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02.12.2020

Serie "Bemerkenswerte Bäume", Teil 13: Die Weißtanne

Kein Weihnachtsfest ohne Tannenbaum! Weihnachten ohne Tannenbaum ist fast undenkbar. Dabei ist der Brauch noch gar nicht so alt. Der erste urkundlich erwähnte Weihnachtsbaum soll im Jahr 1539 im Straßburger Münster gestanden haben. In Deutschland ist er Anfang des 19. Jahrhundert noch wenig bekannt. Im 17. Jahrhundert kam der Brauch zum ersten Mal wieder auf, zum Weihnachtsfest einen Baum aufzustellen. Um ein schönes Tännchen für die Stube zu finden, soll man damals in den Wald gezogen sein. Über ganz Deutschland verbreitet ist der Brauch wohl erst seit etwa 1870. Umgangssprachlich wird mit der Bezeichnung Tannenbaum ein Nadelbaum gemeint.

Der richtige Tannenbaum ist die Weißtanne (wissenschaftlicher Name: Abies alba). Sie wird häufig mit der Fichte verwechselt, ist aber leicht zu unterscheiden. Die Tanne hat einen schmal kegelförmigen Wuchs. Die Äste der Tanne stehen waagrecht ab. Sie sind oft ungleich lang. Die Zapfen sind aufrecht und bis zu zehn Zentimeter lang. Wenn man auf dem Boden im Wald Zapfen findet, handelt es sich nie um Tannenzapfen. Sie zerfallen bei Reife auf dem Baum selbst. Es fallen lediglich ihre Schuppen auf den Boden. Die zentrale Spindel bleibt auf dem Baum sitzen. Die Tannen haben nur wenig Harz, und die Tannennadeln haben einen hohen Nährstoffgehalt. Kein Wunder, dass Tannenzweige und Knospen zum Leckerbissen für die Rehe werden.

Ausgedehnte Tannenwälder sind heute eher selten. Die Tannen kommen oft in Gebirgswäldern häufig zusammen mit Fichten und Rotbuchen vor. Ein schöner Tannenwald ist bei Niederstetten-Pfitzingen im Forstdistrikt Heller Graben zu finden. Gut zu sehen sind hier die Generationen der Tanne von jung bis alt.

Wer den Tannenwald besuchen möchte folgt dieser Wegbeschreibung:

Von Pfitzingen aus der Kreisstraße 2853 folgend in Richtung Adolzhausen. Nach circa 700 Meter ist auf der rechten Seite ein Parkplatz. Vom Parkplatz den Weg in den Wald folgen und an der ersten Gabelung rechts. Vom gut begehbaren Weg sind die Generationen des Tannenwaldes auf der rechten Seite gut beobachtbar. GPS-Daten: Ost 9°53’28,69 Nord 49°25’07,50.

Serie Bemerkenswerte Bäume

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