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05.02.2019

Weitere Veränderungen bei Rauch in den kommenden Jahren

Im Zuge der derzeit laufenden zukunftsorientierten strategischen Neuausrichtung der Rauch-Gruppe, bei der eine Standort-übergreifende Optimierung der Produktionsstruktur sowie eine Veränderung der Vertriebsorganisation umgesetzt wird, sollen in den kommenden zwei Jahren rund 250 Stellen gestrichen werden und gleichzeitig neue Jobs durch den Ausbau des Online-Angebots sowie der internationalen Expansion entstehen. Damit stellt sich der Hersteller auf die zunehmende Relevanz von Online-Vermarktungen, die fortschreitende Digitalisierung sowie die schnellere Internationalisierung ein und steht vor dem größten Geschäftsumbau seiner knapp 125-jährigen Geschichte.

Der deutsche Marktführer für Schlafzimmer- und Stauraumlösungen beschäftigt aktuell ca. 1.700 Mitarbeiter in Deutschland und produziert aufgrund hoher Investitionen in die Automatisierung der Produktionswerke wettbewerbsfähig gegenüber ausländischen Anbietern.

„Wir arbeiten gerade intensiv an unserer Online-Strategie, schauen welche Kompetenzen es heute in unserem Unternehmen gibt und welche wir zukünftig benötigen“, erklärt Frank Schad, seit knapp einem Jahr Chief Digital Officer bei Rauch. Michael Stiehl, geschäftsführender Gesellschafter der Unternehmensgruppe seit 1999, fügt hinzu: „Wir sehen, dass sich der stationäre Handel mit Möbeln in einem ungeheuren Tempo und einschneidenden Ausmaß verändert. Auf diese Marktentwicklung müssen wir flexibel reagieren und die daraus resultierenden Chancen nutzen.“ Aufgrund dieser neuen Situation am Markt ist absehbar, dass es durch strukturelle Veränderungen des Sortiments, der Organisation und des neuen Rauch-Produktionsverbundes zu einem Personalabbau in der Verwaltung und in den Werken kommen wird. Gleichzeitig sollen aber auch neue Stellen in den Bereichen Softwareentwicklung, Service, Lieferlogistik und Online-Vertrieb geschaffen werden. „Diese Bereiche verstärken wir“, erklärt Stiehl. „Zum Ausbau unserer digitalen Kompetenzen benötigen wir Menschen, die Software entwickeln können, den Vertriebskanal Internet verstehen und uns beim Umgang mit großen Datenmengen helfen. Hier haben wir einen deutlichen Nachholbedarf.“

Tatsächlich hat sich in den vergangenen Jahren ein teilweise rasant verändertes Wohn- und Kaufverhalten der Verbraucher abgezeichnet. Die Kunden wenden sich zunehmend dem Online-Einkauf zu, zu Lasten der Möbelhäuser. Dies hat zu einem Marktrückgang im stationären Handel von jährlich etwa fünf Prozent geführt, welcher selbstverständlich auch die Rauch-Gruppe negativ beeinflusst hat. Trotz des rückläufigen Marktes haben sich die Kernsegmente der Rauch-Gruppe im Bereich Schränke bzw. zerlegte Mitnahmemöbel vergleichsweise stabil entwickelt. Dazu haben eine Steigerung in den Auslandsmärkten, das wachsende Online-Geschäft sowie die kontinuierlichen Investitionen in die hohe Automatisierung beigetragen. Dadurch ist es Rauch trotz des rückläufigen, stationären Marktes gelungen, die eigene Position als Marktführer in Deutschland im Segment Schlafzimmermöbel auszubauen.

Demzufolge stellen insbesondere die fortschreitende Digitalisierung des Geschäftsmodells und somit die Entwicklung des Vertriebskanals Internet für die Unternehmensgruppe eine große Chance aber auch Herausforderung für die Zukunft dar. „Gelingt es uns, das Online-Geschäft schnell weiterzuentwickeln und unsere Prozesse mit den Möglichkeiten der Digitalisierung neu zu gestalten, so können wir unsere Produkte viel näher am Kunden platzieren und auch unsere heutigen Vertriebspartner im Handel stärken“, so Michael Stiehl. Lange Zeit hat das Unternehmen versucht, den Online-Vertrieb aus der bestehenden Organisation heraus zu entwickeln und bemerkte dabei die Beschränkungen durch die herkömmlichen Strukturen. Durch die Neuausrichtung der Organisation sowie der Fertigung hat Rauch den ersten Schritt in die Wege geleitet, um eine stärkere Fokussierung auf das digitale Geschäft zu ermöglichen. Das dazu nötige Know-how hat das Unternehmen mit der neuen Position des Chief Digital Officer gesichert. Diesen Weg gilt es nun, weiter voran zu treiben.

„Wir versuchen diesen Wandel für unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen so verträglich wie möglich zu gestalten und hoffen, dass es uns langfristig gelingt, die entfallenen Stellen durch im Online-Bereich neu geschaffene Jobs zu kompensieren.“ Dazu setzt Rauch auf Zeit und Qualifizierung und hofft auf eine aktive Unterstützung der Belegschaft bei dieser Neuausrichtung. In einer Betriebsversammlung am Standort Freudenberg wurden diese inhaltlich über die bevorstehenden Veränderungen und Herausforderungen informiert.

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