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24.05.2022

Landrat Michael Harig aus Bautzen verabschiedet sich im Partnerlandkreis - Rosenstöcke für Kloster Bronnbach

Landrat Michael Harig aus Bautzen hat sich im Rahmen eines Partnerschaftsbesuches offiziell verabschiedet. Mit Ablauf des Monats Juli endet seine Amtszeit. Harig steht seit dem Jahr 2001 an der Spitze der Bautzener Landkreisverwaltung. Der Main-Tauber-Kreis pflegt seit 1990 eine Partnerschaft mit dem sächsischen Landkreis.

„Für die vielen guten Gespräche und den fachlichen Austausch bedanke ich mich von Herzen bei allen Menschen, die uns in der Partnerschaft begleitet haben. Allen voran danke ich Landrat Georg Denzer, der die Partnerschaft begründet hat, Landrat Reinhard Frank für die wunderbare Freundschaft und dem amtierenden Landrat Christoph Schauder, der die Fortsetzung des partnerschaftlichen Austausches zugesichert hat“, sagte Landrat Harig. „Es gibt viele wundervolle Momente aus der Partnerschaft, unvergesslich ist aber der Konzertabend zum 30. Jahrestag des Mauerfalls in der „Tauberphilharmonie Weikersheim“, schwärmte Harig.

Der Landrat war mit seinen engsten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus dem Büro des Landrats angereist. Das Besuchsprogramm startete im Kloster Bronnbach. Als Überraschungsgäste warteten dort die beiden Altlandräte Georg Denzer und Reinhard Frank auf ihren Amtskollegen. Darüber hinaus waren extra aus dem ungarischen Komitat Tolna die Vertreter der Minderheitenselbstverwaltung der Ungarn-Deutschen, Dr. Michael Josan-Jilling und Georg Kremer gekommen. Mit dem Komitat Tolna pflegt Bautzen ebenfalls eine intensive Partnerschaft.

Gästeführer Kurt Lindner nahm die Gäste mit auf eine ganz besondere Klosterführung. Pater Adam vom Konvent der Heiligen Familie in Bronnbach segnete in einer kurzen Andacht die Gäste und insbesondere den scheidenden Landrat. Die Führung endete mit Saxophonmusik. Kulturamtsleiter Frank Mittnacht spielte in der Klosterkirche das Stück „Wind of change“ von der Rockband Skorpions als Erinnerung an den Mauerfall vor mehr als 30 Jahren.

Als Gastgeschenk übergab Landrat Harig drei Rosenstöcke an die Gärtnerin Karin Pauly und den Hausmeister Fabian Albert vom Kloster Bronnbach. „Mögen die Rosen einen würdevollen Platz im Kloster finden und mit ihren Blüten stets an die blühenden Landschaften und die gemeinsame Zeit der Partnerschaft erinnern“, sagte Michael Harig.

Nach der Spezialführung ging es zu Fuß über den Satzenberg zur Weinbergshütte von Monika und Konrad Schlör. Dort bot sich den Gästen bei herzlichem Frühsommerwetter ein bezaubernder Blick über das Taubertal. Bei exzellenten Weinen, einer guten Vesper und vertiefenden Gesprächen verweilten die Gäste bis in die Nacht.

Vor der Abreise am Folgetag genoss die Reisegruppe noch eine interessante Führung beim Fraunhoferinstitut für Silicatforschung ISC in der Außenstelle Bronnbach. Außenstellenleiter Dr. Andreas Diegeler erklärte die Forschungsarbeiten der Glasverarbeitung.

Im Zusammenhang mit der Wiedervereinigung waren Mitarbeiter der Kreisverwaltung des Main-Tauber-Kreises mit den damals üblichen Patenschafts-Kontakten erstmals im Juli 1990 in Bautzen. Den daraus folgenden Besuchsprogrammen auf rein fachlicher Ebene schlossen sich im gleichen Jahr noch zahlreiche weitere Kontakte an. Sie hatten zum Ziel, die Verwaltung des Landkreises Bautzen mit der Organisationsstruktur und den Aufgaben eines Landratsamtes vertraut zu machen. Höhepunkt war eine offizielle Vereinbarung, geschlossen auf der Tauber-Franken-Ausstellung in Bad Mergentheim am 22. November 1990. Sie stellte die Unterstützung des Landkreises Bautzen durch den Main-Tauber-Kreis beim Aufbau seiner Verwaltung auf eine formelle Grundlage. Seit dieser Zeit gibt es regelmäßige Besuche und fachlichen Austausch.

„Es wird blühende Landschaften geben“, zitierte Landrat Christoph Schauder den ehemaligen Bundeskanzler Helmut Kohl. „Und tatsächlich ist in 30 Jahren durch eine Gemeinschaftsleistung wirklich Großes entstanden. Es war für Deutschland eine der größten Aufbauaktionen in der Geschichte“, sagte sein Amtsvorgänger Reinhard Frank. Anfangs wollte aufgrund der Verbindung zum „Stasi-Knast“ kein Landkreis eine Partnerschaft mit Bautzen eingehen. Landrat Georg Denzer hat aber bei der Anfrage spontan gesagt: „Die nehmen wir“. „Heute staunen wir, wie sich Bautzen entwickelt hat“, erklärten die drei Landräte unisono.

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