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10.12.2020

Der Start in das nächste Ausbildungsjahr wird für alle Beteiligten ein Kraftakt

Ein aktuelles Bild zum Arbeits- und Ausbildungsmarkt in der Region waren Themen des virtuellen Austausches zwischen Elisabeth Giesen, Leiterin der Arbeitsagentur, im Gespräch mit der Bundestagsabgeordneten Nina Warken.

„Trotz der Einschränkungen aufgrund der Corona-Krise hat sich der Arbeitsmarkt in unserem Agenturbezirk relativ gut gehalten", umschreibt Elisabeth Giesen, Leiterin der Arbeitsagentur Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim, der Bundestagsabgeordneten Nina Warken die aktuelle Lage.

Der Arbeitsmarkt habe auf die Einschränkungen im November reagiert - derzeit jedoch noch nicht mit einer Zunahme von Entlassungen. So ginge die Arbeitslosigkeit zurück und die aktuelle Quote liege bei 3,5 Prozent. Allerdings seien die Betriebe wieder zurückhaltender bei der Personalsuche und hätten im November wieder für deutlich mehr Mitarbeiter Kurzarbeit angezeigt.

„Nach Prognosen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) soll die Beschäftigung im zweiten Lockdown nicht noch einmal einbrechen", so Elisabeth Giesen. Großen Respekt sprach die Bundestagsabgeordnete Nina Warken den Mitarbeitern der Arbeitsagentur aus, die eine zügige Auszahlung von Kurzarbeiter- und Arbeitslosengeld möglich machen.

Wie es gelingen kann, dass junge Menschen beim Übergang von Schule und Beruf den Anschluss nicht verlieren, war eine zentrale Frage von Warken, da die Berufsorientierung und Beratung in Präsenz in den letzten Monaten so gut wie nicht machbar gewesen sei. Schulen seien geschlossen oder der Zugang zu diesen nicht erlaubt gewesen. „Seit einigen Wochen sind die Berufsberaterinnen und Berufsberater, wo immer möglich, wieder an die Schulen präsent. Zudem nutzen wir alle Möglichkeiten der fortschreitenden Digitalisierung, zum Beispiel Videokommunikation und -beratung, digitale Ausbildungsmessen, Kontakt- und Informationsmöglichkeiten zum Thema Berufswahl über social media (z. B. YouTube), um die Jugendlichen zu unterstützen. Auch wenn wir auf dem Ausbildungsmarkt noch glimpflich weggekommen sind, blicken wir sorgsam und aufmerksam auf das kommende Jahr. Der Start in das nächste Ausbildungsjahr wird für alle Beteiligten ein großer Kraftakt werden. Die Arbeitsagentur wird alles tun, um junge Menschen zu beraten und Bewerber und Arbeitgeber zusammenzuführen", sagte Giesen.

Der Bedarf an Fachkräften in der Region sei und werde auch weiterhin groß sein. Die Deckung des Fachkräftebedarfs, die Bewältigung des Transformationsprozesses und Demografie würden nach der Corona-Krise wieder in den Vordergrund rücken. Umso wichtiger sei es, berufliche Qualifizierung ausgerichtet an den Bedarfen der Unternehmen voranzubringen und zu unterstützen.

Unbedingt weiter genutzt werden sollen die Möglichkeiten, die das Qualifizierungschancengesetz den Unternehmen auch mit Blick auf die zunehmende Digitalisierung bietet. Darüber kann die Arbeitsagentur die Weiterbildung beschäftigter Arbeitnehmer unterstützen, aber auch die Qualifizierung in einem Beruf, in dem Fachkräftemangel besteht. Als wichtig erachtet Nina Warken insbesondere, dass sowohl Kleinstunternehmen als auch große Firmen Zuschüsse zu den Weiterbildungskosten und dem Arbeitsentgelt erhalten können. Das Fachkräfteeinwanderungsgesetz biete Arbeitgebern zusätzliche Möglichkeiten, qualifiziertes Personal zu akquirieren.

„Für die Planbarkeit und Zuversicht ist es jetzt wichtig, dass es eine Perspektive für das Ende der Pandemie gibt", waren sich Giesen und Warken einig. 

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