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06.03.2023

Landrat Christoph Schauder ehrt langjährig ehrenamtlich tätige Pflegeeltern

Landrat Christoph Schauder hat bei einer Feierstunde im Landratsamt langjährige Pflegeeltern für ihr Engagement geehrt. Deren ehrenamtliche Arbeit sei eine der anspruchsvollsten Aufgaben in der Gesellschaft, tätige Nächstenliebe und in höchstem Maße anerkennenswert, erklärte Schauder. „Die Familien sind die Keimzellen einer Gesellschaft und die Kinder ihre Zukunft. Die Tiefe des Familienlebens ist für uns alle unglaublich bereichernd“, sagte der Landrat.

Die Besonderheit von Vollzeitpflege im Vergleich zu allen anderen Erziehungshilfen ist, dass das Jugendamt hier nicht mit einer Einrichtung der Kinder- und Jugendhilfe zusammenarbeitet, sondern mit Privatpersonen, die als Pflegefamilie einen Erziehungsauftrag erhalten. Das Pflegekind wird in die Familie aufgenommen und für kürzere oder längere Zeit ein Teil davon. „Die Pflegeeltern tragen dazu bei, Kinder und Jugendliche aus oftmals schwierigen Verhältnissen stark zu machen“, sagte Schauder. Auch die Landkreisverwaltung tue ihr Bestes, um Familien zu fördern. Beispielsweise begleitet, berät und qualifiziert der Pflegekinderdienst des Jugendamtes die Pflegeeltern. Zudem fördert der Main-Tauber-Kreis die Familienzentren in den Kommunen.

Christian Küffner, Sachgebietsleiter des Pflegekinder- und Adoptionsdienstes, stellte die Arbeitsstrukturen im Jugendamt und die zugehörigen Mitarbeitenden vor. Derzeit seien im Main-Tauber-Kreis 62 Vollzeit- und Bereitschaftspflegefamilien tätig. Bei den Vollzeitpflegefamilien lebt jeweils mindestens ein Kind oder ein Jugendlicher jeweils längere Zeit oder sogar dauerhaft bis zur Verselbständigung. Die Bereitschaftspflegefamilien öffnen einem Kind kurzfristig und zumeist nur kurzzeitig ihr Zuhause, wenn es im Rahmen einer Krisenintervention oder Inobhutnahme aus der Herkunftsfamilie herausgenommen werden muss.

Erfreulicherweise gebe es auch immer wieder neue Interessenten für eine Tätigkeit als Pflegeeltern oder seien Pflegeeltern bereit, noch ein weiteres Kind aufzunehmen, fasste Landrat Schauder zusammen. „Damit haben wir eine gute Ausgangsbasis, um aufnahmebedürftige Kinder und Jugendliche zu vermitteln. Besonders erfreulich ist, dass die Bereitschaft in allen Teilen des Landkreises besteht“, machte er deutlich.

Für die Pflegeelternarbeit kooperiert das Jugendamt mit dem Caritasverband im Tauberkreis, der die Pflegeelterngruppe begleitet. Der Leiter der Erziehungs- und Familienberatungsstelle des Caritasverbandes, Bernhard Bopp, wurde im Rahmen der Veranstaltung verabschiedet. Landrat Schauder dankte ihm für sein Engagement und seinen Einsatz. „Für den anstehenden Ruhestand wünsche ich Ihnen alles Gute und dass Sie ihn lange bei bester Gesundheit genießen können“, sagte der Landrat.

Seit 1992 findet außerhalb der Schulferien an jedem zweiten Dienstag im Monat das Pflegeelterntreffen statt. Die Teilnehmenden können sich austauschen und wechselseitig von ihren Erfahrungen lernen. Das Treffen wird seit 15 Jahren von der langjährigen Pflegemutter Friederike von Saucken-Haun geleitet. Da sie ihre Tätigkeit aufgibt, dankte Sozialdezernentin Elisabeth Krug ihr für die langjährige ehrenamtliche Leitung der Pflegeelterngruppe im Main-Tauber-Kreis.

Für 20-jährige und längere ehrenamtliche Arbeit als Pflegeeltern wurden Christa Dehn (Tauberbischofsheim), Martina Ludwig-Löffler (Lauda-Königshofen), Christine und Hubert Klein (Wertheim), Ingeborg und Hans-Jörg Habel (Weikersheim), Sabine und Markus Klöckner (Werbach) sowie Martina und Wolfram Karlein (Wertheim) geehrt, für 15 Jahre Anja und Armin Pilsner (Igersheim), Joachim Kraft (Wertheim), Susanne Jäger (Königheim), Michaela und Jürgen Hilgner (Werbach), Michael Spörer (Tauberbischofsheim), Ulrike und Horst Hack (Lauda-Königshofen), Andrea und Josef Gitter (Lauda-Königshofen), Michaela und Stefan Fleckenstein (Lauda-Königshofen) sowie Sabine Eckert-Petter (Lauda-Königshofen), für zehn Jahre Sigrid Marx und Alexander Franz (Creglingen), Gerda Dietl (Bad Mergentheim), Daniela und Horst Büscher (Lauda-Königshofen), Marcia und Jürgen Brück (Creglingen), Michaela und Winfried Benkert (Bad Mergentheim), Heide Weber-Kudec und Rolf Kudec (Grünsfeld), Sabine Krist (Tauberbischofsheim), Renate und Alexander Bischof (Wertheim), Silke und Michael Schäfer (Külsheim), Gabriele und Manfred Naser (Niederstetten), Habibatou und Harald Metzler (Weikersheim) sowie Christa und Peter Klinger (Igersheim). Landrat Christoph Schauder und Sozialdezernentin Elisabeth Krug überreichten ihnen jeweils eine Urkunde, das Buch „Best of Liebliches Taubertal“, einen Blumenstrauß und Wein. Die Pflegeeltern, die bereits mehr als 20 Jahre tätig sind, erhielten zudem noch ein Glückslos der Aktion Mensch.

Der stellvertretende Amtsleiter des Jugendamtes, Dr. Michael Lippert, führte durch den Abend. Peter Lesch umrahmte die Veranstaltung am Saxofon musikalisch. Die Psychologin und langjährige Pflegemutter Heike Richartz beleuchtete Freud und Leid, mit denen Pflegefamilien täglich konfrontiert werden und stellte dabei die Frage „Warum machen wir das eigentlich?“. Dabei wurde klar, dass diese Aufgabe nicht immer nur Spaß macht, aber auch sehr viel zurückgibt. „Das Leben mit Kindern ist intensiver, abwechslungsreicher und erfüllter“, stellte Richartz abschließend fest.

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