Vierteilige Serie "Iss die Zukunft" des Landwirtschaftsamtes zum Erntedankfest: Teil 3 - Für eine gesunde und umweltfreundliche Ernährung
Die Planetary Health Diet (PHD) ist ein „globaler Speiseplan“ der EAT-Lancet-Kommission, der die Gesundheit des Menschen und des Planeten gleichermaßen schützen soll. Die PHD liefert einen allgemeingültigen Referenzrahmen für eine gesunde und umweltgerechte Ernährungsweise und bietet abstrakte Zahlen für die tägliche Verpflegung. Die daraus abgeleiteten Strategien bieten einen universellen Handlungsrahmen für alle Länder der Erde. Akteurinnen und Akteure auf allen Ebenen (Politik, Wirtschaft, Landwirtschaft und Verbraucher) sind dazu aufgefordert, ihren Beitrag zu leisten, sodass im Jahr 2050 etwa zehn Milliarden Menschen gesund ernährt werden können, ohne die Kapazitäten des Planeten zu überlasten.
Pflanzliche Lebensmittel für die Gesundheit und das Klima
Die Empfehlungen stimmen weitestgehend mit denen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) überein. Ebenso wie die DGE empfiehlt die PHD größtenteils den Verzehr pflanzlicher Lebensmittel wie Gemüse, Obst, Vollkorngetreide, Hülsenfrüchte, Nüsse und hochwertigem Pflanzenöl. Darüber hinaus werden geringe bis moderate Mengen an Fisch und Geflügel sowie nur geringe Mengen an rotem Fleisch, an verarbeitetem Fleisch, zugesetztem Zucker und Weißmehlprodukten empfohlen. Weitere Informationen gibt es auf der Webseite www.dge.de/gesunde-ernaehrung/nachhaltigkeit/planetary-health-diet/.
Neu aufgenommen in den DGE-Empfehlungen sind Hülsenfrüchte und Nüsse als zwei Lebensmittelgruppen, die zur Protein- und Fettversorgung beitragen und gleichzeitig einen hohen Gehalt an Ballaststoffen und Mineralstoffen aufweisen. Insbesondere die Hülsenfrüchte haben schon seit längerer Zeit Einzug in die heimische Landwirtschaft gefunden. Die Anbaufläche in Baden-Württemberg hat sich in den vergangenen Jahren mehr als verfünffacht. Auch im Main-Tauber-Kreises werden die Leguminosen (Hülsenfrüchte) verstärkt angebaut, denn der Anbau verbessert die Bodenfruchtbarkeit, bindet Stickstoff und hilft den Bedarf an synthetischem Dünger zu reduzieren. Zudem gelten sie als klimaresistent bei heißen und trockenen Sommern.
Die Hülsenfrüchte spielen nicht nur als Tierfutter eine bedeutende Rolle, sondern finden verstärkt auch in der Ernährung für Menschen Anwendung. Nicht nur bei Veganern oder Sportlern sind Hülsenfrüchte als wahre Kraftpakete beliebt. Im Schwäbischen sind beispielsweise Linsen als Traditionsgericht mit Spätzle und Saitenwürstchen aus der Küche nicht wegzudenken. Neben den Linsen erfreuen sich auch Kichererbsen einer zunehmenden Beliebtheit und sind häufiger auf den heimischen Feldern zu finden.
Rezepttipp der Woche – Kichererbsensalat
Neben klassischen Zubereitungen wie Hummus oder Falafel gibt es bei den Direktvermarktern im Main-Tauber-Kreis auch interessante Kichererbsen-Mischungen mit Grünkern oder regionalem Gemüse und Kräutern zu kaufen. Vereint in einem Rezept können diese als Kichererbsensalat mit Gemüse der Saison und Käse genossen werden. Hierzu werden die Kichererbsen über Nacht eingeweicht, in Salzwasser bissfest gegart und dann mit Streifen von Gemüse der Saison und einer klassischen Vinaigrette gemischt und mit Salzlaken-Käse serviert.
INFO
In der vierteiligen Reihe „Iss die Zukunft“ widmet sich das Landwirtschaftsamt des Landratsamtes Main-Tauber-Kreises im Rahmen der Erntedankwochen den Möglichkeiten einer ausgewogenen und nachhaltigen Ernährung. Im dritten Teil dreht sich alles um eine klimafreundliche und regionale Ernährung.