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03.07.2023

Sicherheitstag für Kommunen - Nachhaltige Krisenprävention für einen sicheren Landkreis

Die Landkreisverwaltung, ihre Kommunen sowie zahlreiche Feuerwehrkommandanten aus dem Main-Tauber-Kreis haben sich zum „Sicherheitstag für Kommunen“ in Tauberbischofsheim getroffen. In dem gemeinsamen Austausch standen die Krisenprävention, eine gesicherte Kommunikationsstrategie, aktuelle technische Voraussetzungen und geplante Notfalltreffpunkte im Vordergrund.

„Die Gemeindeverwaltungen sind besonders im Krisenfall wichtige Schaltzentralen vor Ort und erster Ansprechpartner für eine geordnete Schadensabwehr. Vorbereitung und Kommunikation sind dabei elementare Schlüssel, um eine Krise erfolgreich zu bewältigen. Ihre Anwesenheit heute ist ein Beleg für den engen Schulterschluss zwischen der Landkreisverwaltung sowie den Kommunen und Feuerwehren bei dieser Thematik. Wir brauchen diesen konstruktiven Dialog und unterstützen jederzeit bei den Planungen der Krisenprävention“, erklärte Erster Landesbeamter Florian Busch.

Satellitenkommunikation als gesicherter Kommunikationskanal für handelnde Akteure

Um im Krisenfall eine reibungslose Abstimmung zwischen den einzelnen Verwaltungsebenen zu ermöglichen, bedarf es einer gesicherten Kommunikationsstrategie. Hier empfiehlt das Landratsamt als Untere Katastrophenschutzbehörde die Beschaffung von Satellitenkommunikationstechnik nach einem einheitlich abgestimmten Konzept. „Sie ermöglicht im Krisenfall einen gesicherten und unabhängigen Kommunikationskanal, durch den die handelnden Akteure gezielt und effektiv auf Schadensereignisse reagieren können. Die eingesetzte Technik ist allerdings nur so gut wie das Konzept dahinter, deshalb appellieren wir an dieser Stelle auf eine abgestimmte und einheitliche Vorgehensweise“, sagte Andreas Geyer als Leiter der Stabsstelle Brand-/Katastrophenschutz, Rettungswesen beim Landratsamt Main-Tauber-Kreis. Die Notwendigkeit der Satellitenkommunikation und ein abgestimmtes Vorgehen bei der Implementierung fand bei allen Teilnehmenden großen Zuspruch. „Wir werden hier gerne in bewährter Weise die Koordination übernehmen, denn Kommunikation ist ein entscheidender Baustein der kommunalen Sicherheitsarchitektur“, ergänzte der Stabsstellenleiter.

In diesem Zusammenhang stellte die Netze BW potenzielle Lösungen vor und im Rahmen einer LIVE-Demonstration konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in die Technik einweisen lassen.

Prävention in der Energieversorgung und intelligentes Frühwarnsystem im Fokus

Die beiden Kommunalbeauftragten der Netze BW Sandra Frey und Jonathan Schmidt gaben mit ihrem Impulsvortrag zur Versorgung und Sicherheit im Energiebereich einen Einblick in das Krisenmanagement der Netzbetreiber. „Für uns ist dieser Austausch und der direkte Kontakt zu den Beteiligten ein wichtiger Baustein unserer Krisenstrategie“, erklärte Sandra Frey in ihrem Auftaktstatement. Jonathan Schmidt verwies auf die gewachsenen und trotzdem flexiblen Strukturen im Konzern beim Thema Krisenbewältigung.

Einen Blick über den Tellerrand ermöglichte der Vortrag über das intelligente Hochwasserwarnsystem NOYSEE, das als sinnvolle Ergänzung zu den bestehenden Pegelmessstellen im Land Baden-Württemberg agieren kann. Der Mehrwert des Systems liegt vor allem darin, dass bisher nicht überwachte Flächen auf Gemeindeebene eingebunden werden können. Besonders bei Starkregenereignissen können trockene Gräben und kleine Bäche schnell zu stark wasserführenden und unberechenbaren Gewässern werden, die große Schäden verursachen können. Genau hier setzt das System mit seinen Sensoren an, um eine frühzeitige Alarmierung zu ermöglichen.

Der stellvertretene Leiter der Stabsstelle Brand-/Katastrophenschutz, Rettungswesen, Jürgen Segeritz, begegnete in seinem Vortrag zur Stabsarbeit möglichen Sorgen und Unsicherheiten, sich diesem Thema anzunehmen. „Machen Sie daraus keine Wissenschaft. Konzentrieren Sie sich auf das Wesentliche. Wenn Sie eine Struktur einmal angelegt und die vorhandenen Ressourcen ermittelt haben, können sie damit jedes Schadensereignis abarbeiten. Das Wichtigste ist aber, dass Sie sich im Vorfeld Gedanken und Strategien überlegt haben, die ineinander verzahnt zu einem erfolgreichen Ergebnis führen können.“

Jürgen Segeritz verwies in diesem Zusammenhang auch auf die Empfehlung des Landes Baden-Württemberg, in den Gemeinden Konzepte für „Notfalltreffpunkte“ und „Leuchttürme“ zu erarbeiten. Notfalltreffpunkte sind überregionale und zentrale Anlaufstellen für den Katastrophenfall, die beispielsweise Medizin, Nahrungsmittel und medizinische Versorgung bieten. „Mit dem Konzept ‚Leuchttürme‘ wird auf lokale Katastrophenfälle reagiert. So können durchgängig besetzte Feuerwehrhäuser beispielsweise als erste Anlaufstation für Bürgerinnen und Bürger dienen. Sie bündeln im Katastrophenfall aktuelle Informationen, Dienstleistungen, Erste-Hilfe-Maßnahmen und bieten funktionierende Kommunikationskanäle“, erklärte Segeritz.

Weitere Informationen zum Aufgabenbereich der Stabsstelle Brand-/Katastrophenschutz, Rettungswesen gibt es unter www.main-tauber-kreis.de/Stabsstelle-Brand-Katastrophenschutz-Rettungswesen/.

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