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16.05.2022

Staatssekretär Lorek zu Besuch - Herausforderungen der Flüchtlingsunterbringung besprochen

Migrationsstaatssekretär Siegfried Lorek MdL hat den Main-Tauber-Kreis besucht und sich zu den Herausforderungen der Unterbringung von geflüchteten Menschen aus der Ukraine, aber auch aus anderen Ländern vor Ort ausgetauscht.

„Ich möchte mich beim Ministerium der Justiz und für Migration für die sehr gute Zusammenarbeit bedanken. Die aktuellen Zeiten stellen uns alle vor Herausforderungen. Dass das Ministerium auch pragmatische Lösungsansätze akzeptiert, erleichtert unsere tägliche Arbeit enorm“, sagte Landrat Christoph Schauder. Nach der Erstaufnahme durch das Land ist der Kreis für die vorläufige Unterbringung in Gemeinschaftsunterkünften zuständig; darauf folgt die Anschlussunterbringung in der Verantwortung der Städte und Gemeinden. „Gerade die Organisation der Anschlussunterbringung im ländlichen Raum ist nicht einfach. Ich bin dankbar, dass alle 18 Städte und Gemeinden des Landkreises mit uns an einem Strang ziehen“, ergänzte der Landrat.

Die Landkreisverwaltung hatte aufgrund ansteigender Zuweisungszahlen von geflüchteten Menschen aus anderen Ländern bereits im Herbst des vergangenen Jahres die Unterbringungskapazitäten hochgefahren. „Diese Vorgehensweise kam uns nun zugute. Der russische Angriffskrieg in der Ukraine stellt eine absolute Ausnahmesituation dar. Der Main-Tauber-Kreis hat sich zudem mit seinen Kommunen darauf geeinigt, dass diese die Landkreisverwaltung bei der vorläufigen Unterbringung unterstützen, indem wir die geflüchteten Menschen auch dezentral in Wohnungen unterbringen“, teilte Landrat Schauder mit. „Ein solches Modell ist gut und absolut sinnvoll, denn der Angriffskrieg und die dadurch ausgelösten Fluchtbewegungen stellen uns alle vor enorme Herausforderungen, die wir gemeinsam als Stadt- und Landkreise sowie als Land angehen und anpacken müssen“, erklärte Migrationsstaatssekretär Lorek.

Migrationsstaatssekretär Lorek dankte den Stadt- und Landkreisen in Baden-Württemberg für ihre Unterstützung. Ebenfalls dankte er aber auch der Bevölkerung für die große Bereitschaft, geflüchtete Menschen aus der Ukraine aufzunehmen. „Wir können deutlich beobachten, dass die Anzahl der Menschen, die aus der Ukraine in Baden-Württemberg ankommen, je nach Kriegsverlauf schwankt. Wir informieren die Kreise so umfassend und frühzeitig wie möglich, aber die Planbarkeit ist auch für das Land nicht einfach“, sagte Staatssekretär Lorek.

Eine weitere Herausforderung stellt laut Lorek die Betreuung von ukrainischen Kindern dar. Diese Herausforderung wurde auch im Stab „Flüchtende aus der Ukraine“ des Justizministeriums thematisiert. Bereits die Gruppenvergrößerungen in den Kindergärten und Kitas, die mit der gesteigerten Kinderanzahl einhergehen, stellen alle Beteiligten vor logistische Fragestellungen.

Landrat Schauder und Staatssekretär Lorek waren sich einig, dass der Großteil der Ukrainerinnen und Ukrainer, die hier angekommen sind, so schnell wie möglich wieder zurück in ihre Heimat möchten. „Die Menschen sind sehr heimatverbunden. Wir konnten schon öfter beobachten, dass Geflüchtete wieder zurück in die Ukraine gehen, sobald es das Kriegsgeschehen zulässt“, sagten Landrat Schauder und Staatssekretär Lorek. Staatssekretär Lorek ergänzte, dass der Wunsch zur Rückkehr in die Heimat allerdings auch immer davon abhänge, wie lange der Angriffskrieg dauere, wo die Menschen herkämen und wie sie sich in Deutschland eingelebt hätten.

Alle Teilnehmenden waren sich einig, dass der offene und vertrauensvolle Austausch sehr wertvoll gewesen sei. Das Landratsamt Main-Tauber-Kreis und das Ministerium der Justiz und für Migration sagten sich gegenseitige Unterstützung zu, um diese Situation gemeinsam zu meistern.

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