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14.04.2022

Einrichtungen zur Flüchtlingsunterbringung in Betrieb - Landkreis schafft mit Hochdruck weitere Unterkünfte

Das Landratsamt Main-Tauber-Kreis schafft unter Hochdruck weitere Unterkünfte für geflüchtete Menschen, insbesondere aus der Ukraine. Dabei leisten die Städte und Gemeinden intensiv Unterstützung. Kurzfristig in Betrieb genommen wurden jetzt die reaktivierten Unterkünfte in dem ehemaligen Postareal in der Schmiederstraße 17 in Tauberbischofsheim. Der Landkreis hat die Liegenschaft vor einigen Jahren gekauft und bereits in der Vergangenheit als Flüchtlingsunterkunft verwendet. Im Rückgebäude stehen 46 Plätze zur Verfügung, von denen aktuell 42 belegt sind. Im Vordergebäude wurden 55 Plätze eingerichtet und davon inzwischen 48 genutzt.

Auch das Gebäude der ehemaligen Standortverwaltung der Bundeswehr in der Albert-Schweitzer-Straße in Tauberbischofsheim wird nach mehrjähriger Pause wieder zur Flüchtlingsunterbringung eingesetzt. Hier sind derzeit 24 von insgesamt 57 Plätzen bereits belegt. Erstmals als Gemeinschaftsunterkunft gebraucht wird in Lauda-Königshofen ein Gebäude des Caritasverbandes in der Waldstraße im Stadtteil Gerlachsheim. Hier wurden inzwischen zwei Drittel der 30 verfügbaren Plätze belegt.

Weiterhin betriebsbereit ist die Notunterkunft in der Sporthalle der Beruflichen Schulen in Bad Mergentheim. „Der Fokus unserer Arbeit liegt aber darauf, eine solche Notunterbringung in einer großen Halle zu vermeiden, wenn es irgendwie möglich ist. Priorität hat für uns deshalb die Bereitstellung von regulären Unterkünften in Gebäuden oder zumindest in Wohncontaineranlagen“, macht Landrat Christoph Schauder deutlich.

So wird die Sanierung der kreiseigenen Gemeinschaftsunterkunft „Zwischen den Bächen“ in Bad Mergentheim zügig vorangetrieben. Die beiden Bauabschnitte mit jeweils 65 Plätzen sollen im Laufe des Jahres fertig gestellt werden. In der Turmbergschule in Königshofen werden von der Stadtverwaltung Lauda-Königshofen in einem nicht mehr für den Schulbetrieb benötigten Teil weitere 48 Plätze eingerichtet. In mehreren weiteren Kommunen sind weitere Unterkünfte mit großen Kapazitäten in Planung.

Darüber hinaus haben der Landkreis und die Städte und Gemeinden vereinbart, bei der Gemeinschaftsunterbringung von geflüchteten Menschen zusätzlich einen dezentralen Ansatz zu wählen. Dies bedeutet, dass die Kommunen – gestaffelt nach ihrer Größe – jeweils einige Wohnungen anmieten und dann für eine Untervermietung durch die Untere Aufnahmebehörde beim Landratsamt bereitstellen. Später können die Wohnungen dann bei Bedarf von den Städten und Gemeinden zur Kommunalen Anschlussunterbringung geflüchteter Menschen genutzt werden.

Anders als in früheren Flüchtlingswellen sind die Menschen aus der Ukraine derzeit überwiegend privat untergebracht, beispielsweise bei Freunden und Bekannten. „Dennoch muss die Landkreisverwaltung weiterhin mit hohen Zuweisungen an Flüchtlingen durch Bund und Land rechnen, ohne dass belastbare Prognosen möglich wären. Daher hat der Aufbau weiterer Unterkunftskapazitäten höchste Priorität“, ergänzt Sozialdezernentin Elisabeth Krug. Unabhängig vom russischen Angriffs- und Vernichtungskrieg in der Ukraine seien auch aus anderen Staaten wieder hohe Zugänge an geflüchteten Menschen zu verzeichnen.

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