Vorlesen
Seiteninhalt
05.05.2022

Arbeitsmarkt im April: Arbeitslosigkeit geht deutlich zurück

Im April ist die Zahl der Arbeitslosen im Agenturbezirk Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim auf 9572 gesunken. Das sind 329 Arbeitslose (3,3 Prozent) weniger als im März und 2496 (20,7 Prozent) weniger als im April 2021. Die Arbeitslosenquote ist um 0,1 auf 2,8 Prozent gesunken. In Baden-Württemberg liegt die Arbeitslosenquote bei 3,3 Prozent (März 3,4 Prozent). „Erfreulich ist, dass alle Personengruppen vom Rückgang der Arbeitslosigkeit profitieren. Auch die Langzeitarbeitslosigkeit ist um knapp 13 Prozent innerhalb eines Jahres zurückgegangen“, sagt Stefan Schubert, der operative Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim.

Im April wurden 1232 neue Arbeitsstellen gemeldet. Das sind zwar 85 (6,5 Prozent) weniger als im März, aber 198 (19,1 Prozent) mehr als im April 2021. Insgesamt waren 7989 Stellen gemeldet, 103 (1,3 Prozent) mehr als im März und 2808 (54,2 Prozent) mehr als im April 2021.

„Zwei Jahren Pandemie und der russische Angriffskrieg in der Ukraine sorgen auch für erhebliche wirtschaftliche Herausforderungen. Umso erfreulicher ist es, dass sich der Arbeitsmarkt weiterhin so hervorragend entwickelt, auch hier bei uns im Main-Tauber-Kreis. Wir profitieren im Landkreis dabei insbesondere von dem breiten Branchenmix, den Weltmarktführern und dem starken Mittelstand. Fachkräfte zu gewinnen und zu halten wird die große Herausforderung der nächsten Jahre sein. Deshalb werden wir die Initiativen ‚Karriere daheim‘ und ‚Zukunft Main-Tauber‘ unserer Kreis-Wirtschaftsförderung weiter fortsetzen und damit einen Beitrag dazu zu leisten, diesen steigenden Fachkräftebedarf nachhaltig zu decken“, erklärt Landrat Christoph Schauder.    

Der Arbeitsmarkt im Main-Tauber-Kreis

Im Main-Tauber-Kreis liegt die Arbeitslosenquote bei 2,6 Prozent (März: 2,8 Prozent). Im April waren 2042 Menschen arbeitslos gemeldet, 90 (4,2 Prozent) weniger als im März und 734 (26,4 Prozent) weniger als im April 2021. 547 Menschen meldeten sich neu oder erneut arbeitslos, 642 Menschen beendeten die Arbeitslosigkeit. Arbeitgeber haben 431 Stellen gemeldet, 48 (10 Prozent) weniger als im März und 38,1 Prozent mehr als im April 2021. Der Bestand an Stellenangeboten lag zum Stichtag bei 2646; 65,7 Prozent mehr als im April 2021.

Die Eckwerte nach Rechtskreisen

Im Agenturbezirk Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim waren im Bereich der Grundsicherung (Rechtskreis SGB II) 4441 Arbeitslose gemeldet, im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Rechtskreis SGB III) 5131. Der Anteil der Arbeitslosen aus dem Bereich der Grundsicherung (SGB II) am gesamten Bestand betrug 46,4 Prozent.

Von den 2042 Arbeitslosen im Main-Tauber-Kreis wurden 850 vom Jobcenter Main-Tauber betreut (April 2021: 1104). Die Geschäftsstellen der Arbeitsagentur im Main-Tauber-Kreis betreuten 1192 Arbeitslose (April 2021: 1672).

Ausbildungsmarkt

Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt spitzt sich aus Sicht der Unternehmen zu. Das Angebot an Ausbildungsstellen übersteigt deutlich die Nachfrage. Auf 100 betriebliche Ausbildungsstellen kommen rein rechnerisch nur 43 Bewerberinnen und Bewerber. Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober letzten Jahres wurden 4902 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 6,5 Prozent mehr als vor einem Jahr. 2121 Bewerberinnen und Bewerber haben sich gemeldet, das sind 6,2 Prozent weniger als vor einem Jahr.

„In den letzten beiden Jahren kam die Berufsorientierung für Jugendliche pandemie-bedingt deutlich zu kurz. So waren Praktika in Betrieben oft nicht möglich. Ich rate allen Ausbildungsbetrieben, nutzen Sie die Zeit bis zum Herbst und bieten Sie Praktikumsplätze an. So haben die Jugendlichen die Chance, sich beruflich zu orientieren und mit etwas Glück wird aus einer Praktikantin oder einem Praktikanten Ihr neuer Azubi“, empfiehlt Stefan Schubert.

Kurzarbeit

Der Gesetzgeber hat die Sonderregelungen zum Kurzarbeitergeld bis zum 30. Juni 2022 verlängert. Dies bezieht sich unter anderem auf den erleichterten Zugang zur Kurzarbeit, den Anspruch auf höhere Leistungssätze, die Hinzuverdienstmöglichkeiten und Kurzarbeit bei Personaldienstleistern.

Vor Beginn von Kurzarbeit müssen Betriebe eine Anzeige über den voraussichtlichen Arbeitsausfall erstatten. Nach aktuellen Daten zu geprüften Anzeigen wurde im Agenturbezirk im April für 458 Personen konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt. Die Agentur für Arbeit weist darauf hin, dass Kurzarbeit nach einer Unterbrechung von drei oder mehr Monaten neu angezeigt werden muss.

Aktuelle Daten zur tatsächlichen Inanspruchnahme stehen bis Oktober 2021 zur Verfügung. So haben im Oktober im Bezirk der Agentur für Arbeit Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim 5177 Beschäftigte in 655 Betrieben oder Betriebsabteilungen kurzgearbeitet.

Im Main-Tauber-Kreis haben 1710 Beschäftigte in 182 Betrieben oder Betriebsabteilungen kurzgearbeitet.

Seite zurück nach oben Seite drucken