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08.03.2023

Amphibienwanderung im Landkreis beginnt

Aufgrund der steigenden Tages- und Nachttemperaturen wird in den nächsten Tagen ein rascher Beginn der Amphibienwanderung erwartet. Die wechselwarmen Tiere erwachen ab einer Temperatur von rund sechs Grad aus ihrer Winterstarre. Maßgeblich für den Start der Wanderung sind nächtliche Temperaturen über sechs Grad in Verbindung mit feuchtem Wetter.

Um die Amphibien bestmöglich vor Schaden zu schützen, hat das Landratsamt Main-Tauber-Kreis gemeinsam mit den ehrenamtlichen Naturschutzorganisationen und dem Polizeirevier Tauberbischofsheim festgelegt, an welchen Stellen Warntafeln angebracht und Geschwindigkeitsbeschränkungen erlassen werden. „Dies soll sowohl die Tiere als auch die freiwilligen Helfer schützen, die die Amphibien einsammeln und über die Straße tragen“, erklärt Dr. Monique Müller, Leiterin des Umweltschutzamtes beim Landratsamt. An bestimmten Wanderschwerpunkten sind durch die Straßenmeistereien zudem mobile und stationäre Amphibienleiteinrichtungen aufgestellt worden.

Betroffen sind insbesondere folgende Streckenabschnitte:

  • L 2310 von Mondfeld in Richtung Grünenwört
  • L 2310 von der Einmündung Boxtal in Richtung Freudenberg
  • K 2831 von Rauenberg bis zur Einmündung bei Boxtal
  • L 575 von Wessental in Richtung Boxtal
  • L 508 von Hundheim in Richtung Nassig
  • L 509 von Bronnbach in Richtung Külsheim
  • L 506 von Bronnbach in Richtung Gamburg auf Höhe des Tauberaltarmes
  • K 2881 von Eiersheim nach Gamburg bei der Abzweigung nach Hochhausen
  • K 2825 von Dertingen in Richtung Kembach am Ortsausgang Dertingen
  • L 506 von Werbach in Richtung Niklashausen
  • L 2297 von Werbach in Richtung Werbachhausen
  • K 2815 von Tauberbischofsheim in Richtung Hochhausen
  • L 578 von Dittwar in Richtung Heckfeld
  • L 578 von Gerchsheim in Richtung Kist
  • K 2811 von Grünsfeldhausen kommend am Ortseingang Paimar
  • K 2807 von Unterwittighausen in Richtung Bütthard
  • K 2882 von Unterwittighausen in Richtung Poppenhausen
  • K 2801 Ortsausgang Vilchband Richtung Messelhausen
  • K 2801 Ortsausgang Messelhausen Richtung Marbach
  • K 2884 von Buch in Richtung Brehmen
  • K 2835 von Buch in Richtung Eubigheim
  • L 579 von Oberschüpf in Richtung Lengenrieden
  • K 2837 von Uiffingen in Richtung Wölchingen
  • K 2839 von Boxberg in Richtung Angeltürn
  • L 513 von Assamstadt in Richtung Krautheim
  • K 2849 von Holzbronn in Richtung Reckerstal
  • L 514 von Althausen in Richtung Lustbronn
  • L 1001 von Nassau in Richtung Schäftersheim
  • L 1001 von Niederstetten in Richtung Oberstetten

Auf den betroffenen Strecken schnell zu fahren ist auch für Autofahrer gefährlich, wenn die Straßen durch überfahrene Amphibien rutschig werden. „Deshalb Fuß vom Gas, sobald die Warntafeln und Geschwindigkeitsbeschränkungen auftauchen. Auf den Straßen ist langsames Fahren der beste Artenschutz. Besonders nachts sollte man auf der Hut sein und auf die möglichen Wegekreuzer achten, auch zu seinem eigenen Schutz“, appelliert Dr. Monique Müller.

Bereits in der einsetzenden Dämmerung werden sich Erdkröte, Grasfrosch, Berg- und Teichmolch wieder auf den direkten Weg von ihren Winterquartieren in Richtung Laichplatz machen. Sie suchen jedes Jahr die Gewässer auf, in denen sie selbst die Wandlung von der Kaulquappe zum Frosch oder zur Kröte durchgemacht haben. Da die Wanderrouten oft Straßen im Landkreis kreuzen, wird die Überquerung der Verkehrswege für die Tiere zu einem lebensgefährlichen Abenteuer.

Amphibien wandern langsam, oft weniger als 20 Meter in der Stunde und sind vorbeifahrenden Autos dadurch hilflos ausgeliefert, besonders während der Hauptwanderzeit zwischen 19 und 23 Uhr. Wie Untersuchungen zeigen, erreichen bei einer Verkehrsdichte von 60 Autos in der Stunde bis zu 80 Prozent der wandernden Erdkröten nicht den gegenüberliegenden Straßenrand.

Die Tiere sterben nicht nur durch das direkte Überrollen unter den Autoreifen. Auch der geschwindigkeitsabhängige Strömungsdruck der Autos auf die Fahrbahn tötet sie. Um den Druck gering zu halten, sollten die gesetzten Geschwindigkeitsbegrenzungen nicht überschritten werden. Damit wird die Überlebenschance der wandernden Tiere erhöht.

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