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Integriertes Klimaschutzkonzept im Main-Tauber-Kreis

Der Kreistag hat im Juli 2018 ein Integriertes Klimaschutzkonzept für den Main-Tauber-Kreis beschlossen, um CO2-Emissionen zu reduzieren und die nachhaltige Entwicklung in der Region zu fördern. Damit möchte der Landkreis gemeinsam mit den Städten und Gemeinden auch auf kommunaler Ebene die Klimaschutz-Vorgaben von Bund und Land unterstützen. Mit Unterzeichnung der interkommunalen Vereinbarung haben sich alle 18 Städte und Gemeinden zu diesem Klimaschutzkonzept bekannt.

Bis 2030 sollen die CO2-Emissionen gesenkt, der gesamte Energieverbrauch reduziert und der Anteil erneuerbarer Energien erhöht werden. Diese Ziele orientieren sich an den Vorgaben des Bundes und des Landes Baden-Württemberg und sollen durch konkrete Maßnahmen in verschiedenen Bereichen erreicht werden.

Neben den Leuchtturmprojekten Solarinitiative und Energieeffizienz umfasst das Klimaschutzkonzept weitere Maßnahmen, die bereits teilweise umgesetzt wurden. Dazu zählen unter anderem Projekte in den Bereichen:

  • Nutzung erneuerbarer Energien zur Strom- und Wärmeversorgung
  • Abfall- und Kreislaufwirtschaft
  • Forst- und Landwirtschaft
  • Klimafreundliche Mobilität und Tourismus
  • Klimaschutz in kommunalen Liegenschaften
  • Klimaschutz im Kreis

Mit der Umsetzung des Integrierten Klimaschutzkonzeptes leistet der Main-Tauber-Kreis einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zur nachhaltigen Entwicklung der Region. Das Klimaschutzkonzept des Main-Tauber-Kreises wird seit 2024 fortgeschrieben, um die bisherigen Ergebnisse zu evaluieren, aktuelle Projekte weiterzuentwickeln sowie neue Maßnahmen festzulegen. Diese Fortschreibung ist ein wichtiger Schritt, um den Klimaschutz in der Region kontinuierlich zu verbessern und an aktuelle Entwicklungen anzupassen. Die Fortschreibung erfolgt unter Beteiligung von Vertretern aus Politik, Unternehmen, der Energieversorgung sowie lokalen Institutionen und Verbänden.

Es ist das langfristige Ziel, nicht nur die Umwelt zu schonen, sondern auch eine lebenswerte, zukunftsfähige Region für kommende Generationen zu erhalten.

Solarinitiative & Elektromobilität

Das Thema Solarinitiative wird gemeinsam mit der Elektromobilität als Leuchtturmprojekt im Main-Tauber-Kreis umgesetzt.

Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) sind die beliebteste Technologie zur Nutzung von Sonnenenergie. Sie wandeln Sonnenlicht direkt in elektrischen Strom um und leisten einen wichtigen Beitrag zur Energiewende und zum Klimaschutz. In den letzten Jahren hat sich die Technologie der Photovoltaik rasant weiterentwickelt. Neue Materialien und Fertigungstechniken haben die Effizienz von Solarmodulen gesteigert, wodurch selbst in weniger sonnigen Regionen mehr Energie erzeugt werden kann.

Eine Solaranlage ist die ideale Investition, um den steigenden Strompreisen entgegenzuwirken. Bereits 14 Quadratmeter Dachfläche können ausreichen, um den Strombedarf einer Person zu decken. Dachflächen, die folgende Eigenschaften aufweisen, sind besonders gut für die solare Energieproduktion geeignet:

  • Ausrichtung der Fläche nach Süden, Südosten, Südwesten, auch Osten oder Westen
  • Dachneigung von 30 bis 45 Grad
  • Keine Verschattung durch benachbarte Bäume oder Gebäude

Die regenerativ gewonnene Energie kann jedoch nicht nur im Haushalt eingesetzt werden. Sie soll zum Beispiel auch der Elektromobilität dienen. Diese ist ein zentraler Baustein der Mobilitätswende. Hierbei verbinden sich die regenerative Energieerzeugung, die dezentrale Energiespeicherung und der steigende Mobilitätsanspruch der Menschen. Das Elektrofahrzeug kann in der Garage oder am Haus mit eigenerzeugtem Solarstrom geladen werden.

Überschüssiger Strom wiederum wird in den Solarspeicher eingespeist und kann bei Bedarf im Haushalt verwendet werden, wenn die Sonne keinen Strom produziert. Speicher erhöhen damit den Eigenverbrauch der PV-Anlage und leisten einen Beitrag zur Netzstabilität.

Die Installation von PV-Anlagen auf öffentlichen Gebäuden trägt ebenfalls maßgeblich zum Klimaschutz und zur Energiewende bei. Der Main-Tauber-Kreis geht mit PV-Anlagen auf kreiseigenen Dächern mit gutem Beispiel voran. Vom Landkreis betriebene Gebäude wie Verwaltungssitze, Schulen oder Sporthallen bieten oftmals große und bestens geeignete Dachflächen zur Stromerzeugung aus Photovoltaik. Die effizientesten Anlagen befinden sich derzeit auf den Dächern der Schule im Taubertal in Unterbalbach, dem Verwaltungsgebäude in Tauberbischofsheim und der Straßenmeisterei in Külsheim. Die Landkreisverwaltung arbeitet weiterhin stetig an der Erweiterung der PV-Anlagen auf den Dächern der eigenen Liegenschaften.


Energieeffizienz

Die „Energieeffizienz“ ist eines der Leuchtturmprojekte, die im Rahmen des Klimaschutzkonzeptes umgesetzt werden.

Getreu dem Motto „Die günstigste und sauberste Energie ist die, die gar nicht erst verbraucht wird“, zielt das Projekt vor allem auf Sanierungen von Bestandsgebäuden ab. Durch effiziente, energetische Sanierungen von Gebäuden können laut der Deutschen Energieagentur (dena) bis zu 80 Prozent des Gebäudeenergieverbrauchs eingespart werden.

Dieses Einsparpotential zeigt sich vor allem bei Wohngebäuden, die vor der ersten Wärmeschutzverordnung (1979) errichtet wurden. Aber auch bei Gebäuden, die zwischen 1979 und 1995 entstanden sind, lohnen sich energieeffiziente Maßnahmen. Erst für Gebäude, die nach 1995 gebaut wurden, ist eine wirtschaftliche Sanierung oftmals nicht möglich. Ein energieeffizientes Haus schont dabei aber nicht nur Ihren Geldbeutel. Durch energetische Gebäudesanierungen können große Mengen CO2 eingespart werden.

Die Energieagentur Main-Tauber-Kreis steht Ihnen als Ansprechpartner gerne zur Verfügung. In Kooperation mit der Verbraucherzentrale werden stationäre Energieberatungen und Beratungen direkt an und in Wohngebäuden vor Ort angeboten. Weitere Informationen gibt es unter https://www.ea-main-tauber-kreis.de/Beratung/.

Um eine Vorbildfunktion zu übernehmen, saniert auch die Landkreisverwaltung des Main-Tauber-Kreises mit einem erheblichen Aufwand die eigenen Liegenschaften, beispielsweise in Tauberbischofsheim.

Für Unternehmen aller Größen und Branchen ist es besonders wichtig, Energie sparsam und effizient einzusetzen, um dauerhaft wirtschaftlich zu bleiben. Insbesondere in Industriebetrieben, in denen viel Energie verbraucht wird, bestehen meist auch große Einsparpotenziale. Mit den Regionalen Kompetenzstellen für Ressourceneffizienz (KEFF+) bietet das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg Unternehmen eine Anlaufstelle mit Unterstützungsangeboten rund um das Thema Ressourceneffizienz.


Mobilität

Mobilitätszentralen

Mobilitätszentralen sind zentrale Anlaufstellen, die umfassende Informationen und Dienstleistungen rund um das Thema Mobilität bieten. Ihr Ziel ist es, die individuelle Mobilität zu fördern und gleichzeitig umweltfreundliche Verkehrsmittel zu unterstützen.

Nutzerinnen und Nutzer erhalten Informationen über Carsharing, öffentliche Verkehrsmittel, Bikesharing und Fuß- oder Radwege. Sie bieten ebenfalls Unterstützung bei der Planung von Reisen und Routen, um die bestmöglichen und nachhaltigsten Optionen zu finden. Darüber hinaus können Mobilitätszentralen als Schnittstelle zwischen verschiedenen Verkehrsanbietern fungieren und helfen, die Nutzung von mehreren Verkehrslösungen zu erleichtern.

Ein weiterer wichtiger Aspekt von Mobilitätszentralen ist die Förderung von nachhaltigen Mobilitätskonzepten. Sie tragen dazu bei, die Mobilität in Städten und Regionen effizienter, umweltfreundlicher und benutzerfreundlicher zu gestalten. Sie sind ein wichtiger Schritt in Richtung einer zukunftsfähigen Verkehrsinfrastruktur.

Das Erfolgskonzept der Mobilitätszentralen ist bereits seit dem Jahr 2019 in Bad Mergentheim und seit 2022 in Wertheim im Einsatz. 2024 eröffnete die dritte Mobilitätszentrale in Lauda.

Angebotsspektrum:

  • umfassende Beratung und Information zu Fahrplänen, Anschlüssen und Tarifen (Bus, Bahn, Ruftaxi sowie multimodale Reiseempfehlungen mit Carsharing und Mietrad)
  • das gesamte Fahrkartensortiment des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar (VRN)
  • teilweise das Fahrkartenangebot der Deutschen Bahn AG
  • umfassende Beratung zu stadtmobil, JoeCar und VRNnextbike (teilweise mit Möglichkeit zum Vertragsabschluss vor Ort)
  • Fahrgastservice, wie Erstattungen, Fundsachen oder Mobilitätsgarantie
  • Broschüren und Auskünfte zu touristischen Zielen und Veranstaltungen in der Region
  • regionale touristische Auskünfte und Serviceleistungen

Mobilitätszentrale Bad Mergentheim

Mobilitätszentrale Lauda

Mobilitätszentrale Wertheim

PENDLA

Digitale Mitfahrplattform

Bio-Musterregion

Der Main-Tauber-Kreis ist der nördlichste Landkreis und somit auch die nördlichste der 14 Bio-Musterregionen in Baden-Württemberg. Entsprechend seiner geographischen Lage zeichnet sich der Main-Tauber-Kreis durch ein trockenes und vergleichsweise warmes Klima aus.

Die Flusstäler der namensgebenden Flüsse Main und Tauber sind durch steil abfallende Hänge mit den typischen Steinriegeln geprägt: Ideale Voraussetzungen für den Weinbau. Das Gebiet entlang der Tauber gehört zu den sonnenreichsten und wärmsten Gegenden von Baden-Württemberg. Ein Alleinstellungsmerkmal des Main-Tauber-Kreises ist, dass er als einziger Landkreis in Baden-Württemberg Anteile an drei Weinbauregionen aufweist: Franken, Baden und Württemberg.

Die Bio-Musterregion Main-Tauber-Kreis fördert verschiedene Projekte zur Unterstützung des ökologischen Landbaus und der regionalen Wertschöpfung. Ein Beispiel ist die Zusammenarbeit mit dem Tauberländer Bio-Streuobstwiesen e.V., um den Absatz von Streuobstprodukten wie dem regionalen Tauberländer Bio-Apfelspritzer zu fördern. Zudem wird eine kostenlose dezentrale Schnittgutentsorgung angeboten, um die Pflege von Streuobstwiesen zu erleichtern.

Das neue Logo „Bio-Region Main-Tauber-Kreis“ wurde entwickelt, um regionale Bioprodukte hervorzuheben. Dieses Qualitätssiegel dient der Kennzeichnung von Produkten und Erzeugnissen aus der Region und soll Verbraucherinnen und Verbrauchern die Auswahl regionaler Bio-Produkte erleichtern. Erzeugerinnen und Erzeuger können ihre Produkte mit diesem Logo auszeichnen, um ihre Zugehörigkeit zur Region und ihr Engagement für Nachhaltigkeit zu zeigen.

Bio-Region Main-Tauber-Kreis
Bio-Region Main-Tauber-Kreis


Projekte an Schulen und Kindergärten

Die "Kleinen Energiedetektive" sind ein kreatives und spielerisches Konzept, das Kindern dabei hilft, das Thema Energie und Nachhaltigkeit auf verständliche und unterhaltsame Weise zu entdecken. Durch praktische Beispiele, spannende Experimente und spielerische Aufgaben lernen die Kinder, wie sie im Alltag Energie sparen und ressourcenschonend handeln können.

Das Konzept basiert auf der Idee, dass Kinder als "Energiedetektive" ihre Umgebung genau unter die Lupe nehmen und untersuchen, wie Energie in Haushalten und in der Umwelt genutzt wird. Dabei wird viel Wert daraufgelegt, den Kindern nicht nur theoretisches Wissen zu vermitteln, sondern ihnen auch praktische Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen.

Ziel der Kleinen Energiedetektive ist es, bereits die Kinder der Kitas sowie Grundschulen im Main-Tauber-Kreis für die Themen Energie, Rohstoff Wasser und Klimaschutz zu sensibilisieren. Die Kinder werden mittels theoretischer als auch praktischer Einheiten an die Themen herangeführt.

Durch praxisnahe und spielerische Ansätze können die "Kleinen Energiedetektive" nicht nur ihr Wissen über Energie erweitern, sondern auch ein Bewusstsein für die Bedeutung von nachhaltigem Handeln entwickeln. Auf diese Weise tragen sie aktiv zu einer umweltfreundlicheren und ressourcenschonenderen Zukunft bei.

Die Projektdurchführung ist auf ca. vier Unterrichtseinheiten / zwei Termine à 90 Minuten ausgelegt. Nach Rücksprache kann das Projekt innerhalb von einem Aktionstag (zwei Doppelstunden) oder an zwei Aktionstagen (je eine Doppelstunde) erfolgen.

Für die Kita bzw. Grundschule entstehen keine Kosten, da das Projekt vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg gefördert wird. Die Projektdurchführung übernimmt die Energieagentur Main-Tauber-Kreis.

Förderung

Projekte werden durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und die Nationale Klimaschutzinitiative gefördert.
Projekte werden durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und die Nationale Klimaschutzinitiative gefördert.

Dokumente

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