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28.02.2022

Kreis bereitet mögliche Aufnahme von Flüchtlingen vor

Das Landratsamt Main-Tauber-Kreis bereitet sich strukturiert und zügig darauf vor, mögliche Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine im Landkreis unterzubringen. Ziel ist, diese Menschen bestmöglich zu betreuen und zu versorgen. Hierzu hat Landrat Christoph Schauder am Montagmorgen einen Arbeitsstab Ukraine eingerichtet. Dieser wird von Erstem Landesbeamten Florian Busch und der Dezernentin für Jugend, Soziales und Gesundheit, Elisabeth Krug, geleitet.

Auch die Sachgebiete Katastrophenschutz und Wohnheimverwaltung sowie die Pressestelle sind in die Stabsarbeit eingebunden. „Ich sehe uns hier auf einem guten Weg, da das Landratsamt aufgrund der Corona-Situation bereits seit zwei Jahren im Krisenmodus arbeitet und insoweit die verschiedenen Abteilungen gut aufeinander eingespielt sind. Das betrifft insbesondere die Mitwirkenden im neuen Arbeitsstab Ukraine“, erklärte Landrat Schauder. Er kündigte zudem an, noch in dieser Woche die Oberbürgermeister, Bürgermeisterinnen und Bürgermeister im Landkreis im Rahmen einer Dienstversammlung über den Sachstand und das weitere Vorgehen zu informieren. Landrat Schauder begrüßte auch ausdrücklich, dass das Ministerium für Justiz und Migration Baden-Württemberg mit den Kommunalen Landesverbänden – darunter dem Landkreistag Baden-Württemberg – sowie den vier Regierungspräsidien im engen Austausch steht und die Maßnahmen landesweit koordiniert. Bei den Menschen in Land und Kreis sei erfreulicherweise eine hohe Hilfs- und Aufnahmebereitschaft gegenüber den europäischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern aus der Ukraine zu spüren.

„Dass mitten in Europa wieder ein blutiger Krieg tobt, war noch vor wenigen Tagen für uns alle unvorstellbar. Unsere Gedanken und Gebete sind bei den Opfern dieses brutalen Angriffs. Unser Mitgefühl und unsere Solidarität gelten der ukrainischen Bevölkerung, die Opfer des russischen Überfalls ist“, sagte Landrat Schauder. Es sei daher für die Landkreisverwaltung selbstverständlich, dass sie das Land Baden-Württemberg engagiert bei der Aufnahme der Menschen unterstützen werde, die durch die russische Invasion zur Flucht gezwungen werden. „Dabei rechnen wir insbesondere mit Frauen, ihren Kindern und älteren Menschen“, sagte Landrat Schauder.

Einerseits würden die zügige Schaffung von Unterkünften sowie die Betreuung und Versorgung der ankommenden Kinder und Erwachsenen Herausforderungen mit sich bringen. „Aber die Aufnahme flüchtender Menschen ist die konkreteste Form der Unterstützung, die Landkreise aktuell leisten können. Und die vorbehaltlose Unterstützung der Ukrainerinnen und Ukrainer ist für uns das Gebot der Stunde“, sagte Landrat Schauder.

Er wies darauf hin, dass das Landratsamt in diesem Zusammenhang als staatliche untere Aufnahmebehörde des Landes Baden-Württemberg agiert. „Bei allen Überlegungen, die wir anstellen oder noch anstellen werden, muss uns aber klar sein, dass derzeit niemand seriös abschätzen kann, ob und wann geflüchtete Menschen aus der Ukraine zu uns kommen. Deshalb sind Wachsamkeit, aber auch Ruhe und Besonnenheit weitere Gebote der Stunde“, sagte der Landrat. Es bleibe darüber hinaus zu hoffen, „dass vielleicht doch noch kurzfristig in Putins Russland die Vernunft siegt und dieser Wahnsinn endet.“

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