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14.10.2021

Arbeit an Marke "Stadt der Weltmarktführer" geht weiter - Alternativen zur Zusatzbezeichnung auf Ortsschild

Die Stadt Wertheim wird ihren Antrag auf die Zusatzbezeichnung „Stadt der Weltmarkführer“ zurückziehen. Darüber informierte Wirtschaftsförderer Jürgen Strahlheim im Verwaltungs- und Finanzausschuss. Laut Innenministerium liegen die Voraussetzungen für eine Genehmigung nicht vor. „Wir bedauern das sehr“, sagte Strahlheim, „aber wir werden die Marke "Stadt der Weltmarktführer" auf jeden Fall weiterentwickeln.“

Ende 2020 hatte das Land die bis dahin sehr restriktiven Regelungen für Zusatzbezeichnungen in der Gemeindeordnung geändert. Nun wurden sie als genehmigungsfähig in Aussicht gestellt, „wenn sie auf der geschichtlichen Vergangenheit, der Eigenart oder der heutigen Bedeutung der Gemeinde beruhen.“ Diese Voraussetzung sah Wertheim mit der ungewöhnlich großen Zahl von elf Weltmarktführern am Standort als erfüllt an. Die Verwaltung bereitete mit viel Rückenwind aus der Wirtschaft einen Antrag vor, der vom Gemeinderat im Mai dieses Jahres mit deutlich mehr als der erforderlichen Zwei-Drittel-Mehrheit unterstützt wurde.

Im Juli erhielt das Referat Wirtschaftsförderung aus dem Innenministerium ein erstes mündliches Signal, dass der Wertheimer Antrag wohl kritisch gesehen werde. Die Verwaltung schärfte ihre Argumentation daraufhin nochmals schriftlich nach. Jetzt begründete das Ministerium ebenfalls schriftlich, warum es den Antrag der Stadt als nicht genehmigungsfähig einschätzt. Das Vorhandensein von bedeutenden Industriebetrieben, so heißt es in dem Schreiben, werde der vom Gesetz geforderten „heutigen Bedeutung einer Gemeinde“ nicht gerecht. Zusatzbezeichnungen sollen vielmehr auf einen „regelmäßig dauerhaft bestehenden Umstand hinweisen, der für die Gemeinde prägend ist“. Das könnten bedeutende Einrichtungen, architektonische und städtebauliche Besonderheiten oder traditionelle Veranstaltungen sein. Bekannte Beispiele seien die Zusatzbezeichnungen Hochschulstadt, Quadratestadt oder Fächerstadt.

„Die Argumentation des Innenministeriums teilen wir nicht“, sagte Wirtschaftsförderer Jürgen Strahlheim. Denn die Spitzenposition Wertheims im Ranking der Weltmarktführer sei keine vorübergehende, sondern eine dauerhafte Besonderheit. Sie basiere zudem auf der Leistung inhabergeführter Familienunternehmen, die meist schon seit Generationen national und international außerordentlich erfolgreich tätig sind.

„Bedauerlich, dass das in Stuttgart anders gesehen wird“, fand auch Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez die Haltung des Innenministeriums. „Aber wir bleiben dran.“ Jürgen Strahlheim bekräftigte das Vorhaben, mit der Marke „Stadt der Weltmarktführer“ weiter zu punkten und die Werbung auch zur Fachkräftebindung und -gewinnung zu nutzen. Er nannte als Beispiele den Internetauftritt des Wirtschaftsstandorts sowie die Gestaltung von Anzeigen und Materialien für Messeauftritte. Und er zeigte den Prototyp eines Kennzeichenhalters mit dem Slogan „Stadt der Weltmarktführer“, mit dem in Kürze alle Dienstfahrzeuge der Stadt ausgestattet werden.

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