Vorlesen
Seiteninhalt
26.10.2022

Kaufmännische Schule Tauberbischofsheim feiert 100-jähriges Bestehen

Mit einem abwechslungsreichen und informativen Programm hat die Kaufmännische Schule Tauberbischofsheim am vergangenen Wochenende ihr 100-jähriges Bestehen gefeiert. „Die Schule hat die Wirren und Ereignisse eines ganzen Jahrhunderts überdauert und somit ihre absolute Berechtigung in jeder Hinsicht bestätigt. Die Schule stellt auch oder gerade heute eine moderne und weiterhin zukunftsweisende Einrichtung dar. Unsere beruflichen Schulen besitzen überregionale Strahlkraft“, sagte Landrat Christoph Schauder im Namen des Schulträgers Main-Tauber-Kreis vor den zahlreichen Gästen. Er überbrachte auch die Grüße und Glückwünsche der Abteilungspräsidentin im Regierungspräsidium Stuttgart, Claudia Rugart, die krankheitsbedingt kurzfristig absagen musste.

Landrat Christoph Schauder kündigte an, dass voraussichtlich 2024 die Planungen für die bauliche Modernisierung und Sanierung der beiden Beruflichen Schulen in Tauberbischofsheim begonnen werden. Dieser Schritt sei erst dann möglich, wenn man in Bezug auf die mit einem Investitionsvolumen von 46,5 Millionen Euro derzeit größte Baustelle des Landkreises, das Berufliche Schulzentrum Wertheim, „auf Sicht fahren“ könne, sagte Schauder.

Landtagsvizepräsident Professor Dr. Wolfgang Reinhart MdL ging auf seine guten Erinnerungen an die Kaufmännische Schule Tauberbischofsheim ein, an deren Wirtschaftsgymnasium er sein Abitur ablegte. Im Hinblick auf die hohen Investitionen an den Beruflichen Schulen des Landkreises sagte er: „In diesen Zeiten von komplexen Krisenherausforderungen ist es wichtiger denn je, dass in allen Schulen investiert wird.“ Er hob in diesem Zusammenhang auch die gute Partnerschaft zwischen Land, Landkreis und Kommunen hervor. „Aber die Charakterbildung und Motivation der Schülerinnen und Schüler ist ebenso wichtig wie die Digitalisierung“, erklärte Reinhart.

Bundestagsabgeordnete Nina Warken MdB betonte, dass man an dieser Schule das Handwerkszeug für Studium und Beruf erhalte. „Die berufliche Bildung ist ein Fachkräftebooster. Daher bin ich dankbar, dass wir hier eine so tolle Schule haben“. Bildung sei ihr ein Herzensanliegen und man müsse gegen die aktuellen Kürzungspläne kämpfen. Sie dankte der Kaufmännischen Schule für das Wirken in den vergangenen Jahrzehnten und wünschte ihr alles Gute für die Zukunft.

Bürgermeisterin Anette Schmidt überbrachte die Glückwünsche der Kreisstadt. Auch sie habe damals am Wirtschaftsgymnasium den Grundstein für ihren Berufsweg gelegt. „Die Vielfalt des Bildungsangebots an den beruflichen Schulen trägt den Menschen mit ihren individuellen Stärken Rechnung.“ Sie freue sich, dass in der Kreisstadt zwei berufliche Schulen so erfolgreich wirken. Sie dankte der Schule für die geleistete Arbeit und dem Landrat und dem Kreistag für die Finanzierung der Schulen als Schulträger.

In einer Talkrunde unter Moderation von Juliana Gajewski gingen Landtagsvizepräsident Professor Dr. Reinhart MdL, Bürgermeisterin Anette Schmidt und Bernhard Weigand, Prokurist der Distelhäuser Brauerei, als ehemalige und Melissa Spang, Sophia Pulzer und Sergej Reiter als aktive Schülerinnen und Schüler auf ihre Erinnerungen und Eindrücke von der Schule ein. Alle berichteten von schönen Ereignissen und Aktivitäten wie Schulfahrten etc., aber auch von der umfassenden Wissensvermittlung, die überaus positiv weit in Beruf und Studium hineinwirke. Auch der menschliche Aspekt an der Schule, Teamgeist und Gemeinschaftsgefühl wurden hervorgehoben. „Es hat immer ein guter Geist geherrscht“, brachte Landtagsvizepräsident Professor Dr. Reinhart MdL die Eindrücke aller Teilnehmenden der Talkrunde auf den Punkt. Für die Zukunft wünschten sich die drei aktiven Schülerinnen und Schüler mehr kreative Möglichkeiten, beispielsweise in einer Theater-AG.

Die Kaufmännische Schule Tauberbischofsheim wurde im Jahr 1921 durch Erlass des Kultusministeriums gegründet. Nach den Wirren des Zweiten Weltkrieges war die damalige „Höhere Handelsschule Tauberbischofsheim“ die erste Kaufmännische Schule in ganz Nordbaden, die ab Herbst 1945 – damals im Kurmainzischen Schloss – wieder unterrichten durfte. Als erstes berufliches Gymnasium im Main-Tauber-Kreis wurde 1968 das Wirtschaftsgymnasium in Tauberbischofsheim eröffnet.

Das Schlusswort widmete Schulleiter Robert Dambach insbesondere dem Dank an alle Lehrkräfte. „Die Lehrerpersönlichkeit hat den größten Anteil am guten Ruf der Schule“, sagte Dambach. Im Hinblick auf den Titel einer Eliteschule des Sports hob er hervor, dass es der Schule gut gelinge, „Leistungssport und Schule unter einen Hut zu bringen“. Er dankte auch seinem Vorgänger Erich Deeg für die hervorragend aufgestellte Schule.

Musikalisch umrahmt wurde der Festakt von Manuel Dahner am Saxophon. Auch er ist ein ehemaliger Schüler des Wirtschaftsgymnasiums und heute praktizierender Arzt.

Fotogalerie

Seite zurück nach oben Seite drucken