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10.01.2022

Lebenshilfe plant für 2022 umfangreiche Angebote

Der Vorsitzende der Lebenshilfe für Menschen mit Behinderung im Main-Tauber-Kreis, Jörg Hasenbusch, und der neue Geschäftsführer Peter Büche haben sich im Landratsamt kürzlich beim Ersten Landesbeamten Florian Busch vorgestellt. Dabei präsentierten sie ihm und der Dezernentin für Jugend, Soziales und Gesundheit, Elisabeth Krug, das Jahresprogramm 2022 der Lebenshilfe.

„In den vergangenen beiden Jahren konnte aufgrund der Corona-Pandemie ein Großteil der Angebote der Lebenshilfe nicht genutzt werden. Doch davon lassen wir uns nicht entmutigen, ganz im Gegenteil“, sagte Vorsitzender Jörg Hasenbusch. Die Auswirkungen der Pandemie seien insbesondere auch bei Menschen mit Behinderung erschreckend. Dies habe den Verein mit seinen rund 450 Mitgliedern veranlasst, für das Jahr 2022 erneut ein umfangreiches Programm für diese Menschen und ihre Angehörigen zu erstellen. Möglich sei dies jedoch nur durch großen ehrenamtlichen Einsatz und die finanzielle Unterstützung durch das Land und den Kreis. Die attraktiv gestaltete Broschüre für das Jahresprogramm wurde erstmals in Leichter Sprache verfasst, damit auch Menschen mit Beeinträchtigung diese gut verstehen können.

Erster Landesbeamter Busch zeigte sich beeindruckt von der geleisteten Arbeit sowie von den für 2022 geplanten Veranstaltungen und Initiativen. „Die Erkenntnisse aus fast zwei Jahren Corona-Pandemie zeigen uns, wie wichtig soziale Kontakte besonders in Krisenzeiten sind. Dies gilt ausdrücklich auch für die niederschwelligen Angebote der Familienentlastenden Dienste der Lebenshilfe“, sagte Florian Busch. Er hoffe, dass alle geplanten Aktivitäten auch umgesetzt werden können. Zudem sei er sehr froh, dass sowohl das Land als auch der Kreis die finanzielle Förderung der Lebenshilfe in gleicher Höhe fortführen konnten. Dezernentin Elisabeth Krug unterstrich ebenfalls die Bedeutung der Familienentlastenden Dienste, die eine bedarfsgerechte und passgenaue Unterstützung für Menschen mit Behinderung und ihre Angehörigen böten. Der Kreistag habe deshalb die Mittel für diese Dienste erhöht. Sie zolle der Lebenshilfe große Anerkennung und könne weitere Unterstützung zusagen.

Für ihr Jahresprogramm 2022 hat die Lebenshilfe außer den stark nachgefragten Betreuungsangeboten für Kinder, Jugendliche, Schülerinnen und Schüler, Geschwister und Erwachsene vermehrt Angebote für Treffen geplant. Bei diesen Veranstaltungen gehe es vorrangig um soziale Kontakte und Erfahrungsaustausch, ergänzt durch Expertenvorträge mit Diskussionsrunden, erläuterte Vorsitzender Hasenbusch.

Ebenfalls großes Gewicht legt die Lebenshilfe laut ihrem Vorsitzenden auf Beratung und Information. Neben dem regelmäßig erscheinenden Newsletter biete der Betreuungsverein der Lebenshilfe zahlreiche Einzelberatungen sowie Vorträge im gesamten Kreis zu den Themen Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht an. Es gebe aktuell eine sehr große Nachfrage nach diesen wichtigen Bausteinen der Vorsorge. Hinzu kämen weitere Vorträge wie zum Beispiel zur Sicherheit für Seniorinnen und Senioren an der Haustür, am Telefon und im Internet oder über Trauer beim Menschen mit geistiger Behinderung. Des Weiteren seien beispielsweise ein Benefizkonzert des Musikvereins Umpfertal, ein Besuch des Europaparks und des ZDF-Fernsehgartens sowie Freizeiten für Erwachsene vorgesehen.

Vorsitzender Hasenbusch berichtete außer über das neue Programm auch über die intensiven Bemühungen seit Ausbruch der Pandemie, die Kontakte zu den Betroffenen trotz mehrfachem Lockdown aufrecht zu erhalten. So sei man online, telefonisch oder per Video tätig gewesen. Sobald es jeweils zulässig war, habe die Lebenshilfe wieder Einzelbetreuungen und Veranstaltungen für kleinere Gruppen angeboten, letzteres beispielsweise zum Kochen und Backen. Dies habe allerdings erheblichen zusätzlichen Aufwand verursacht, unter anderem wegen der geforderten Schutzmaßnahmen, Hygienekonzepte und Kontrollen, für die Beschaffung von CO2-Warngeräten und auch durch vermehrtes Heizen bei ständigem Lüften. Insbesondere habe die Situation den 80 ehrenamtlich tätigen Betreuerinnen und Betreuern der Lebenshilfe großen Einsatz abverlangt.

Auch finanziell sei die Lage angespannt gewesen. So mussten die durch die Corona-Pandemie verursachten höheren Aufwendungen verkraftet werden. Gravierender sei aber gewesen, dass viele der geplanten Veranstaltungen nicht stattfinden durften und es insoweit auch keine Einnahmen gegeben habe. Ohne die in gleicher Höhe wie vor Corona gewährten Fördergelder wäre es, so Hasenbusch, sowohl für den Betreuungsverein als auch für die Familienentlastenden Dienste der Lebenshilfe eng geworden. Der Vorsitzende Jörg Hasenbusch und Geschäftsführer Peter Büche nutzten das Treffen mit Florian Busch und Elisabeth Krug daher auch, um für die finanzielle Unterstützung zu danken. Dies schloss auch einen Dank an den Kreistag ein, der einer Erhöhung der Mittel für die Offenen Hilfen zugestimmt hat.

Peter Büche war vor seinem Wechsel zur Lebenshilfe beim Caritasverband im Tauberkreis tätig und arbeitete zuvor als Geschäftsführer eines Betreuungsvereins in Freiburg. Der gelernte Einzelhandelskaufmann und studierte Religionspädagoge kommt eigentlich aus Großrinderfeld. Das Studium hatte ihn beruflich in den Breisgau geführt, bevor er auf eigenen Wunsch in den Main-Tauber-Kreis zurückkehrte. Inzwischen lebt er mit seiner Ehefrau und den beiden gemeinsamen Kindern wieder in Großrinderfeld.

INFO

Die Angebote sowie das Jahresprogramm 2022 der Lebenshilfe können unter www.lebenshilfe-main-tauber.de abgerufen werden.

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