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Was ist eine Durchforstung?

20 bis 40 Jahre nach der Begründung haben die Bäume durch die gegenseitige Konkurrenz ihre Äste im unteren Stammraum bis auf eine Höhe von sieben bis zehn Metern verloren, diese sind wegen Lichtmangels abgestorben. Dieses Phänomen wird Astreinigung oder Qualifizierung genannt.

Ab diesem Zeitpunkt müssen die Vitalität und die Stabilität einzelner Bäume gezielt gefördert werden, indem benachbarte Bäume entnommen werden (Durchforstung). Die geförderten Bäume erhalten die Möglichkeit, ihre Baumkronen auszubauen, weil die Astentwicklung durch die gegenseitige Beschattung nicht mehr behindert wird, und den Wurzelraum besser zu erschließen. Die Abstände der ausgewählten Bäume sollen baumartabhängig zwischen acht (bei Nadelbäumen) und 15 Metern (bei Laubbäumen) betragen. Bei diesen Abständen lässt sich gewährleisten, dass die Bäume dauerhaft bis ins hohe Alter eine große Krone ausbilden können und sich im Kronenraum nicht um den vorhandenen Platz streiten müssen.

Das Zuwachspotenzial wird auf wenige Bäume konzentriert, so dass diese rasch dicker werden. Außerdem werden die Bäume standfester gegen Sturmereignisse, weil sie unbedrängt eine starke Wurzel und eine große, tiefangesetzte Krone ausbilden können.

Unterbleiben Durchforstungen, wachsen die Bäume bei größtmöglicher gegenseitiger Konkurrenz im Kronen- und Wurzelraum um Licht, Wasser und Nährstoffe in die Höhe. Dadurch leidet die Stabilität, weil die Wurzeln klein bleiben und die Baumkronen durch die gegenseitige Konkurrenz hochgeschoben werden: Die Bäume werden „kopflastig“ und labil. Aufholen lassen sich Versäumnisse nicht mehr, weil die Reaktionsfähigkeit der einzelnen Bäume, das heißt ihr Wurzel- und Kronenwachstum, mit zunehmendem Alter rasch abnimmt.

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