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29.07.2021

Main-Tauber-Kreis und alle 18 Städte und Gemeinden schließen Glasfaserkooperationsvertrag mit der BBV Deutschland

Der Landrat sowie die Oberbürgermeister, Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der 18 Städte und Gemeinden des Main-Tauber-Kreis und die Breitbandversorgung Deutschland GmbH (BBV) haben am Donnerstag, 29. Juli, einen Kooperationsvertrag für die flächendeckende Erschließung des gesamten Kreises mit der Glasfaser bis in die Gebäude und Liegenschaften unterzeichnet. Über dieses leistungsstarke Netz will die BBV ihre toni- Internet-, Telefonie- und TV-Dienste anbieten.

Die Vereinbarung sieht einen engen Schulterschluss aller unterzeichnenden Parteien bei der Kommunikation, der Vermarktung, der Planung, bei den Genehmigungsverfahren und Tiefbaumaßnahmen des Glasfaserausbaus sowie bei der Nutzung vorhandener Telekommunikationsinfrastruktur vor. Gemeinsames Ziel ist es, die Planung und den Ausbau nach einer erfolgreichen neunmonatigen kreisweiten Vermarktung der toni-Glasfaserprodukte zeitnah anzugehen. Die geplante Bauzeit beträgt drei bis vier Jahre. Die Projektkosten in Höhe von rund 135 Millionen Euro werden vom Netzbetreiber und seinem Gesellschafter Infracapital komplett ohne einen Cent Förder- und Steuergelder finanziert. Der Main-Tauber-Kreis wäre damit der zweite Landkreis in ganz Deutschland, der ein privatwirtschaftlich finanziertes, flächendeckendes Glasfasernetz erhält.

Voraussetzung für den Ausbau ist ein ausreichendes Interesse an der Zukunftstechnologie. Wenn während der bereits am 1. August anlaufenden Vorvermarktung mindestens 20 Prozent aller Haushalte und Gewerbebetriebe einen Internetvertrag mit der BBV abschließen, wird ausgebaut. Benötigt werden bis Ende April 2022 insgesamt 13.198 Verträge. Dabei verfährt das Glasfaserunternehmen nach dem Prinzip „Einer für alle, alle für einen“. Denn letztlich zählt das kreisweite Erreichen des Ziels. So profitieren Kommunen mit einer möglichen geringeren Nachfrage von den anderen Kommunen, in denen das 20-Prozent-Ziel übertroffen wird. Während der Vorvermarktung ist der Haus- und Glasfaseranschluss immer auf den ersten zehn Metern vom Bürgersteig zur Liegenschaft kostenlos. Für den Bau von Mehrmetern hält die BBV entsprechende günstige Angebote bereit und ist auch Eigeninitiative der Immobilieneigentümer möglich.

„Der heutige Kooperationsvertrag bietet dem Main-Tauber-Kreis und allen hier lebenden Menschen die historische Chance für den zeitnahen und für uns alle kostenneutralen Ausbau eines nachhaltigen und zukunftsfähigen flächendeckenden Gigabitnetzes. Für den Gesamtkreis sowie für alle Städte und Gemeinden wäre dies ein gewaltiger Quantensprung als Wohn- und Wirtschaftsstandort sowie im Wettbewerb der Regionen. In den kommenden neun Monaten werden wir alle, der Kreis, die Städte und Gemeinden sowie die BBV gemeinsam die Vermarktung der Glasfaser hier bei uns vorantreiben und die Haushalte und Gewerbebetriebe von deren Vorteil überzeugen. Wir freuen uns über diese richtungsweisende Kooperation und sind fest davon überzeugt, das gemeinsame Ziel im vorgegebenen Zeitraum zu erreichen“, betonte Landrat Christoph Schauder bei der Unterzeichnung der Vereinbarung.

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„Der Main-Tauber-Kreis und die kreisangehörigen Kommunen verfolgen schon sehr lange das gemeinsame Ziel, den Bürgerinnen und Bürgern, dem ansässigen Gewerbe und der heimischen Wirtschaft den Zugang zu schnellen Internetzugängen auf Basis der zukunftssicheren Glasfasertechnologie zu ermöglichen. Diese trägt nicht nur zur Verbesserung der Attraktivität unseres Landkreises bei. Sie stellt zugleich sicher, dass dem stetig steigenden Bedarf an Bandbreite auch für die noch kommenden Anwendungen jederzeit entsprochen werden kann“, ergänzte Ursula Mühleck, Dezernentin für Kreisentwicklung und Bildung des Main-Tauber-Kreises.

„Im Namen der BBV und unseres Investors Infracapital möchte ich mich bei allen Beteiligten auf Seiten des Landkreises sowie der Städte und Gemeinden herzlich für die bisherige offene und stets zielführende Zusammenarbeit bedanken, die zu diesem richtungsweisenden Kooperationsabkommen geführt hat. Der Main-Tauber-Kreis ist etwa 30 Prozent größer und mit rund 133.000 Einwohnern weniger dicht besiedelt als der benachbarte Neckar-Odenwald-Kreis, in dem wir in den letzten zwölf Monaten in Rekordzeit die Glasfaser vermarktet und schon mit dem Ausbau begonnen haben. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir auch hier eine ähnlich hohe oder möglicherweise sogar höhere Zustimmung für die Glasfaser erreichen und dann rasch mit den Planungen und dem Ausbau beginnen können. Neben dem engen Schulterschluss mit dem Landkreis, Städten und Kommunen legen wir sehr viel Wert auf die Zusammenarbeit mit den örtlichen Netzwerken wie Vereinen und Betrieben bei der Vermarktung der Glasfaser. Zudem planen wir die zeitnahe Eröffnung von toni-Shops und Infoveranstaltungen im Kreis, damit sich alle Haushalte und Betriebe ein eigenes Bild von der Glasfaser machen können“, erläutert Geschäftsführer Manfred Maschek von der BBV Deutschland.

Im Rahmen des Kooperationsvereinbarung gibt die BBV dem Landkreis sowie allen Städten und Gemeinden eine Ausbaugarantie, wenn die 20 Prozent Vorvermarktungsquote bis zum 30. April 2022 erreicht wird. Nach aktuellem Stand plant die BBV den schrittweisen Ausbau in drei Haupt-Clustern mit insgesamt 46 Subclustern und 168 Ausbaupolygonen. Dabei will das Unternehmen fast 248 Kilometer Backbone-Leitungen, 1.000 Kilometer Längstrassen und rund 117 Kilometer Haustrassen zur Anbindung der Siedlungsflächen in allen 18 Kommunen innerhalb von drei bis vier Jahren verlegen. Da die BBV zudem den Open Access Gedanken verfolgt, steht dann das Netz auch interessierten anderen Anbietern von Telekommunikationsdienstleistungen offen.

Der Landkreis und die Breitbandversorgung Deutschland GmbH wollen den Netzausbau umfassend darstellen. Zum Glasfaserprojekt  finden die Bewohner des Kreises Informationen im Internet unter www.main-tauber-kreis.de/breitbandausbau und unter https://bbv-deutschland.de/.

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