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07.08.2023

Deutschordensmuseum vollständig an Land übertragen

Die Stadt Bad Mergentheim, der Deutschordensmuseum Bad Mergentheim e.V. und der Main-Tauber-Kreis haben ihre Anteile an der Deutschordensmuseum Bad Mergentheim GmbH an den Mitgesellschafter Land Baden-Württemberg veräußert. Um das Museum langfristig weiterentwickeln zu können, wird es in die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg (SSG) eingegliedert.

Vertreter der Gesellschafter Land, Stadt, Deutschordensmuseumsverein und Landkreis haben vor kurzem an der letzten Gesellschafterversammlung der gemeinnützigen Deutschordensmuseum Bad Mergentheim GmbH (DOM) im Residenzschloss Mergentheim teilgenommen. Mit notariellem Vertrag wurden alle Anteile zum symbolischen Preis von insgesamt einem Euro an das Land Baden-Württemberg veräußert. Anschließend wird das Deutschordensmuseum – unter Auflösung der DOM GmbH – vollständig an die SSG übergehen.

Zukünftig werden die Geschäfte des Deutschordensmuseums dauerhaft über die bestehenden Strukturen der SSG geführt, regional über die Schlossverwaltung Weikersheim. Über einen Beirat behalten Kreis, Stadt und Verein inhaltlichen Einfluss. Zudem wird sich auch der Deutsche Orden selbst, vertreten durch das das Hochmeisteramt in Wien, in den Beirat einbringen. Auch bekennen sich Kreis und Stadt zu ihrer bereits bis 2029 zugesagten finanziellen Unterstützung für die Museumsarbeit.

Ministerialrätin Juliane Weckerle erklärt: „Um das Museum weiterentwickeln und besser vermarkten zu können, hat die SSG bereits im Jahr 2020 die Geschäftsführung der DOM GmbH übernommen. Diese erfolgreiche Zusammenarbeit wurde nun verstetigt. Die Besucherzahlen in den vergangenen Jahren zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Im Jahr 2022 konnten die Besucherzahlen von vor der Pandemie sogar übertroffen werden.“

Auch Bad Mergentheims Oberbürgermeister Udo Glatthaar sieht in der SSG eine ideale Partnerin für das Deutschordensmuseum. „Die SSG als Geschäftsführung hat es trotz schwieriger Voraussetzungen während der Corona-Pandemie schon nach kurzer Zeit geschafft, eine stärkere Besucherfrequenz zu erreichen. Mit seinem Einsatz kann das Land das Museum als Kulturdenkmal für die Bevölkerung erhalten. Als Tourismusdestination ist es für die Stadt wichtig, ein Museum mit überregionaler Strahlkraft zu haben, das sich der Deutschordensgeschichte widmet sowie mit Sonderausstellungen, Veranstaltungen und Festivals weitere Kultur-Akzente setzt.“ Das Schloss-Ensemble insgesamt stehe sowohl für historische Bildung, wie sie im Museum gelebt werde, als auch mit DHBW-Campus und Jugendtechnikschule für modernste akademische Ausbildung und Talentförderung.

Landrat Christoph Schauder ergänzt: „Seit der Gründung der DOM GmbH im Jahr 1991 war der Museumsbetrieb stark defizitär. Um den laufenden Betrieb zu finanzieren, waren immer wieder Einsparungen notwendig. Mit der Vertragsunterzeichnung kann es gelingen, das Deutschordensmuseum langfristig auf ein gesundes Fundament zu stellen. Mit dem Know-How der SSG kann das Museum seine Attraktivität für Besucherinnen und Besucher noch weiter steigern und den Museumsstandort Main-Tauber-Kreis damit insgesamt stärken.“

Der Vorsitzende des Deutschordensmuseumsvereins, Gernot-Uwe Dziallas, sieht in der Entscheidung eine grundlegende Zukunftssicherung des Deutschordensmuseums im Deutschordensschloss: „Das Museum macht nicht nur die Stadtgeschichte und die Vor- und Frühgeschichte im Taubertal, sondern besonders auch die mehr als 800-jährige Geschichte des Deutschen Ordens erlebbar. War doch das Hochschloss bis 1809 Sitz des Hochmeisters des Deutschen Ordens hier in Mergentheim. Es ist unserem Verein sehr wichtig, dass die Weitergabe der Geschichte an die nachfolgenden Generationen gewährleistet ist. Der Verein wird auch zukünftig die vertraglich zugesicherte Konzertreihe ‚Museumskonzerte im Schloss‘ veranstalten und sich für das Deutschordensmuseum weiter engagiert einsetzen.“

Der Vertragsschluss ist das Ergebnis jahrelanger Bemühungen der Gesellschafter, eine finanziell tragfähige Lösung für das Museum zu finden und es damit auch weiterentwickeln zu können.

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