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04.04.2023

Gemeinschaftsunterkunft in Külsheim fast fertig gestellt

Das Landratsamt Main-Tauber-Kreis hat eine neue Gemeinschaftsunterkunft für geflüchtete Menschen in Külsheim nahezu fertig gestellt. Hierzu wurde ein früheres Kasernengebäude umgebaut. Dieses hat der Landkreis von der Stadt Külsheim gemietet. In 42 Zimmern – darunter auch Familienzimmer – stehen insgesamt 120 Betten bereit. Das Gebäude soll bis 15. April bezugsfertig sein.

Bei einer Begehung am Mittwoch, 6. April, ließen sich Landrat Christoph Schauder und Bürgermeister Thomas Schreglmann den aktuellen Sachstand vorstellen. Landrat Schauder wies hierbei auf die weiterhin dynamische Zugangslage von geflüchteten Menschen hin. „Die Landkreise sind verpflichtet, die ihnen nach einem festen Verteilungsschlüssel zugewiesenen Menschen aufzunehmen. Deshalb müssen wir dringend weitere Kapazitäten schaffen. Die Flüchtlingsunterbringung ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe“, betonte Landrat Schauder. Dies könne nur bei einer guten, vertrauensvollen und verlässlichen Zusammenarbeit mit den kreisangehörigen Städten und Gemeinden gelingen.

„Das aktuelle Beispiel Külsheim zeigt sehr gut, wie eine hervorragende Kooperation zwischen Kreis und Kommune zum Gelingen führt“, sagte er. Mit der neuen Gemeinschaftsunterkunft in Külsheim stünden dann im Main-Tauber-Kreis rund 870 Plätze in elf Unterkünften zur Verfügung, die Turmbergschule in Königshofen als spezielle Einrichtung zur kurzzeitigen Unterbringung von geflüchteten Menschen nicht eingerechnet. Allerdings werde es immer schwieriger, neue Unterkünfte bereitzustellen. „Wenn die Bundespolitik nicht nachsteuert, können wir an den Punkt gelangen, an dem Notunterkünfte beispielsweise in Sporthallen auch im Main-Tauber-Kreis nicht mehr vermieden werden können. Wir sind nur noch einen halben Schritt vor der Lage“, machte der Landrat deutlich.

Bürgermeister Thomas Schreglmann betonte, „dass die Stadt Külsheim gerne ihrer Verantwortung nachkommt und sich deshalb engagiert daran beteiligt, die geflüchteten Menschen unterzubringen“. Deshalb habe die Kommune das Kasernengebäude im Oktober 2022 gekauft und dann zeitlich befristet an den Landkreis vermietet, damit dieser es für die vorläufige Unterbringung nutzen kann. Stadt und Kreis haben einen Mietvertrag über fünf Jahre für die Zeit vom 1. April 2023 bis zum 31. März 2028 geschlossen. Darüber hinaus wurde eine Verlängerungsoption um ein weiteres Jahr bis 31. März 2029 vereinbart. In Külsheim besteht außer dem nun bereitgestellten Kasernengebäude bereits seit vielen Jahren eine weitere Gemeinschaftsunterkunft in einem früheren Mehrfamilienwohnhaus.

Landrat Schauder und Bürgermeister Schreglmann wurden bei dem Termin von den zuständigen Führungskräften ihrer beiden Behörden begleitet. Das Landratsamt war vertreten durch Finanzdezernent Torsten Hauck und Sozialdezernentin Elisabeth Krug sowie die beiden Amtsleiter für Immobilienmanagement und Integration, Joachim Aragón und Mathias Gruhl, die Stadtverwaltung durch Bauamtsleiter Heiko Wolpert und Hauptamtsleiterin Simone Hickl-Seitz. Durchs Gebäude führte Joachim Aragón.

Auf drei Geschossen stehen rund 1600 Quadratmeter Nutzfläche zur Verfügung. Im Erdgeschoss wurden auch Zimmer für gehbehinderte Personen geschaffen. Jedoch ist das Gebäude nicht barrierefrei. Personen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, werden gegebenenfalls in der ebenfalls vor der Fertigstellung stehenden Gemeinschaftsunterkunft „Zwischen den Bächen“ in Bad Mergentheim untergebracht.

Unter der Bauleitung des Amtes für Immobilienmanagement und gemäß der Planung der beauftragten Architektin Kerstin Sack wurden zusätzliche Durchgänge, Entrauchungsöffnungen und ein zweiter baulicher Rettungsweg in den beiden oberen Etagen hergestellt. Die vorhandenen Nasszellen wurden erneuert und umstrukturiert sowie neue geschaffen, so dass für Herren und Damen jeweils Toiletten und Duschräume zur Verfügung stehen. Auch Gemeinschaftsküchen mit Herden, Arbeitsflächen und Spülen wurden eingerichtet. Ins Gebäude wurde eine neue Gastherme eingebaut, die Heizleitungen und Heizkörper wurden saniert und ergänzt. Zudem wurden die Elektroleitungen und Unterverteilungen überprüft. Vorhandene Brandschutztüren wurden instandgesetzt und weitere ergänzt. Abgerundet werden die Maßnahmen durch den Einbau einer Brandmeldeanlage.

In jedem Zimmer befinden sich Betten, Spinde, ein Tisch mit Stühlen sowie ein Kühlschrank. Im Aufenthaltsraum können bei Bedarf auch noch eine Spielecke oder ein Bereich zur Hausaufgabenerledigung für Schulkinder geschaffen werden. Auch ein Wäscheraum mit Waschmaschinen und Trockner wurde eingerichtet, WLAN steht zur Verfügung. Im Eingangsbereich wurde ein Büro für die Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter geschaffen.

„Damit die geflüchteten Personen einen Ansprechpartner oder eine Ansprechpartnerin vor Ort haben, wird regelmäßig ein Sozialarbeiter oder eine Sozialarbeiterin in der Unterkunft sein“, ergänzte Sozialdezernentin Elisabeth Krug. Wie Immobiliendezernent Torsten Hauck hinzufügte, ist „das Gebäude sehr gut gelegen, Einkaufsmöglichkeiten und ÖPNV-Anschluss sind fußläufig erreichbar.“

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