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29.09.2023

Serie "Lebensmittelretter gesucht", Teil 2: Obst und Gemüse

Obst und Gemüse sind nicht nur bei den Inhaltsstoffen Spitzenreiter, sondern auch wenn es um vermeidbare Lebensmittelabfälle geht, denn auf sie entfallen rund ein Drittel in dieser Kategorie. Im Rahmen der landesweiten Aktion „Gutes Essen Erntedank“ greifen das Landwirtschaftsamt des Main-Tauber-Kreises sowie die Bio-Musterregion Main-Tauber-Kreis in der fünfteiligen Serie „Lebensmittelretter gesucht“ wöchentlich einen Aspekt zum bewussteren Umgang mit Lebensmitteln auf und stellen jeweils das „Rettergericht der Woche“ vor. Diesmal geht es um Obst und Gemüse.

In Deutschland werden pro Kopf jedes Jahr rund 27 Kilogramm Gemüse und Obst in den Müll geworfen. Häufig werden diese wegen geringfügigen Mängeln wie etwa welken Blättern oder Druckstellen entsorgt, obwohl sie noch essbar und geschmackvoll wären. Meist entscheidet das reine Aussehen darüber, ob ein Obst- oder Gemüsestück noch als essbar empfunden wird. Den traurigen ersten Platz des Obstabfalls in privaten Haushalten belegt der Apfel. Als Begründung werden häufig braune Stellen, eine runzelige Schale oder matschiges Fruchtfleisch genannt. Statt die Äpfel direkt zu entsorgen, könnten diese Schönheitsfehler mit der Verarbeitung zu Apfelmus, verschieden Apfelkuchen, Apfelkrapfen oder als Füllung für Braten kaschiert werden.

Neben den Äpfeln trifft es häufig Bananen: Sie machen nach Äpfeln den zweitgrößten Anteil aus. Fast 30 Prozent aller nach Deutschland importierten Bananen werden weggeworfen. Und dabei könnte man vermeintlich überreife Bananen mit dunklen Stellen wunderbar in Shakes, Desserts oder Kuchen „verstecken“. „Bei der Lagerung gilt zu beachten, dass Bananen immer getrennt von Äpfeln oder Birnen aufbewahrt werden sollten, da diese wegen der Ausschüttung des Reifegases Ethylen das Braunwerden von Bananen beschleunigen“, erklärt Dagmar Heckmann, Mitarbeiterin im Sachgebiet Ernährung und Hauswirtschaft des Landwirtschaftsamtes.

Einige ungenießbare Anteile an Obst und Gemüse wie beispielsweise manche Schalen oder Kerne sind bei den Abfällen schlicht unvermeidbar. Jedoch belegen aktuelle Zahlen, dass rund 85 Prozent der weggeworfenen Lebensmittel noch essbar gewesen wären. Es gibt unter anderem eine Reihe an Pflanzenteilen, die aus Gewohnheit oder anderen Gründen regelmäßig in der Tonne landen, obwohl sie verwendet werden könnten. Aus diesen vermeintlichen „Abfällen“ können oft leckere Kreationen entstehen, die dabei gleichzeitig für Abwechslung auf dem Speiseplan sorgen. Getreu dem Motto „Vom Blatt zur Wurzel“ eignen sich zum Beispiel Radieschen- oder Rote-Bete-Blätter im Salat und Blattgrün von Karotten als Zutat im Smoothie oder als Pesto.

REZEPT-IDEE: Karottengrün-Pesto

Für ein Karottengrün-Pesto werden 50 Gramm angeröstete Nüsse mit 75 Gramm gewaschenen Möhrengrün, zwei Knoblauchzehen, 50 Gramm geriebenem Hartkäse, zwei Esslöffel Zitronensaft und 100 Milliliter Öl püriert und mit Salz und Pfeffer pikant abgeschmeckt. Die Masse passt zu Nudeln, vegetarischen Bratlingen oder einfach aufs Brot. Probieren geht hier über studieren!

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