Vorlesen
Seiteninhalt
08.02.2022

Glasfaserausbau: Vermarktungsziel der BBV bereits nach sechs Monaten überschritten

Die Breitbandversorgung Deutschland GmbH (BBV) wird zeitnah damit beginnen, ein flächendeckendes Glasfasernetz in allen 18 Städten und Gemeinden des Main-Tauber-Kreis aufzubauen. Dies gab Geschäftsführer Manfred Maschek am Dienstag gemeinsam mit Landrat Christoph Schauder bekannt.

Die Entscheidung steht nun fest, nachdem die BBV bereits nach sechs Monaten Vorvermarktung ihr Minimalziel erreicht hat, dass mindestens 20 Prozent aller Haushalte und Gewerbebetriebe im Landkreis einen Vertrag über einen toni-Breitbandtarif schließen. Dies entspricht einer Zahl von mindestens 13.198 Verträgen. Am vergangenen Wochenende lagen der BBV jedoch bereits rund 13.500 Verträge vor. Alleine in der ersten Februarwoche kamen mehr als 2000 Verträge herein.

Zugleich zeichnet sich erfreulicherweise kein Ende der Nachfrage ab. Insbesondere bei älteren Bürgerinnen und Bürgern registriert das Unternehmen sogar zunehmenden Beratungsbedarf. Daher hat die BBV ihre Direktvermarktungsaktivitäten vor Ort jetzt bis Ende Februar verlängert. Dies teilten Landrat Schauder und BBV-Geschäftsführer Maschek mit, die eine Zwischenbilanz nach den ersten sechs erfolgreichen Monaten der Glasfaservermarktung zogen.

„Die Glasfaser kommt. Mein Dank gilt allen, die sich bisher mit so hohem Engagement dafür eingesetzt haben. Ich bin überwältigt, dass diese historische Chance auf einen kostenlosen kreisweiten Glasfaserausbau ohne Förderung und Steuergelder bereits so früh von so vielen Haushalten und Betrieben genutzt wurde. Die Möglichkeit auf einen kostenlosen Haus- und Glasfaseranschluss besteht natürlich weiter. Dies haben wir auch so mit der BBV vereinbart. Der nun feststehende Ausbau ist für alle bisher noch Unentschlossenen oder Zögerlichen ein deutliches Signal dafür, in der noch verbleibenden Vermarktungszeit von dieser einmaligen Gelegenheit Gebrauch machen. Wir alle wissen, dass es zur Glasfaser keine echte Alternative für den Wohn- und Wirtschaftsstandort Main-Tauber gibt. Daher ist es nun in unser aller Interesse, wenn wir bei der Vertragszahl am Ende der Vorvermarktung neue Maßstäbe im Markt setzen und unseren Kreis zum echten Glasfaserkreis zum Wohle aller machen“, betonte Landrat Christoph Schauder.

„Das Minimalziel haben wir alle gemeinsam erfolgreich gemeistert. Wir können jetzt im Schulterschluss mit dem Kreis und allen Kommunen mit der Ausbauplanung für das 135-Millionen-Euro-Projekt starten. Im Vorfeld rechneten wir aufgrund unserer Erfahrungen bereits damit, dass die Nachfrage mit Jahresbeginn sehr deutlich anziehen würde. Dies hat sich bestätigt. Vor allem bei älteren Bürgerinnen und Bürgern stellen wir zugleich einen sehr hohen persönlichen Beratungsbedarf fest, den wir für unsere Mitarbeiter risikolos, mit entsprechendem Zeitaufwand, aber gerne bewältigen. Daher haben wir den Zeitraum der direkten Vermarktung unserer toni-Internetdienste über unsere Shops, die Infomobile vor Ort und an der Haustür bis Ende Februar verlängert“, erläuterte BBV-Geschäftsführer Manfred Maschek.

„Bei der Verteilung der Verträge auf alle 18 Kommunen haben wir noch ein etwas unterschiedliches Bild, das sich jedoch in den kommenden Wochen angleichen wird. Im Vermarktungscluster 1, dem mittleren Main-Tauber-Kreis, in dem im August unsere Vermarktungsaktivitäten begannen, haben alle Kommunen ihr Ziel bereits erreicht und teils sogar bei weiterhin anhaltend hoher Nachfrage deutlich überschritten. Im nördlichen Kreisgebiet und insbesondere im südlichen Kreis, in dem die Direktvermarktung erst Anfang Dezember startete, sehen wir darüber hinaus noch hohe Potentiale. In den Städten Bad Mergentheim, Tauberbischofsheim und Wertheim besteht aktuell der größte Aufholbedarf“, teilte Sascha Bender, Vertriebschef der BBV Deutschland, mit.

„Sehr positiv verlaufen unsere Kooperationsgespräche mit der Wohnungswirtschaft. Mit der genossenschaftlichen Kreisbau Main-Tauber und der STEG Wertheim haben wir bereits die führenden Unternehmen in diesem Bereich im Kreis als Partner gewonnen. Selbstverständlich sind wir weiterhin an Partnerschaften mit Vermietern jeder Größe interessiert. Jetzt, wo der Ausbau kommt, sollte niemand mehr zögern, den Wert seiner Immobilie durch einen zukunftsfähigen Glasfaseranschluss zu steigern. Zudem sind die Kontakte zu den lokalen Energieversorgern sehr gut angelaufen. So sind die Gespräche mit dem Stadtwerk Tauberfranken in Bad Mergentheim und den Stadtwerken Wertheim bereits aufgenommen. Ziel ist, bei anstehenden Tiefbauvorhaben miteinander zu kooperieren. So können doppelte Grabarbeiten für den Tiefbau verhindert werden. In diesem Duktus ist auch das Überlandwerk Schäftersheim angefragt“, so Bender weiter.

„Der nun feststehende Glasfaserausbau hat für die Entwicklung des Ländlichen Raums enorme Bedeutung. Unsere Kommunen im Kreis stehen vor nicht weniger als einem Quantensprung in Sachen Digitalisierung zum Wohle aller. Der im August vollzogene Schulterschluss zwischen dem Landkreis, unseren Kommunen und der BBV zeigt, dass interkommunale Zusammenarbeit mit privaten Investoren deutlich schneller zur Glasfaser führt. Es freut mich sehr, dass bei diesem wichtigen Zukunftsthema die gesamte kommunale Familie im Landkreis seit vielen Jahren an einem Strang zieht! Dadurch kommen wir in großen Schritten voran. Das ist sehr gut und sehr wichtig“, unterstrich Bürgermeister Frank Menikheim (Igersheim) als Vorsitzender der Bürgermeisterversammlung des Main-Tauber-Kreises.

Kreis wird Gebäude ans Glasfasernetz anschließen

Auch die Landkreisverwaltung beabsichtigt, ihre Gebäude an das Glasfasernetz anzuschließen. Einen entsprechenden Antrag haben Landrat Christoph Schauder und BBV-Geschäftsführer Manfred Maschek am Dienstag unterzeichnet. Aktuell ermittelt die Landkreisverwaltung detailliert, welche ihrer mehr als 50 eigenen und gemieteten Gebäude und Liegenschaften versorgt werden müssen.

„Die Digitalisierung ist eines unserer wichtigsten Zukunftsthemen, der Breitbandausbau das zentrale Infrastrukturprojekt im Landkreis. Deshalb möchten wir natürlich auf jeden Fall dabei sein und die Glasfaser nutzen“, sagte Landrat Schauder. Auch sei es ihm ein Anliegen, dass der Landkreis als künftiger Nutzer selbst einen Beitrag für ein erfolgreiches Glasfasernetz leistet.

Seite zurück nach oben Seite drucken