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31.07.2020

Bürgermeister Dr. Lukas Braun besucht Unternehmen für explosionsgeschützte Kommunikationslösungen

Moderne Mobiltelefone sind mittlerweile Alleskönner. Für Bereiche, in denen diese mobilen Wundergeräte nicht eingesetzt werden dürfen, entwickelt die in Lauda ansässige Firma i.safe Mobile maßgeschneiderte Lösungen. Bürgermeister Dr. Lukas Braun besuchte das Unternehmen am i_Park.

Mit modernen Mobiltelefonen kann man telefonieren, Daten verschicken, an geschäftlichen Konferenzen teilnehmen und noch vieles mehr. Die beiden einzigen Voraussetzungen sind ein voller Akku und ein vorhandener Mobilfunkempfang. Doch es gibt auch Bereiche, in denen diese mobilen Wundergeräte nicht eingesetzt werden dürfen - zum Beispiel in explosionsgefährdeten Bereichen wie Chemiefabriken, im pharmazeutischen Umfeld, in der Lebensmittelbranche oder im Energiesektor. Schließlich können Smartphones als Zündquelle in diesen explosionsfähigen Atmosphären wirken.

Für solche speziellen Anforderungen entwickelt die am i_Park Tauberfranken in Lauda ansässige Firma i.safe Mobile maßgeschneiderte Lösungen: also explosionsgeschützte Mobiltelefone, Smartphones und Tablets sowie robuste Geräte für den Einsatz in Industrien, in denen strenge Sicherheitsauflagen herrschen. Die Geräte kommen u. a. in der Erdölindustrie, bei Pharmaunternehmen, Tankstellen sowie der Lebensmittelindustrie zum Einsatz. Vor wenigen Tagen verschaffte sich Bürgermeister Dr. Lukas Braun einen Überblick über das Portfolio des Spezialisten, der in Lauda-Königshofen - trotz internationaler Ausrichtung und der Innovationsführerschaft in vielerlei Bereichen - noch nicht jedem bekannt sein dürfte.

Als der i_Park Tauberfranken vor 13 Jahren aus der Taufe gehoben wurde, spielte der Explosionsschutz bereits eine wichtige Rolle. i.safe Mobile war ab 2011 bereits als Start-up-Unternehmen mit dabei. „Als wir uns im September vor neun Jahren hier ansiedelten, hätte niemand ein derart schnelles Wachstum für möglich gehalten“, berichtet Geschäftsführer Martin Haaf. Mit einer Handvoll Mitarbeitern in zwei Büroräumen habe man begonnen, Kommunikationsgeräte für explosionsgefährdete Bereiche sowie für den Einsatz in Industrie und Handwerk zu entwickeln und weltweit zu vertreiben. Mittlerweile gehörten rund 50 Mitarbeiter zu i.safe Mobile und die Firma erstrecke sich über ein gesamtes Gebäude im i_Park. „Wir sind gut gewappnet für die Ära der Industrie 4.0“, betont Haaf. Unter diesem Begriff versteht man ein Zukunftsprojekt zur umfassenden Digitalisierung der industriellen Produktion, um sie für die Zukunft besser zu rüsten. An neuen Projekten mangelt es nicht, wie Dirk Amann, Entwicklungsleiter und Geschäftsführer neben Martin Haaf und Ludwig Fleckenstein, schilderte.

Eines der neuesten Projekte mit einem US-ansässigen Unternehmen sei ein Helm für explosionsgefährdete Bereiche. Mit diesem können jederzeit die Position und die Vitalparameter der Arbeiter abgefragt werden, um vor Gefährdungen zu warnen oder im Ernstfall Hilfe zu schicken.

Zu den technischen Besonderheiten der Geräte gehört laut Michael Bergmeier, Gesellschafter von i.safe Mobile, beispielsweise ein Beschleunigungssensor, der erkennt, wenn das Gerät unsanft auf den Boden fällt. Sobald es 10 Sekunden lang vertikal liegt, ohne bewegt zu werden, ertönt ein ohrenbetäubender Alarmton, der signalisiert, dass etwas nicht stimmt. Wird der Alarm nicht umgehend widerrufen, wird unverzüglich eine Rettungsmaßnahme eingeleitet. Auch „Push-to-Talk“-Geräte, sozusagen die Nachfolger der einstigen „Walkie Talkies“, erleben derzeit ein Revival, wie Martin Haaf berichtet. Für diese Funktion besitzen viele von i.safe Mobile entwickelte Geräte eine extra Taste. Doch im Gegensatz zu der früheren Hardware-Generation sind die neuen Modelle mit den Raffinessen heutiger Smartphones ausgestattet und bieten somit die technischen Vorteile beider Geräte in einem. In einer Zeit, in der Smartphones fast immer über einen berührungsempfindlichen Bildschirm verfügen, erscheine es laut Haas auf den ersten Blick schon fast rückständig, dass es noch immer eine Nachfrage nach klassischen Tastentelefonen gibt. Doch in Berufszweigen, in denen das Tragen von Handschuhen verpflichtend ist, erfreuten sich diese Tastentelefone noch immer einer sehr großen Beliebtheit.

Armin Kordmann, Geschäftsführer des i_Park Tauberfranken, bezeichnete i.safe Mobile als Musterbeispiel für Innovation und Entwicklung in Lauda-Königshofen. „Wir sind am Standort Lauda sesshaft, aber in Welt zuhause“, drückt es Dirk Amann aus. Mit sukzessivem Wachstum habe i.safe Mobile am ehemaligen Kasernengelände die optimalen Voraussetzungen für eine stetige Expansion vorgefunden und eine beeindruckende Entwicklung hingelegt, so Kordmann.

Bürgermeister Dr. Lukas Braun freute sich darüber, dass es mit i.safe Mobile ein erfolgreiches Unternehmen gebe, das den i_Park Tauberfranken mit Qualität, beständiger Innovation und Zuverlässigkeit verbinde. Als Bestandteil des sogenannten Ex-Clusters – den losen Zusammenschluss an Unternehmen, deren Kernkompetenz der Explosionsschutz ist – habe man von Beginn an beharrlich am beständigen Erfolg gearbeitet. Nachdem die Firma seit September 2011 ein rasantes Wachstum erreicht hat, möchte sie auch weiterhin wachsen, wofür der i_Park Tauberfranken alle Möglichkeiten bietet. Ebenso ist der Standort Lauda-Königshofen, mit der schnellen Erreichbarkeit der Flughäfen und der Bahnanbindung, perfekt für das Unternehmen, das regelmäßig Geschäftspartner und Kunden aus aller Welt in Lauda begrüßt. Für die Unterbringung der Gäste hat die Firma beispielsweise eine Kooperation mit der Weinherberge Rebgut getroffen.

Lukas Braun erkundigte sich im Anschluss an die Präsentation nach Möglichkeiten, den i_Park Tauberfranken weiter voranzubringen. In diesem Zusammenhang verwies Armin Kordmann darauf, dass seit der Geschäftsaufgabe des Restaurants „Alexander“ ein Bedarf an einem Restaurant am i_Park besteht, sodass sich Mitarbeiter und Kunden dort in der Mittagspause verpflegen können. Der Geschäftsführer kündigte an, dass an einem gastronomischen Konzept bereits gearbeitet werde. Er sei zuversichtlich, dass es demnächst vorgestellt werden könne.

Info

Neben der Firma i.safe Mobile, die 2011 gegründet wurde, gehören mittlerweile noch weitere Firmen zum „Ex-Cluster“: Quintex (Anbieter für Explosionsschutz und Begleitheizung), Exepd (Anlagen für den explosionsgefährdeten Bereich) und i-Warm (Heizungen und Thermostate).

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