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14.12.2022

Emissionsfreier Nahverkehr im Probebetrieb - Positives Fazit nach sechsmonatigem Einsatz eines E-Busses im Kreis

Im Rahmen der Jubiläumsveranstaltung „25 Jahre Verkehrsgesellschaft Main-Tauber-Kreis (VGMT)“ hat Mischa Sydow, Regionalleiter Bus Nord der Südwestdeutschen Landesverkehrs-GmbH (SWEG), am 1. Juli einen elektrischen Linienbus an Landrat Christoph Schauder übergeben. Nach knapp sechs Monaten und durchschnittlich 120 Kilometern in den Tagesumläufen endet der E-Bus-Test im Main-Tauber-Kreis mit einem positiven Fazit.

Gemäß den Vorgaben aus der Clean Vehicle Directive (CVD) und dem Saubere-Fahrzeuge-Beschaffungs-Gesetz müssen bei der nächsten Linienbusvergabe 65 Prozent der ausgeschriebenen Linienbusse sauber beziehungsweise emissionsfrei sein. Die Hälfte davon muss lokal emissionsfrei, also batterieelektrisch oder mit Wasserstoff, angetrieben werden. „Die Landkreisverwaltung und die VGMT befassen sich intensiv mit der Umsetzung der Vorgaben aus der CVD und dem Saubere-Fahrzeuge-Beschaffungs-Gesetz. Eine erste Machbarkeitsstudie wurde bereits im vergangenen Jahr ausgearbeitet. Wir freuen uns sehr, dass wir in den zurückliegenden Monaten gemeinsam mit der SWEG den Einsatz eines E-Busses in unserem Landkreis erproben konnten“, sagte Landrat Christoph Schauder.

Bei dem im Main-Tauber-Kreis eingesetzten E-Bus handelte es sich um das Modell „Solaris Urbino 12 electric“ – ein Fahrzeug der ersten Generation, welches serienreif auf dem Markt verfügbar war. Die Erstzulassung erfolgte im April 2018. Der E-Bus verfügt über eine Batteriekapazität von 200 kWh. Mit einem durchschnittlichen Verbrauch je Kilometer von 1,2 bis 1,4 kWh ist eine Reichweite von ungefähr 150 Kilometern zu erreichen. Das Fahrzeug kam überwiegend auf der Linie 945 zwischen Lauda und Bad Mergentheim zum Einsatz. Die durchschnittlichen Tagesumläufe während des Probebetriebs umfassten rund 120 Kilometer, die maximale Tagesleistung lag aufgrund des sparsamen und vorausschauenden Fahrverhaltens sogar bei über 180 Kilometern.

Neuere E-Busse im Fahrzeugpool der SWEG verfügen bereits über eine Batteriekapazität von 423 kWh. Laut Mischa Sydow kam es während der Testphase lediglich vereinzelt zu Ausfällen durch kleinere technische Störungen. Insgesamt konnte das Fahrzeug zuverlässig in den Betrieb integriert werden. „Vor der eigentlichen Nutzung im Fahrbetrieb musste das Fahrpersonal im Umgang mit den hohen Dachlasten und dem dadurch veränderten Fahrverhalten geschult werden. Letztendlich hinterlässt der E-Bus aber sowohl beim Fahrpersonal als auch bei den Fahrgästen einen durchweg positiven Eindruck“, erklärte Sydow.

Ursula Mühleck, Dezernentin für Kreisentwicklung, Kultur und Bildung im Landratsamt und Geschäftsführerin der VGMT, bedankte sich bei der SWEG und ergänzte, dass auch die anderen Verkehrsunternehmen im Landkreis von diesem Probebetrieb profitieren. „Wir stehen in engem Austausch mit den Verkehrsunternehmern und wollen die Mobilitäts- und Antriebswende gemeinsam angehen. Bei einem zurückliegenden Workshop konnten die Unternehmer bereits an einem detaillierten Erfahrungsbericht der SWEG teilhaben“, berichtete Dezernentin Mühleck.

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