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14.12.2022

Prävention und Reaktion - Handlungshilfen im Falle eines Blackouts

Am 8. Dezember schrillten vielerorts unaufgefordert Handys, auch das Radio- und Fernsehprogramm wurde unterbrochen. Der bundesweite Warntag testete dabei nicht nur die technische Infrastruktur, sondern verfolgte auch das Ziel, die Gesellschaft für den Ernstfall zu sensibilisieren. Als Ergebnis dieses Probelaufs erreichen die Kreisverwaltung vermehrt Anfragen aus der Bevölkerung mit der Bitte um weitere Informationen und Handlungshilfen im Falle eines „Blackouts“. „Dieses Anliegen greifen wir gerne auf und möchten die Bürgerinnen und Bürger im Main-Tauber-Kreis umfassend informieren“, erklärt Erster Landesbeamter Florian Busch.

Als Blackout gilt ein langanhaltender und flächendeckender Stromausfall, der zu weitreichenden Ausfällen der Infrastruktur in einer Region über einen Zeitraum von mehr als 24 Stunden führt. „Licht, Heizung, Telefon, Kühlschrank, Wasserver- und Abwasserentsorgung, Mobilfunknetz, Tankstellen, Geldautomaten: Viele Selbstverständlichkeiten aus dem gesellschaftlichen Alltag fallen ohne Vorankündigung aus“, skizziert Erster Landesbeamter Busch das Szenario.

Ist die Stromversorgung in weiten Teilen unterbrochen, informieren Behörden die Bevölkerung per Radio, Lautsprecherhinweisen und ¬– soweit es noch möglich ist – über die Warn-App NINA oder Cell-Broadcast.

Erster Landesbeamter Busch fordert die Bevölkerung auf, sich auf einen Blackout entsprechend vorzubereiten: „Wichtig sind die persönliche Lebensmittelversorgung sowie eine ergänzende Notfallvorsorge. Ziel der eigenverantwortlichen Planung muss es sein, einen längeren Zeitraum unabhängig überstehen zu können.“ Neben einer entsprechenden Grundversorgung mit Wasser und Lebensmitteln sollten weitere Hilfsmittel eingeplant werden: Hierzu zählen beispielsweise stromunabhängige Lichtquellen wie Kerzen oder Taschenlampen, alternative Heizmittel und Ersatzkochgelegenheiten wie Campingkocher. Merkblätter zur Thematik mit ausführlichen Informationen finden sich unter www.main-tauber-kreis.de/brand-katastrophenschutz > Broschüren und Formulare.

Kreisbrandmeister Andreas Geyer empfiehlt, bei einem Stromausfall „erstmal Ruhe zu bewahren und zu prüfen, ob es tatsächlich ein flächiger Stromausfall ist oder ob nur ein technischer Defekt im eigenen Umfeld vorliegt.“

Der Katastrophenschutzbeauftragte des Main-Tauber-Kreises, Jürgen Segeritz, stellt zusammenfassend fest, dass ein großflächiger Stromausfall in Deutschland äußerst unwahrscheinlich sei. „Das elektrische Energieversorgungssystem ist mehrfach redundant ausgelegt und verfügt über zahlreiche Sicherungsmechanismen, um das Stromnetz bei Störungen zu stabilisieren – dennoch ist Vorsorge immer besser als Nachsorge.“ Ebenso wird die Wahrscheinlichkeit derzeit als gering angesehen, dass es regional und zeitlich begrenzt zu erzwungenen Abschaltungen kommt, um die Gesamtversorgung weiter sicherzustellen.

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