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23.05.2023

Grüner Wasserstoff für den Almosenberg - Stadt und Stadtwerke informieren Unternehmen

In einer gelungenen Neuauflage der Gesprächsrunde mit Unternehmensvertretern am Almosenberg informierte die Stadt Wertheim über die Entwicklung des Gewerbegebiets. Die Wirtschaftsförderung stellte Neuansiedlungen seit 2020 vor und berichtete über die Erweiterung des Almosenbergs.

Besonderes Interesse fand das von den Stadtwerken vorgestellte Vorhaben, in Wertheim grünen Wasserstoff herzustellen und damit unter anderem den Almosenberg zu versorgen.

Treffpunkt war zunächst das Warema Sun Forum. Dort begrüßten Michael Müller, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Warema Renkhoff SE, und Bürgermeister Wolfgang Stein die Teilnehmer. Müller lud dazu ein, bei einem kurzen Rundgang durch den Innen- und Außenbereich des Sun Forums die Bandbreite der Sonnenschutz-Produkte kennen zu lernen. Die weitere Austauschrunde fand auf Einladung von Inhaber Martin Königer in den Räumen von Pavilla statt, einem Geschäft für exklusive Outdoor Möbel.

Dort stellte Wirtschaftsförderer Jürgen Strahlheim in Wort und Bild die Ansiedlungsvorhaben vor, die seit dem letzten Austausch im Mai 2020 abgeschlossen wurden oder die derzeit laufen. Das Spektrum reichte von der Eröffnung des Storck Stores im Juli 2020 und des Eurohotels im Dezember 2020 bis zur Inbetriebnahme der Güma Services GmbH im Oktober 2021.

Deutlich wurde dabei erneut, dass der größte Akteur am Almosenberg die Warema Renkhoff SE ist. Zwischen November 2020 und Juli 2021 hat das Unternehmen zunächst das Sun Forum, dann die Produktionsstätte für mechanische Metallbearbeitung und Oberflächentechnik einschließlich Versandlager und schließlich den Produktions- und Bürostandort im Gebäude der ehemaligen Erwin Hymer World in Betrieb genommen. „Dem Warema-Engagement ist ein deutlicher Zuwachs an Arbeitsplätzen am Wirtschaftsstandort Wertheim zu verdanken“, sagte der Wirtschaftsförderer. Allein zwischen 30. Juni und 30. September 2022 stieg die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten um rund 520 von 12.805 auf 13.329 an. Die Warema Group beschäftigt aktuell über 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Standort Almosenberg.

Davon beeindruckt zeigte sich auch Jürgen Ruchti, einer der drei Geschäftsführer der Home of Mobility GmbH. Er stellte das am Almosenberg baurechtlich bereits genehmigte Kompetenzzentrum für E-Mobilität vor. Es bietet zukünftig verbrennerfreie Lösungen von Fahrzeugen über Ladeinfrastruktur bis zu Photovoltaik- und Speicheranlagen. Entstehen soll laut Ruchti ein Ort, an dem nicht nur E-Autos geladen werden können, sondern auch Menschen durch Erlebnisse wieder aufladen können. Der erste Bauabschnitt soll im Herbst 2023 in Betrieb gehen. Er bietet Raum für eine Werkstatt zur Aufbereitung und Folierung von Fahrzeugen und 20 verschiedene Ladepunkte für E-Fahrzeuge. Der zweite Bauabschnitt, der im Sommer 2024 fertig sein soll, komplettiert das Angebot mit einem E-Mobilität Erlebnispfad, einer Ausstellung von E-Fahrzeugen verschiedener Hersteller, herstellerunabhängiger Beratung und einem Co-Working Space. Angeboten werden auch Wallboxen mit Zubehör sowie Abomodelle für E-Fahrzeuge. Abgerundet wird das Konzept durch ein gastronomisches Angebot.

Um weitere innovative Ansiedlungsprojekte am Almosenberg realisieren zu können, arbeitet die Stadt Wertheim an einer Erweiterung des Gewerbegebiets Almosenberg. Laut Jürgen Strahlheim stehen voraussichtlich ab Ende 2025/Anfang 2026 weitere elf Hektar zur Verfügung. Die Flächen sollen bis dahin vollständig erschlossen sein.

Der Geschäftsführer der Stadtwerke Wertheim, Thomas Beier, stellte ein wichtiges Zukunftsthema vor, nämlich die Planungen zur Herstellung von grünem Wasserstoff in Wertheim. Mit einer Projektskizze verdeutlichte er, wie aus grünem Strom – erzeugt aus Wind- oder Sonnenenergie – mittels Wasserelektrolyse grüner Wasserstoff entsteht. Beier zeigte die geplanten Windkraft- und Photovoltaik-Projekte im Überblick und erläuterte, dass die Stadtwerke sowohl für den grünen Wasserstoff als auch für die bei der Elektrolyse entstehende Abwärme bereits mit potentiellen Abnehmern im engen Austausch stehen. Die Umsetzbarkeit dieser Ideen wird derzeit mit Machbarkeitsuntersuchungen in Kooperation mit dem Steinbeis-Innovationszentrum Stuttgart überprüft.

Beim Unternehmergespräch im Juli, so kündigte Beier an, werde man über das Vorhaben, grünen Wasserstoff in Wertheim zu produzieren und zu verwerten, ausführlicher informieren. Gemeinsam mit Werner Spec, einem der Geschäftsführer der kürzlich gegründeten H2 Main-Tauber GmbH, werde man über die Fortschritte der Machbarkeitsstudie berichten und erläutern, wie Elektrolyseure in Kombination mit neuen Windkraft- und Photovoltaikanlagen, Wasserstofftankstellen und klimafreundlichen Wärmenetzen realisiert werden können.

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