt. Der Fantasie sind dabei kaum Grenzen gesetzt. Die Italiener genießen „aufgebrezeltes“, altes Brot in Panzanella als Salat oder mit Aufstrichen als Bruschetta. In den Alpenländern entstehen daraus leckere Knödelvariationen und in Spanien genießt man Torrijas, die mit unseren „armen Rittern“ verwandt sind und in den USA als „French toast“ verspeist werden.

REZEPT-IDEE: Herbstlicher Brotsalat

Dazu werden zunächst 250 Gramm altbackenes Brot in Würfel geschnitten und in etwas Öl zusammen mit einer durchgepressten Knoblauchzehe angeröstet. Die Würfel dann auf einem Küchenkrepp abtropfen lassen. In derselben Pfanne dann zwei Esslöffel gehackte Walnusskerne ohne weitere Fettzugabe anrösten. Für den Salat werden dann 100 Gramm Feldsalat geputzt, gewaschen und trockengeschleudert, zwei bis drei Karotten geschält und geraspelt, drei Lauchzwiebeln in Ringe geschnitten und 150 Gramm Champignons in Scheiben geschnitten. Dazu kommen Würfel von gegarter Roter Beete sowie Käsewürfel. Aus Essig, Öl, Senf, Salz, etwas Honig und Gewürzen wird ein Dressing hergestellt und mit allen Zutaten vorsichtig gemischt. Die gerösteten Brotwürfel werden kurz vor dem Servieren untergehoben. Guten Appetit!

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