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11.07.2023

Eisenhauer testet E-Bus im Main-Tauber-Kreis

Die Firma Eisenhauer Bustouristik hat vor kurzem einen E-Bus im Main-Tauber-Kreis getestet. Der „IKARUS 120 e“ im neuen 2023er Design kam eine Woche lang zum Einsatz. Der E-Bus verfügt über eine Batteriekapazität von 350 kWh. Während der Testwoche wurden über 1400 Kilometer zurückgelegt. Der längste gefahrene Tagesumlauf ohne Zwischenladung umfasste 256 Kilometer. An einem Einsatztag erfolgte untertags eine Zwischenladung, sodass insgesamt 359 Kilometer zurückgelegt werden konnten. Laut Eva-Maria Eisenhauer, Geschäftsführerin von Eisenhauer-Bustouristik, wurde das Fahrzeug überwiegend auf den Linien zwischen Wertheim und Lauda sowie Tauberbischofsheim und Würzburg eingesetzt.

Bereits im zweiten Halbjahr 2022 kam bei der Südwestdeutschen Landesverkehrs-GmbH (SWEG) im Rahmen eines sechsmonatigen Probebetriebs ein E-Bus der Firma Solaris zum Einsatz. Dieser wurde überwiegend auf der Linie zwischen Lauda und Bad Mergentheim eingesetzt. Anfang 2023 absolvierte die Firma Ehrlich Touristik einen einwöchigen Test eines E-Citaro von Mercedes Benz. Die Firma Ehrlich ist unter anderem Konzessionär der Linie von Miltenberg über Wertheim nach Würzburg.

„Wir freuen uns sehr, dass sich die Linienbusunternehmen mit der Dekarbonisierung ihrer Fahrzeugflotten und der damit verbundenen Antriebswende sowie dem Technologiewandel beschäftigen. Die Landkreisverwaltung, die Verkehrsgesellschaft Main-Tauber (VGMT) und der Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) befassen sich bereits seit längerer Zeit damit, die europaweiten Vorgaben umzusetzen. Eine erste Machbarkeitsstudie wurde im Jahr 2021 ausgearbeitet. Noch in diesem Jahr soll mit einer detaillierten Untersuchung der Busbetriebshöfe begonnen werden“, sagte Landrat Christoph Schauder.

„Das Fazit beim Fahrpersonal fiel überwiegend positiv aus. Auf kurzen und ebenen Strecken stellen E-Busse schon heute eine gute Alternative zum Dieselbus dar. Für den Einsatz auf topographisch anspruchsvolleren Strecken mit längeren Umläufen, einem größeren Fahrgastaufkommen und einer hohen Verkehrsdichte sehen wir aber noch Verbesserungsbedarf“, erklärte Eva-Maria Eisenhauer.

Ursula Mühleck, Dezernentin für Kreisentwicklung, Kultur und Bildung im Landratsamt und Geschäftsführerin der VGMT, bedankte sich bei den Verkehrsunternehmen. Sie ergänzte, dass aufgrund des regelmäßigen Austauschs untereinander auch alle anderen Verkehrsunternehmen im Landkreis sowie die Landkreisverwaltung selbst von solchen Probebetrieben profitieren. Die gewonnenen Erkenntnisse seien für die Ausgestaltung zukünftiger Verkehre von großer Bedeutung. „Knapp 70 Prozent der derzeitigen Linienbusumläufe haben eine Tageslaufleistung von unter 250 Kilometern. Solche Tests zeigen, was bereits heute beim Einsatz alternativer Antriebstechnologien möglich ist und wo solche Fahrzeuge zum Einsatz kommen können“, ergänzte VGMT-Geschäftsführer Thorsten Haas.

Gemäß den Vorgaben aus der Clean Vehicle Directive (CVD) und dem Saubere-Fahrzeuge-Beschaffungs-Gesetz müssen bei der nächsten Linienbusvergabe 65 Prozent der ausgeschriebenen Linienbusse sauber beziehungsweise emissionsfrei sein. Die Hälfte davon muss lokal emissionsfrei angetrieben werden, also batterieelektrisch oder mit Wasserstoff. Die Landkreisverwaltung, die Verkehrsgesellschaft VGMT und der VRN befassen sich intensiv mit der Umsetzung der Vorgaben. Die aktuellen Linienkonzessionen laufen noch bis zum Fahrplanwechsel im Dezember 2027.

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