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29.10.2025

Stresstest für den Katastrophenschutz - 250 Einsatzkräfte proben den Ernstfall in Boxberg

Die Stabsstelle Brand-/Katastrophenschutz, Rettungswesen des Landratsamtes Main-Tauber-Kreis hat kürzlich gemeinsam mit 250 Einsatzkräften auf dem Areal des Prüfzentrums Boxberg mit einer MANV-Übung (Massenanfall von Verletzten) den Ernstfall geprobt. In der Übung wurde ein schwerer Verkehrsunfall simuliert. Das Szenario drehte sich um den Zusammenstoß eines Autos mit einem Linienbus. Insgesamt galt es mehr als 40 Personen zu retten und zu versorgen.

Fehler in der Übung machen, um sie im Ernstfall zu vermeiden

„Im Ernstfall darf es keine Fehler bei den Abläufen, der Kommunikation und der Erstversorgung geben. Mit dieser Übung simulieren wir einen Großeinsatz, der die bestehenden Einsatzkonzepte und die Zusammenarbeit der beteiligten Organisationen auf den Prüfstand stellt. Die Ergebnisse aus der Übung dienen als Grundlage, um diese Konzepte weiterzuentwickeln. Nur so können wir potenzielle Fehler aus der Übung im Ernstfall vermeiden und die Einsatzbereitschaft in Krisen- und Katastrophenfällen erhöhen. Ich bedanke mich im Namen des gesamten Landkreises für das Engagement aller beteiligten Einsatzkräfte“, betonte Erster Landesbeamter Florian Busch, der den simulierten Großeinsatz als Übungsbeobachter hautnah verfolgte. Zudem bedankte er sich bei dem Prüfzentrum Boxberg für die Bereitstellung des Areals und die enge Kooperation.

Warum solche Übungen entscheidend für die Sicherheit sind

Großschadenslagen wie Busunfälle, Unwetter oder andere Katastrophen stellen höchste Anforderungen an die Rettungskräfte. Sie fordern nicht nur die medizinische Notfallversorgung, sondern benötigen vor allem eine perfekt koordinierte Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen verschiedenen Organisationen unter massivem Zeitdruck.

An dem realitätsnahen Einsatz waren regionale Feuerwehren sowie das Deutsche Rote Kreuz und das Technische Hilfswerk beteiligt. Der Unfallort wurde auf der Teststrecke des Prüfzentrums simuliert. Zudem wurde ein stationärer Behandlungsplatz auf dem Parkareal des Prüfzentrums sowie ein Notkrankenhaus in einer der Werkhallen eingerichtet.

Erkundung, Sichtung und Behandlung – Präzise Abläufe der Rettungskette

Nach der eingehenden Alarmierung stand zunächst die umfangreiche Erkundung der gesamten Einsatzstelle im Fokus, um die weitere Planung und Entscheidungsfindung der Leitstelle zu gewährleisten. Infolgedessen wurden die Patienten von den Einsatzkräften vor Ort gesichtet, kategorisiert und priorisiert sowie an der Unfallstelle erstversorgt. In einer dritten Phase wurden die Verunfallten auf Basis dieser Erkenntnisse zum Behandlungsplatz transportiert, um sie bestmöglich weiterbehandeln zu können, zu stabilisieren und für den Transport in ein geeignetes Krankenhaus vorzubereiten.

„Unser Ziel ist es, die organisatorischen und medizinischen Abläufe, die Führung und die Koordination sowie die Alarmierungsketten zu überprüfen. Dafür müssen wir die Einsatzkonzepte aus der Theorie einem Stresstest unterziehen. Unsere Stabsstelle wird die Ergebnisse und Erfahrungen aus dieser Übung auswerten und an den richtigen Stellschrauben drehen, um die Abläufe weiter zu optimieren“, betonte Kreisbrandmeister Andreas Geyer. Die detaillierte Auswertung der Übungsergebnisse dient nun als direkte Grundlage, um die Katastrophenschutzpläne des Landkreises weiter zu schärfen und die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger im Main-Tauber-Kreis zu gewährleisten.

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