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03.05.2022

Ruftaxi-Nutzung: Stärkstes Quartal seit Einführung

Drei aktuelle Berichte standen am Mittwoch auf den öffentlichen Tagesordnungen des Aufsichtsrates der Verkehrsgesellschaft Main-Tauber mbH (VGMT) und des Kreistags-Ausschusses für Soziales, Bildung, Kultur und Verkehr. Zum einen zog die VGMT-Geschäftsführung Bilanz, zum anderen legte die Liga der freien Wohlfahrtspflege derzeitige Herausforderungen dar und präsentierte Beispiele der Zusammenarbeit. Hinzu kam ein Sachstandsbericht zum Digitalpakt Schule. Aufsichtsrat und Ausschuss sind personengleich besetzt und tagten nacheinander im Großen Sitzungssaal des Landratsamtes.

VGMT: Auswirkungen der Pandemie dargestellt – Mobilitätszentralen im Fokus

VGMT-Geschäftsführer Thorsten Haas ging in seinem Bericht zunächst auf die Auswirkungen der Pandemie ein. Derzeit werden im Schülerverkehr keine Verstärkerfahrten mehr eingesetzt, mit denen die Auslastung einzelner Busse aufgrund der Corona-Situation zeitweise reduziert werden sollte. Die Night-Life-Buslinien hatten aufgrund der Pandemie pausiert, wurden aber zum 19. März wieder aufgenommen. Beim Ruftaxi war das erste Quartal 2022 das bisher stärkste Quartal seit der Einführung des Angebots im Jahr 2018. Derzeit arbeiten die Landkreisverwaltung, die VGMT sowie die Ruftaxiunternehmen an weiteren Verdichtungen und Verbesserungen des Ruftaxiverkehrs im gesamten Landkreis.

Bei der Mobilitätszentrale Bad Mergentheim wurden vor dem Osterwochenende zahlreiche Anpassungen beim E-Car- und E-Bike-Sharing vorgenommen. Die Nutzerinnen und Nutzer profitieren seither von einer Preissenkung bei dem E-Auto, einer Fahrzeugbuchung und -verwaltung via Webbrowser sowie einer ausgeweiteten Ausleihdauer bei den E-Bikes. Sofern der Gemeinderat der Stadt Wertheim dem Projekt zustimmt, ist die Einrichtung der Mobilitätszentrale Wertheim noch für das Jahr 2022 vorgesehen. Derzeit laufen darüber hinaus Gespräche zur Einrichtung einer Mobilitätszentrale in den Räumlichkeiten der ehemaligen Postagentur in Lauda. Sofern das Projekt umgesetzt werden kann, soll auch die VGMT-Geschäftsstelle in diese Räumlichkeiten umziehen.

Zum 1. Januar 2022 traten die Änderungen der Tarifreform im Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) in Kraft. Die wesentlichen Ziele bestanden darin, das bisherige Tarifsystem zu vereinfachen, auf den veränderten Markt zu reagieren und durch die zunehmende Digitalisierung den Luftlinientarif mit Bestpreisprinzip zu stärken. Die VRN-Tarife gelten auch im Main-Tauber-Kreis.

Im Zeitraum 1. Dezember 2021 bis 31. August 2022 können Rentnerinnen und Rentner aus Baden-Württemberg in den Mobilitätszentralen oder Verkaufsstellen eine kostenlose „Karte ab 60“ erhalten. Voraussetzung ist der Nachweis über den freiwilligen Verzicht auf die Fahrerlaubnis. Im Main-Tauber-Kreis haben an dieser Aktion bis dato knapp 20 Rentnerinnen und Rentner teilgenommen.

Angesichts der steigenden Energiekosten plant die Bundesregierung im Rahmen des Entlastungspaketes für Bus und Bahn ein besonderes Angebot. In Vorbereitung ist ein Ticket, welches neun Euro je Monat kostet und für drei aufeinanderfolgende Monate erhältlich ist. Es soll laut aktuellem Stand zum 1. Juni 2022 kommen und deutschlandweit im Nahverkehr gültig sein. In diesem Zuge ist ebenfalls eine automatische Entlastung der Bestandskunden vorgesehen.

Liga der freien Wohlfahrtspflege: Aktuelle Herausforderungen im Fokus

Aktuelle Herausforderungen und Beispiele der Zusammenarbeit legten der Kreisvorsitzende der Liga der Freien Wohlfahrtspflege, Stefan Schneider vom Caritas Heilbronn-Hohenlohe, und Vorstandsmitglied Swantje Popp von der Evangelischen Heimstiftung dar.

Die Liga der freien Wohlfahrtspflege in Baden-Württemberg e.V. ist ein Verein, der elf Spitzenverbände vereint. Die Liga dient der Koordination der Aktivitäten zwischen den Verbänden der freien Wohlfahrtspflege sowie als Ansprechpartnerin für politische Entscheidungsträger, wenn soziale Belange betroffen sind. Dabei reicht das Spektrum von Kitas über Schuldnerberatung, Jugendhilfe sowie Altenpflegeeinrichtungen bis zu den Angeboten für Menschen mit wesentlicher Behinderung.

Digitalpakt Schulen: Bereits 2247 mobile Endgeräte beschafft

Die Dezernentin für Kreisentwicklung und Bildung, Ursula Mühleck, berichtete über den Sachstand beim Digitalpakt Schulen. Der eigentliche Digitalpakt gemäß Vereinbarung des Bundes und der Länder aus dem Jahr 2019 zielt auf eine bessere Ausstattung der Schulen mit digitaler Technik. Pandemiebedingt wurden in den Jahren 2021 und 2022 Zusatzförderprogramme aufgelegt. Sie betrafen unter anderem die Sofortausstattung bedürftiger Schülerinnen und Schüler mit digitalen Endgeräten, die Einstellung von IT-Fachkräften zum Support und Leihgeräte für Lehrkräfte.

In den Jahren 2020 und 2021 wurden bisher 2247 mobile Endgeräte, 217 stationäre PC, 90 interaktive Tafeln und Großbildschirme, 18 Virtual-Reality-Brillen sowie Bestandteile für Server und Netzwerke beschafft. In den Jahren 2022 bis 2024 ist die Beschaffung von weiteren rund 850 mobilen Endgeräten, 470 stationären PC, 53 interaktiven Tafeln und Großbildschirmen sowie weiteren notwendigen Bestandteilen für Server und Netzwerke vorgesehen.

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