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19.07.2018

Konjunkturumfrage: Gute Stimmung im Handwerk der Region

Der Fachkräftemangel treibt das Handwerk zunehmend um. Auch in der Konjunktur gibt es erste Anzeichen, dass er das Wachstum ausbremsen könnte. Denn wenn nur die Aufträge steigen, aber nicht die Anzahl der Mitarbeiter, stoßen Betriebe irgendwann an ihre Kapazitätsgrenzen.

Klagen darüber hört Kammerpräsident Ulrich Bopp von der Handwerkskammer Heilbronn-Franken in letzter Zeit häufiger: „Viele Betriebe müssen inzwischen sogar Aufträge ablehnen, weil sie nicht genügend Mitarbeiter haben.“ Trotzdem sind die meisten Handwerker (82 Prozent) mit ihren Geschäften aktuell sehr zufrieden. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Stimmung sogar leicht verbessert: Damals bewerteten 78 Prozent der Handwerker ihre Lage mit gut. Rund drei Viertel der Befragten erwartet, dass die Geschäfte auch in den kommenden Wochen ähnlich gut laufen.

Zur guten Stimmung haben vielleicht auch die Zahlen der Beschäftigten beigetragen, die sich innerhalb eines Jahres leicht verbessert haben. In den letzten drei Monaten hatten neun Prozent der Befragten mehr Beschäftigte. Nur bei drei Prozent der regionalen Handwerksunternehmen hat sich die Zahl der Beschäftigten reduziert. Vor einem Jahr hatten die Betriebe mehr Mitarbeiter verloren als sie gewinnen konnten. Rund sieben Prozent der Handwerker hatten im zweiten Quartal 2017 mehr Mitarbeiter, während die Zahl der Angestellten bei 8,1 Prozent der Betriebe zurückging. Knapp 15 Prozent der Handwerker wollen in den kommenden Wochen mehr Mitarbeiter einstellen. Nur knapp vier Prozent geht von weniger Personal aus.

Bei den Aufträgen zeigt sich insgesamt ebenfalls ein positives Bild. Rund 32 Prozent der Befragten bekamen mehr Aufträge, bei rund zwölf Prozent gingen weniger ein. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Auftragslage damit etwas verschlechtert: Damals verzeichneten knapp 45 Prozent steigende und knapp neun Prozent sinkende Aufträge. Jeder fünfte Betrieb (21,7) rechnet in den kommenden Monaten mit mehr Aufträgen, jeder achte (12,1 Prozent) mit weniger.

Die große Mehrheit der Handwerker in der Region ist nach wie vor gut bis sehr gut ausgelastet. Mehr als verdoppelt hat sich innerhalb eines Jahres der Anteil der Betriebe, deren Auslastung nach eigener Angabe über 100 Prozent liegt. Mehr als die Hälfte der Befragten (53 Prozent) war zu 81 bis 100 Prozent ausgelastet.

Bei den Umsätzen liegen die Handwerker weiter auf dem guten Niveau des Vorjahres. Rund 46 Prozent konnten sich über steigende Umsätze freuen. Bei rund sieben Prozent sanken diese. Im Jahr zuvor konnten rund 47 Prozent ein Umsatzplus erwirtschaften. Rund zehn Prozent verbuchten ein Minus. Fast jeder dritte Handwerker rechnet aktuell damit, dass seine Umsätze in den kommenden Wochen steigen. Etwa jeder zehnte befürchtet sinkende Umsätze.

Bei Investitionen zeigen sich die Handwerker aktuell etwas zurückhaltender als im Vorjahr. Rund 17 Prozent haben mehr Geld in ihren Betrieb investiert, rund 10 Prozent dagegen weniger. In den kommenden Wochen steigt die Bereitschaft zu investieren bei den Handwerkern wieder leicht an: 22 Prozent möchten mehr investieren, während rund 13 Prozent ihre Investitionen weiter zurückfahren wollen.

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