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08.07.2024

Es geht voran im Saalgarten des Klosters Bronnbach

Landrat Christoph Schauder hat vor kurzem gemeinsam mit Amtsleiter Joachim Aragón und Projektleiterin Kerstin Sack aus dem Immobilienmanagement des Landratsamtes Main-Tauber-Kreis den Saalgarten im Kloster Bronnbach besucht. Dabei verschaffte er sich vor Ort ein umfassendes Bild von den laufenden Sanierungsarbeiten. Architekt Michael Bannwarth (Architekturbüro Bannwarth & Ludwig) und Archäologe Matthias Klefenz erläuterten dem Landrat die Arbeitsschritte und die Besonderheiten des Gartens.

„Dass sich die Mauern in einem äußerst kritischen, baulich maroden Zustand befinden und starke Verformungen aufweisen, war uns bekannt. Die vom Archäologen vorgegebenen Suchschürfe und der sorgfältige Rückbau der Mauer ergaben allerdings, dass die doppelwandige Mauer auch auf der erdbedeckten Seite den statischen Anforderungen nicht mehr standhalten kann. Durch den jahrelangen Bewuchs der Mauer war das Mauerwerk so vom Wurzelwerk durchzogen, dass die Vermörtelung der Fugen keine Funktion mehr hatte“, erklärte Amtsleiter Joachim Aragón.

„Es freut mich zu sehen, dass es hier im Saalgarten strukturiert vorangeht. Es war wichtig und richtig, dass die notwendigen Vorarbeiten gemacht wurden, um den Zustand der Mauern beurteilen zu können. Der Kreistag hat nämlich die Erwartungshaltung an uns, dass wir die Bauprojekte mit Köpfchen angehen und keine Schnellschüsse machen. Ich bedanke mich beim Gremium für die Bereitstellung der finanziellen Mittel, um die notwendigen Arbeiten auszuführen“, sagte Landrat Christoph Schauder.

„Zunächst haben wir Suchschürfungen zur Beurteilung der Tragfähigkeit der Fundamente getätigt. Dabei kam heraus, dass das ursprüngliche Höhenniveau der Geländeoberfläche circa 40 Zentimeter unter dem aktuellem gelegen hat. Jetzt ist zu klären, wie mit diesem archäologisch festgestellten Ursprungsniveau der unteren Ebene umzugehen ist. Zudem haben wir Erkenntnisse zum Zustand der Mauern und zur früheren Gestaltung des Gartens erhalten. Solche Terrassengärten sind in Deutschland sehr selten. Daher wäre es wünschenswert, dass der Garten nach der Sanierung den früheren Garten möglichst originalgetreu widerspiegelt“, sagte Archäologe Matthias Klefenz.

„Die Arbeiten gehen gut voran. Die ersten Schritte bei einem solchen Projekt sind immer am schwersten. Jetzt können wir die gewonnen Erkenntnisse nutzen und in unsere Überlegungen mit einbeziehen“, ergänzte Architekt Michael Bannwarth. In den zurückliegenden Wochen wurden die Mauer in weiten Teilen wieder hergestellt. „Zunächst hatte die Sicherung und die Erhaltung der Mauern erste Priorität. Als nächste Schritte folgen nun die statisch notwendigen Rückverankerungen im Arbeitsraum, der zudem verfüllt wird. Dann werden die profilierten Abdeckplatten hergestellt, welche die notwendige Absturzsicherung aufnehmen sollen. Außerdem wird der Bauabschnitt II vorbereitet“, erklärte der Architekt.

Die Gesamtmaßnahme ist in vier Bauabschnitte unterteilt. Diese umfassen die Mauer auf der unteren Ebene entlang des Wegs sowie jeweils auf der mittleren Ebene die Mauer links und rechts der Rampe, die Mauer zum Nachbargrundstück sowie die Grotte.

Die Bauunterhaltungsmaßnahmen für die Bauabschnitte I und II belaufen sich nach der vorliegenden Kostenermittlung auf rund 522.000 Euro (brutto). Die erforderlichen Haushaltsmittel werden zum einen aus dem noch verfügbaren Spendenanteil der Dr. Christina Lachenmann Stiftung in Höhe von rund 429.000 Euro sowie zum anderen aus kreiseigenen Unterhaltungsmitteln gedeckt. „Ich bedanke mich sehr herzlich bei der Dr. Christina Lachenmann Stiftung für die großzügige Spende. Solche Spenden sind elementar, um das Kloster Bronnbach als Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung konsequent weiterzuentwickeln“, erklärte Landrat Christoph Schauder.

Im Jahr 2024 werden die Bauabschnitte I bis II erfolgen. Der Bauabschnitt III soll im Anschluss daran ab dem Jahr 2025 umgesetzt werden. Frühstens ab dem Jahr 2026 kann die Grotte im Bauabschnitt IV saniert werden.

Der Kreistag hat im Juli 2023 einstimmig der Sanierung der Mauern im Saalgarten des Klosters Bronnbach für die Bauabschnitte I und II zugestimmt. Die Arbeiten starteten Ende Oktober 2023.

Der Saalgarten im Kloster Bronnbach: Im Rahmen der Sanierungsarbeiten wurden die Mauern freigelegt.
Der Saalgarten im Kloster Bronnbach: Im Rahmen der Sanierungsarbeiten wurden die Mauern freigelegt.
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