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10.06.2022

Polizeipräsident und Landrat loben gute Zusammenarbeit

„Die Zusammenarbeit zwischen dem Landratsamt Main-Tauber-Kreis und dem Polizeipräsidium Heilbronn ist hervorragend, das wurde mir auch aus den Revieren vor Ort bestätigt.“ Diese Bilanz zog Polizeipräsident Hans Becker, der kürzlich bei Landrat Christoph Schauder zu Gast war. In diesem Rahmen stellte der Polizeipräsident dem Landrat die Bilanz zur Sicherheitslage des vergangenen Jahres im Main-Tauber-Kreis vor. Becker wurde von seinem Stellvertreter, Polizeivizepräsident Thomas Schöllhammer, begleitet. An dem Gespräch nahm außerdem der Erste Landesbeamte Florian Busch als ständiger allgemeiner Vertreter des Landrats teil. Landrat Schauder betonte, dass ihm die Themen Sicherheit, Ordnung und Polizei sehr wichtig seien. „Wir leben eine enge Verbundenheit zwischen Kreisverwaltung und Polizei, die Zusammenarbeit ist tatsächlich ausgezeichnet“, bekräftigte er.

Die Zahl der erfassten Straftaten im Main-Tauber-Kreis hat sich im Jahr 2021 gegenüber dem Vorjahr um 3,8 Prozent auf 4568 reduziert und damit das niedrigste Niveau seit fünf Jahren erreicht. Die Aufklärungsquote ist im Jahresvergleich zwar um 3,0 Prozentpunkte gefallen, erreicht aber mit 67,1 Prozent laut dem Polizeipräsidenten weiterhin einen sehr guten Wert. Damit liegt der Main-Tauber-Kreis bei der Aufklärungsquote auf Rang zehn der 44 baden-württembergischen Stadt- und Landkreise. Nachdem während der Lockdowns viele Geschäfte geschlossen waren und sich die Menschen vermehrt zu Hause aufhielten, wurde sowohl weniger Ladendiebstähle als auch weniger Einbrüche verzeichnet.

„Bei den 24 Wohnungseinbrüchen, die trotzdem erfasst wurden, erreichte der Main-Tauber-Kreis mit 29,2 Prozent im Jahr 2021 gar die beste Aufklärungsquote im Land“, sagte der Poli-zeipräsident. Bei knapp der Hälfte dieser Einbrüche sei es beim Versuch geblieben. „Auch dies ist positiv zu sehen, denn es zeigt, dass die Menschen in geeigneten Einbruchsschutz investieren“, sagte der Polizeipräsident. Sorge bereite ihm dagegen die negative Entwicklung beim Respekt gegenüber staatlichen Organen. Beispielsweise bei Einsätzen aufgrund häuslicher Gewalt komme es zu Beleidigungen und Bedrohungen gegenüber Polizisten.

Zunahmen gab es auch bei Rauschgiftdelikten. Ein neues Phänomen waren gefälschte Impfpässe, während der Waren- und Kreditbetrug überraschenderweise abgenommen habe, trotz einer verstärkten Zahl von Online-Bestellungen während der Pandemie. Nach unten ging auch die Zahl der erfassten Straftaten hinsichtlich falscher Polizeibeamter, wobei hier berücksichtigt werden müsse, dass Taten aus dem Ausland separat durch das Bundeskriminalamt erfasst werden.

Einen deutlichen Zuwachs von rund 30 Prozent registrierte das Polizeipräsidium im Main-Tauber-Kreis bei Bedrohungen, beispielsweise im Bereich des Rechtsextremismus und der Hasskriminalität. Die leichte Zunahme bei Sachbeschädigungen lasse sich unter anderem auf eine Gruppierung zurückführen, die in Lauda-Königshofen 30 Kraftfahrzeuge beschädigt hat.

Einen seit Jahren fortschreitenden Anstieg der Zahl der Straftaten muss die Polizei bei den Sexualdelikten feststellen. Sexuelle Belästigungen nähmen zu, beim Kindesmissbrauch würden auch durch die verstärkte Ermittlungsarbeit mehr Fälle bekannt, so dass die Dunkelziffer sinke.

Die Lage im Straßenverkehr bezeichnete der Polizeipräsident als unauffällig. Zwar habe die Zahl der Unfälle mit Personenschäden zugenommen, dafür sei die Zahl der Verkehrstoten rückläufig gewesen. Viele bauliche Maßnahmen und verkehrsrechtliche Anordnungen wie Geschwindigkeitsbegrenzungen hätten zur Verbesserung beigetragen.

Polizeipräsident Becker lobte auch die Ausbildungsoffensive bei der Polizei. Diese habe dazu geführt, dass zumindest die altersbedingten Abgänge ausgeglichen werden konnten. „Wohl ab dem Jahr 2023 werden wir in ein leichtes Plus beim Personalbestand kommen“, machte er deutlich. Über weitere Bedarfe müsse die Landesregierung entscheiden, aber allein die stark gewachsene Bevölkerung führe bereits eindeutig zu deutlich mehr Arbeit für die Polizei.

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