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21.05.2025

Erhaltung der Kulturlandschaft steht im Mittelpunkt - Kommunaler Landschaftspflegeverband zieht Bilanz

Der Kommunale Landschaftspflegeverband Main-Tauber e.V. (KLPV) hat im Rahmen seiner Mitgliederversammlung eine positive Pflegebilanz für das vergangene Jahr gezogen. Ebenso wurde dem Haushalts- und Arbeitsplan für das Jahr 2025 mit einem Gesamtvolumen in Höhe von 845.000 Euro zugestimmt.

„Die Arbeit des KLPV ist für den Main-Tauber-Kreis von großer Bedeutung, um unsere vielfältige Kulturlandschaft zu erhalten. Denn unsere Region ist Heimat für zahlreiche Pflanzen- und Tierarten, deren Lebensraum es zu schützen gilt. Ich möchte mich bei allen Beteiligten für ihr fortwährendes Engagement bedanken“, betonte Landrat Christoph Schauder in seiner Funktion als Vorsitzender des KLPV. Anwesend waren die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der Städte und Gemeinden des Main-Tauber-Kreises als Mitglieder sowie der Vorstand und der Fachbeirat des Vereins.

Lorenz Flad, Geschäftsführer des Landschaftspflegeverbandes, informierte die Mitglieder zu den Aktivitäten und Zahlen des erfolgreichen Geschäftsjahres 2024. Insgesamt wurden im abgelaufenen Jahr 380 Hektar gepflegt, dabei wurden rund 654.680 Euro umgesetzt. Darin sind auch die Kosten für Pflegemaßnahmen in Naturschutzgebieten sowie auf landeseigenen Flächen enthalten, die vollständig vom Land getragen werden. So entfielen von den Gesamtaufwendungen 78 Prozent auf das Land, 17 Prozent auf die Städte und Gemeinden und fünf Prozent auf den Landkreis.

Einen Schwerpunkt der Arbeit stellt die Offenhaltung der Trockenhänge im Muschelkalk und Buntsandstein dar. Dies trägt wesentlich zur Erhaltung der biologischen Vielfalt im Landkreis bei. Neben der Pflege der Trockenhänge sanierte der Verband im Jahr 2024 auch 111 Quadratmeter Trockenmauern. Diese ohne Mörtel errichteten Mauern prägen das Landschaftsbild des Taubertals und bieten Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Es wurden auf 258 Hektar Fläche Nachpflegemaßnahmen vorgenommen. Erfreulicherweise haben sich auch im vergangenen Jahr wieder einige Vereine und Dorfgemeinschaften an Pflegeeinsätzen beteiligt.

Durch ein sinnvolles Weidemanagement sollen die Folgekosten möglichst niedrig gehalten werden. Eine gut funktionierende und kostengünstige Nachpflege ist bereits bei der Auswahl der Erstpflegeflächen ein wesentliches Kriterium. Etwa 300 Hektar ursprünglicher Erstpflegeflächen wurden mit Schafen, Rindern und Ziegen beweidet. Sehr gute Erfahrungen wurden beispielsweise mit Zwergzebus auf der Gemarkung Werbach gemacht laut Lorenz Flad. Diese leichte Rinderrasse ist sehr genügsam und kommt auch mit überständigem Futter, dornigen Gehölzen und trockenen Moosen zurecht.

Frank Menikheim, Bürgermeister der Gemeinde Igersheim, beantragte die Entlastung des Vorstandes und der Geschäftsführung. Die Entlastung wurde von den Teilnehmenden einstimmig erteilt. „Die Tätigkeit des KLPV ist nicht nur für die Natur, die Landschaft und die Biodiversität wichtig, sondern auch für den Tourismus im Taubertal ein Faktor. Es freut mich, dass mit dem Engagement des KLPV rund 500.000 Euro an Landesmitteln in den Main-Tauber-Kreis fließen. Ich bedanke mich bei allen Beteiligten für dieses Engagement“, betonte Bürgermeister Menikheim.

Zudem wurde das Arbeitsprogramm 2025/2026, welches Pflegemaßnahmen für alle 18 Städte und Gemeinden des Main-Tauber-Kreises beinhaltet, wurde einstimmig beschlossen. Die Ziele des Programms sind die Erhaltung einer reich strukturierten Kultur- und Erholungslandschaft sowie die Sicherung und Wiederherstellung von Biotopen als Lebensraum für teilweise hochgradig gefährdete Tier- und Pflanzenarten. Für 2025/2026 ist eine Erstpflege auf knapp 17 Hektar vorgesehen, der Schwerpunkt liegt aber deutlich bei der Nachpflege, die auf 259 Hektar Fläche erfolgen soll.

„Die Öffentlichkeitsarbeit ist ein großer Faktor. Neben der Vorbereitung, der Organisation und der Kontrolle von Pflegemaßnahmen und dem Weidemanagement investieren wir viel Zeit, um unsere Aktivitäten öffentlichkeitswirksam und transparent darzustellen. Zahlreiche Führungen und Vorträge für ganz unterschiedliche Gruppen stehen jedes Jahr auf dem Programm. Bei all diesen Veranstaltungen soll verdeutlicht werden, dass unsere Landschaft etwas Besonderes ist und viel zu bieten hat“, betonte Lorenz Flad.

Im Anschluss fand eine Exkursion am Edelberg in Tauberbischofsheim statt. Von dort aus hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen besonders schönen Blick auf die Vertragsflächen am Büchelberg, die von der Vertragsnehmerin und Schäfermeisterin Petra Schuck beweidet werden. Beim Büchelberg handelt es sich um ein strukturreiches Gebiet mit Hecken, Steinriegeln, trockenen Magerwiesen und Kalkmagerrasen. Danach fand eine Begehung des Edelbergs statt, der ebenfalls von Schäfermeisterin Schuck beweidet wird. Der orchideenreiche Hang mit Steinriegeln bietet eine wunderbare Gelegenheit, die vielfältige und biodiversitätsreiche Landschaft zu genießen.

Die Veranstaltung nahm in der Weinlaube Bundschuh in Impfingen mit einem gemeinsamen Essen ihren Abschluss, bei dem ausschließlich regionale Produkte verwendet wurden. Das hervorragend zubereitete Fleisch von Zwergzebu und Lamm kam besonders gut an.

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