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22.07.2021

Feuerwehrkräfte tief bewegt von den Eindrücken im Ahrtal

Der Zug Hochwasser des Katastrophenschutzes aus dem Main-Tauber-Kreis ist am Mittwochabend von seinem Einsatz im Kreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz zurückgekehrt. Begleitet vom Applaus weiterer Feuerwehrkameraden trafen eine Frau und 18 Männer der Freiwilligen Feuerwehren aus Lauda-Königshofen, Tauberbischofsheim und Wertheim wohlbehalten beim Feuerwehrhaus am Wörtplatz in der Kreisstadt ein. Unter der Leitung des stellvertretenden Sachgebietsleiters Brand- und Katastrophenschutz im Landratsamt, Jürgen Segeritz, und mit insgesamt fünf Fahrzeugen waren sie 48 Stunden lang im Einsatz gewesen.

Kreisbrandmeister Andreas Geyer und die Bürgermeisterin von Tauberbischofsheim, Anette Schmidt, nahmen die Rückkehrerin und die Rückkehrer offiziell in Empfang. Geyer dankte für die großartige Leistung in den schweren Tagen und zeigte sich überaus froh, dass alle Einsatzkräfte wieder gesund zurückgekehrt sind. Die Kameradin und die Kameraden hätten den Menschen im Ahrtal einen großen Dienst erwiesen und dabei „außergewöhnliche Dinge“ sehen müssen. „Ich bin stolz darauf, eine so tolle Truppe zu haben“, sagte Geyer. Tag und Nacht habe er mit Zugführer Jürgen Segeritz Kontakt gehalten, um jederzeit über die Lage informiert zu sein und auch Landrat Christoph Schauder auf dem Laufenden zu halten. Geyer übermittelte auch den Dank und die Anerkennung des Landrats.

Bürgermeisterin Anette Schmidt dankte im Namen der Kreisstadt sowie auch ihrer Rathauschef-Kollegen aus Wertheim und Lauda-Königshofen. „Die Bilder im Fernsehen berühren uns alle sehr, doch diese können längst nicht ausdrücken, was Sie vor Ort erlebt haben“, rief sie den Einsatzkräften zu. Sie drückte ihren Respekt für die guten Dienste aus, die geleistet wurden.

Tief bewegt von dem, was sie gehört und gesehen haben, waren alle zurückgekehrten Kräfte des Katastrophenschutzes. Zugführer Jürgen Segeritz sprach von „unvorstellbarem Leid“, das man erleben musste. Etwa 40.000 Menschen waren von dem Hochwasser betroffen, rund 30 Quadratkilometer ist das Schadensgebiet groß – dies sprenge alle bisherigen Dimensionen. Segeritz würdigte aber auch die hervorragende Disziplin bei der Hilfeleistung. Der Teamgeist unter den Feuerwehrkräften aus Tauberbischofsheim, Lauda-Königshofen und Wertheim sei phänomenal gewesen, während des gesamten Einsatzes sei „kein böses Wort“ gefallen. „Es war mir eine Ehre, den Zug anzuführen. Zugleich müssen wir demütig sein und dürfen uns nicht als Helden fühlen. Die wahren Helden sind die vielen zivilen Helferinnen und Helfer, die vor Ort mit anpacken“, sagte Jürgen Segeritz.

Wie Jürgen Segeritz schilderte, wurden die Helferin und die Helfer aus dem Main-Tauber-Kreis am ersten Tag dafür eingesetzt, eine Satelliten-Kommunikationsanlage aufzubauen, so dass die Menschen in zerstörten Ortschaften über WLAN Kontakt mit ihren Angehörigen und Freunden aufnehmen konnten. Das Mobilfunk- und das Telefonnetz funktionierten hier nach wie vor nicht.

Am zweiten Tag des Einsatzes wurde das Team in der Ortschaft Altenburg eingesetzt. Da man als erste Feuerwehr hier eintraf, wurde zunächst die Lage erkundet und dann daran gearbeitet, die vorhandene Unterstützung von Hilfsorganisationen, Bundeswehr sowie zivilen Helferinnen und Helfern in eine geordnete Struktur zu überführen. Der Zug Hochwasser richtete also ein Lagezentrum für die Ortschaft ein, das nun von den nachfolgenden Feuerwehr-Einsatzkräften weiter genutzt werden kann. Darüber hinaus begannen die Kameradin und die Kameraden aus dem Main-Tauber-Kreis zügig damit, Haus für Haus zu begutachten und in Absprache mit den Bewohnerinnen und Bewohnern den Schlamm herauszuschaffen sowie das Wasser mit Hochleistungs-Tauchpumpen herausbefördern.

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