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29.10.2021

Zusammenarbeit vertiefen - Arbeitssitzung der Regionalen Steuerungsgruppe Übergang Schule - Beruf

Die Mitglieder der Regionalen Steuerungsgruppe für das Bildungsangebot „Ausbildungsvorbereitung dual“ (AVdual) haben sich zu einer weiteren Arbeitssitzung im Landratsamt Main-Tauber-Kreis getroffen. Ein Jahr nach dem Start des Modellprojektes im Rahmen der konstituierenden Sitzung der Regionalen Steuerungsgruppe galt es zu schauen, was bereits gut läuft und wo die Mitglieder zukünftig noch enger zusammenarbeiten können. Hierbei haben sich die Akteure unter anderem zu Themen wie berufliche Orientierung, Akquise von Praktikumsplätzen und Nachvermittlung in Ausbildung ausgetauscht. 

Seit Beginn des Schuljahres 2020/2021 bieten drei Berufliche Schulen in der Trägerschaft des Main-Tauber-Kreises den Bildungsgang Ausbildungsvorbereitung dual (AVdual) an: dasBerufliche Schulzentrum in Wertheim, die Gewerbliche Schule in Tauberbischofsheim und die Berufliche Schule für Ernährung, Pflege, Erziehung in Bad Mergentheim. Für den Erfolg des Verlaufs von AVdual ist es wichtig, dass alle am Übergang Schule – Beruf beteiligten Stellen eng zusammenarbeiten. So wurde beispielsweise vereinbart, die Zusammenarbeit der Schulen mit der Berufs- und Rehaberatung der Agentur für Arbeit Schwäbisch-Hall – Tauberbischofsheim auszubauen, stärker zu strukturieren und für alle Seiten verbindlicher, transparenter und planbarer zu gestalten. „Je besser die jungen Menschen beruflich orientiert sind und wissen, wohin ihre Reise übers Praktikum gehen soll, desto eher gelingt der Übergang in Ausbildung“, sagte Sitzungsleiterin Ursula Mühleck, für die Beruflichen Schulen zuständige Dezernentin beim Landratsamt Main-Tauber-Kreis.

Auch die Zusammenarbeit mit den beiden Kammern, der Handwerkskammer Heilbronn-Franken und der Industrie- und Handelskammer Heilbronn-Franken, soll intensiviert werden. So wurde unter anderem seitens der Handwerkskammer Heilbronn-Franken zugesagt, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Ausbildungsberatung und der Ausbildungsplatzvermittlung zukünftig bei der Vermittlung und der „passgenauen Besetzung“ der jungen Menschen unterstützen. Zudem ist geplant, dass künftig Ausbildungsbotschafterinnen und Ausbildungsbotschafter über den Firmenausbildungsverbund e.V. Main-Tauber (fabi) die AVdual-Klassen bereichern und Einblicke in ihren Berufsalltag geben.

Ein weiterer Fokus der Mitglieder in der Arbeitssitzung lag auch auf der Zeit nach AVdual. So

wird das Pilotprojekt „Ausbildungsverlauf nach AVdual“ weiter vorangetrieben. Bei einem Ausbildungsabbruch sollen die Gründe für den Abbruch ermittelt und ausgewertet werden. Die Abbrecherinnen und Abbrecher sollen über ein „Notfallsystem“ Unterstützungsangebote erhalten.

Damit es erst gar nicht zu einem Ausbildungsabbruch kommt, fördert das Ministerium Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg das Projekt „Erfolgreich ausgebildet“. Gunther Ehrhardt, Geschäftsführer von fabi, stellte den Anwesenden das Projekt vor. Ziel des Projektes ist es, Ausbildungsabbrüche zu vermeiden, neue Perspektiven für die Berufsausbildung zu entwickeln und umzusetzen sowie die Ausbildungsqualität zu verbessern. Um diese Ziele zu erreichen, stehen Ausbildungsbegleiterinnen und -begleiter sowohl den Auszubildenden und deren Eltern als auch den Betrieben und Lehrkräften zur Seite.  

Zum Abschluss der Sitzung dankte Sitzungsleiterin Mühleck nochmals allen Akteuren für die Zusammenarbeit und für ihren Einsatz. „Die Zeit in AVdual ist knapp. Nur gemeinsam können wir unser Ziel ‚Kein junger Mensch darf verloren gehen‘ erreichen“, betonte Mühleck. 

AVdual ist ein neuer Bildungsgang an Beruflichen Schulen für Schülerinnen und Schüler mit oder ohne Schulabschluss im Anschluss an den Besuch einer allgemeinbildenden Schule. Der Fokus dieser Ganztagesschulform liegt auf der beruflichen Bildung und Ausbildungsvorbereitung. Durch den hohen Praxisbezug sollen die Jugendlichen am Ende des Schuljahres direkt in eine Berufsausbildung kommen. Unterstützt werden die Jugendlichen auf ihrem Weg von AVdual-Begleiterinnen und -Begleitern. Diese fungieren auch als feste Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner für die Praktikumsbetriebe.

Betriebe, die Praktikumsplätze für AVdual zur Verfügung zu möchten, können sich in die Datenbank für Praktikumsstellen im Main-Tauber-Kreis aufnehmen lassen. Dies ist über ein Kontaktformular unter www.main-tauber-kreis.de/avdual sowie per Telefon oder E-Mail möglich.

Der Main-Tauber-Kreis ist seit September 2020 Modellregion für die Neugestaltung des Übergangs von der Schule in den Beruf in Baden-Württemberg. Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg fördert das Programm.

Die Mitglieder der Regionalen Steuerungsgruppe sind das Regierungspräsidium Stuttgart, das Staatliche Schulamt Künzelsau, der geschäftsführende Schulleiter der beruflichen Schulen und der Sprecher der geschäftsführenden Schulleitungen der allgemein bildenden Schulen, die beteiligten beruflichen Schulen, der Vorsitzende der Bürgermeistervereinigung im Main-Tauber-Kreis, die Agentur für Arbeit Schwäbisch-Hall – Tauberbischofsheim, das Jobcenter Main-Tauber, die Industrie- und Handelskammer Heilbronn-Franken, die Handwerkskammer Heilbronn-Franken, die Kreishandwerkerschaft Main-Tauber-Kreis, der DGB-Kreisverband Main-Tauber und die Südwestmetall Bezirksgruppe Heilbronn/Region Franken.

Nähere Informationen zum Regionalen Übergangsmanagement im Main-Tauber-Kreis oder zum Bildungsgang AVdual gibt es im Landratsamt Main-Tauber-Kreis, Amt für Schulen und ÖPNV, Katrin Stephan, Telefon 09341/82-5822, E-Mail katrin.stephan@main-tauber-kreis.de und unter www.main-tauber-kreis.de/schulen.

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