Zum Erntedankfest gibt es Heimatgefühle auf dem Teller
In der fünfteiligen Reihe „Heimatgefühle auf dem Teller“ widmet sich das Landwirtschaftsamt des Landratsamtes Main-Tauber-Kreises im Rahmen der diesjährigen Erntedankwochen regional angebauten Lebensmitteln. Jede Woche wird eine Produktgruppe in den Fokus gerückt und ein schmackhaftes Rezept dazu vorgestellt, so dass beim Nachkochen regionaler Genuss erlebt werden kann. Das Motto von Teil eins lautet „Regional essen und genießen“.
Aber was ist regional? Der Begriff der Region ist gesetzlich nicht festgelegt und wird unterschiedlich ausgelegt. Wie viele Kilometer ein Artikel von der Produktion bis zum Konsumenten zurückgelegt hat, ist oft nicht transparent nachvollziehbar. Dennoch gibt es Chancen, regionale Lebensmittel zu erkennen. Beispielsweise gibt es bei Eiern den Zifferncode, der nicht nur die Haltungsform, sondern auch das Herkunftsland bis hin zum Bundesland und Betrieb aufzeigt.
Zum anderen gibt das Regionalfenster Auskunft über die Herkunftsregion, aus der das Produkt stammt und wo es verarbeitet wurde. Zusätzlich sind bei zusammengesetzten Rezepturen prozentuale Angaben zu den Zutaten aus regionaler Herkunft angegeben.
Europaweit können geographische Angaben und garantiert traditionelle Spezialitäten für Agrarerzeugnisse und Lebensmittel registriert werden. Die geografischen Angaben "g.U." (geschützte Ursprungsbezeichnung) und "g.g.A." (geschützte geografische Angabe) sowie die "g.t.S." (garantiert traditionelle Spezialität) wurden von der Europäischen Union (EU) bereits 1992 als Kennzeichen etabliert zum Schutz und zur Förderung traditioneller und regionaler Lebensmittelerzeugnisse. In Baden-Württemberg sind sie zum Beispiel auf Fränkischem Grünkern oder Schwäbischen Maultaschen zu finden.
Dazu kommen noch Siegel von Regionalinitiativen oder Qualitätszeichen der jeweiligen Bundesländer. Auf Märkten, in Hofläden sowie bei den Direktvermarktern finden Käufer regionale Schätze und vielleicht auch bereits in Vergessenheit geratene Lebensmittel.
Es lohnt sich, Lebensmittel aus regionaler Herkunft zu wählen, um die Landwirtschaft vor Ort zu unterstützen. Auch im Hinblick auf Lebensmittelverschwendung punkten heimische Produkte, weil sich Transportverluste und der Verderb aufgrund längerer Lagerungszeiten vermeiden lassen.
Der Rezepttipp in dieser Woche: Taubertäler Lachsforelle auf Dinkelreis
Der regionale Rezepttipp für diese Woche wird mit der heimischen Antwort auf Reis zubereitet: Dinkelreis. Diese Spezialität ist auch unter Dinkelkernotto oder Dinkelino bekannt. Das Getreide wird angeschliffen, gedämpft, gewalzt und getrocknet. Durch diese thermische Vorbereitung muss das Getreide nicht eingeweicht werden und ist ähnlich schnellkochend wie Reis. Alternativ gibt es in den Hofläden der Umgebung auch „Grünkern wie Reis“ oder Perlemmer, der auch als bayrischer Reis bekannt ist.
Für den Dinkelreis Öl in einem Topf erhitzen, Zwiebel oder Weißes vom Lauch darin anbraten, dann den Dinkelreis zugeben und mit anschwitzen. Anschließend mit Geflügelfond portionsweise ablöschen, gut umrühren und immer wieder Fond nachgießen bis der Reis gar ist. Je nach Geschmack kann hier auch noch ein Schluck Weißwein ergänzt werden. Zum Schluss einen Esslöffel Butter und Hartkäse unterrühren, mit Salz und Pfeffer abschmecken. Für den Fisch wird ein Stück Pergamentpapier leicht ausgefettet und fächerweise mit je vier Scheiben Äpfeln und Tomaten belegt. Obenauf kommt eine Portion Lachsforelle, Salz, Pfeffer und ein Zweig Dill oder Estragon. Anschließend die Forelle mit etwas Apfelsaft beträufeln und das Papier wie ein Bonbon zudrehen. Im Backofen 10 bis 15 Minuten bei 160 Grad garen. Lachsforelle zusammen mit dem Dinkelreis anrichten.
INFO:
Wer sich über die Direktvermarkter im Main-Tauber-Kreis informieren möchte, kann unter dem Link www.main-tauber-kreis.de/landwirtschaftsamt eine Auflistung abrufen.