Straßenbauamt beschließt Moratorium für Brückengeländer - Umsetzung aller Maßnahmen gestoppt
Das Straßenbauamt des Main-Tauber-Kreises hatte mitgeteilt, dass folgende kreiseigene Brücken nach Prüfung durch einen unabhängigen und vereidigten Sachverständigen nicht den Sicherheitsvorschriften entsprechen und deshalb mit einem verkehrssicheren Geländer ausgestattet werden müssen:
- K 2848 Nassauerbachbrücke Schäftersheim
- K 2852 Aschbachbrücke Rüsselhausen
- K 2852 Höllwegklingenbrücke Rüsselhausen
- K 2879 Tauberbrücke Reicholzheim
- K 2881 Tauberbrücke Gamburg
- K 2882 Welzbachbrücke Wenkheim
Daraufhin protestierten in Gamburg zahlreiche Bürgerinnen und Bürger gegen die beabsichtigte Maßnahme, weil man sich um das Erscheinungsbild der historischen Tauberbrücke sorgte. Auch in Reicholzheim formierte sich ein Bürgerprotest.
Das Straßenbauamt hat am Wochenende nunmehr ein umfassendes Projektmoratorium für alle Maßnahmen beschlossen. Das Moratorium schafft die Möglichkeit, nochmals in Ruhe Alternativen zu prüfen und vor Ort Aufklärungsarbeit zu leisten.
„Wir begrüßen das große bürgerschaftliche Engagement und nehmen die Bedenken der Bevölkerung sehr ernst. Die historischen Brücken sind prägend für das Landschaftsbild im Main-Tauber-Kreis. Aus diesem Grund werden die Planung und die Umsetzung bei allen Maßnahmen bis auf Weiteres gestoppt. Gemeinsam mit dem Landesamt für Denkmalpflege suchen wir jetzt nochmals nach Alternativlösungen, die sowohl der Verkehrssicherungspflicht als auch dem Wunsch der Bürgerinnen und Bürger Rechnung tragen und mit dem Denkmalschutz vereinbar sind. Zudem muss eine solche Lösung auch den haftungsrechtlichen Fragestellungen genügen. Des Weiteren werden wir gezielte Aufklärungsarbeit vor Ort betreiben. Niemand braucht also Sorge zu haben, dass in einer Nacht-und-Nebel-Aktion Fakten geschaffen werden“, sagt Markus Metz, Straßenbauamtsleiter beim Landratsamt Main-Tauber-Kreis.
Er betonte ferner, dass die Notwendigkeit der Maßnahmen vorgeschrieben ist. „Das Straßenbauamt ist verpflichtet, gesetzliche Vorgaben zur Verkehrssicherungspflicht umzusetzen. Gleichwohl drücken wir jetzt die „Reset-Taste“, weil es uns wichtig ist, die Bevölkerung bei unserem Handeln mitzunehmen“, betonte Markus Metz abschließend.