Verwaltungs- und Finanzausschuss: Radweg Werbach - Böttigheim kommt
In der vergangenen Sitzung des Verwaltungs- und Finanzausschusses haben sich die Mitglieder über die kreisweite Abfallvermeidungskampagne informiert. Darüber hinaus wurde ein Baubeschluss für den Neubau des Radweges zwischen Werbach und Neubrunn-Böttigheim gefasst.
Ina Nolte, Leiterin des Amtes für Wirtschaft und Klimaschutz beim Landratsamt Main-Tauber-Kreis, stellte die neue Abfallvermeidungskampagne vor. Nach einer Novelle im Verpackungsgesetz gelte ab dem Jahr 2023 eine Mehrwegpflicht. Demnach müssten europaweit alle gastronomischen Betriebe mit einer Ladenfläche von mehr als 80 Quadratmetern und mehr als fünf Mitarbeitenden sowie alle Filialen von Ketten eine Mehrwegalternative für Essen und Getränke zum Mitnehmen anbieten. Die Kreisverwaltung hatte interessierte Betriebe bereits im vergangenen Jahr auf mögliche Optionen aufmerksam gemacht, wie die Mehrwegpflicht umgesetzt werden kann. Dabei wurden auch kleinere, nicht zum Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) gehörende Betriebe wie beispielsweise Eisdielen und Imbisse über die Novelle des Verpackungsgesetzes und verschiedene Mehrwegkonzepte informiert.
Mit der Kampagne und dem Slogan „Verpackung? – Kann ich besser!“ sollen Betriebe dazu animiert werden, Mehrweglösungen gängiger Anbieter zu nutzen oder der Kundschaft zu ermöglichen, eigene Behältnisse zum Befüllen mitzubringen. Beispielsweise wurde ein Aufkleber gestaltet, den die Betriebe sichtbar an ihrem Laden anbringen können, damit Verbraucherinnen und Verbraucher eindeutig sehen können, wo eigene Behältnisse mitgebracht werden können. Im nächsten Schritt will die Verwaltung bei den Betrieben dafür werben, dass diese sich zahlreich an der Aktion beteiligen. Weitere Informationen zur Abfallvermeidungskampagne werden in Kürze auf einer Informationsseite zur Verfügung gestellt.
Bei der Kreisstraße 2819 zwischen Werbach und dem bayrischen Neubrunn-Böttigheim soll ein neuer Radweg entstehen. Die Ausschussmitglieder fassten einen Baubeschluss zum Neubau des Radweges, der als Lückenschluss zu dem bereits vorhandenen Radweg ab der Landesgrenze in Neubrunn-Böttigheim dienen soll. Des Weiteren soll der neue Radweg die anliegenden Ortschaften anschließen und in Kombination mit dem Kembachtalradweg als Alternativroute zum Radweg-„Klassiker“ dienen. Gleichzeitig wird er den „Klassiker“ mit dem Maintalradweg verbinden. Der separat geführte Radweg wird auch die Sicherheit der Radfahrerinnen und Radfahrer erhöhen, indem diese nicht mehr die Kreisstraße nutzen müssen. Die Gesamtkosten des Radweges liegen bei 900.000 Euro. Die Verwaltung erwartet Zuschüsse in Höhe von circa 810.000 Euro nach dem Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz sowie dem Bundesförderprogramm „Stadt & Land“.
Die Ausschussmitglieder stimmten außerdem zu, einen einmaligen Zuschuss in Höhe von 50.000 Euro an den Tierschutzverein Bad Mergentheim und Umgebung e.V. zu leisten. Der Verein hatte die Städte und Gemeinden im südlichen Teil des Landkreis sowie den Landkreis selbst gebeten, den geplanten Neubau des Tierheims finanziell zu unterstützen. Die Kosten des Vorhabens werden circa 2,3 Millionen Euro betragen. Der Tierschutzverein wird eine Erbschaft in Höhe von rund einer Million Euro sowie Spendengelder einsetzen, um das Projekt zu finanzieren. Die Spende des Main-Tauber-Kreis steht unter dem Vorbehalt, dass auch die Städte und Gemeinden im Einzugsgebiet des Tierschutzvereins Bad Mergentheim und Umgebung e.V. sowie das Land Baden-Württemberg den Tierheimneubau finanziell fördern.
Unter www.main-tauber-kreis.de/buergerinfoportal-kreistag können die Beschlussvorlagen zur Sitzung eingesehen werden.