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13.10.2022

"Hallo Oma - Tatort Telefon!" - Interaktives Theaterstück zum Schutz vor Betrugsanrufen

Der Förderverein Aktionskreis Sucht- und Gewaltprävention, Sicherheit und Gesundheitsförderung im Main-Tauber-Kreis e. V. (Förderverein AkS) hat vor kurzem das Theaterstück „Hallo Oma – Tatort Telefon“ in Ahorn-Eubigheim zeigen lassen. Dabei handelte es sich um eine geschlossene Veranstaltung vor rund 110 geladenen Seniorinnen und Senioren.

Das Stück beinhaltete mehrere Varianten von Betrugsanrufen, die auch während der Pandemie ungebremst weiterliefen und zu großen Schäden geführt haben. Dazu gehören nicht nur falsche Enkelinnen und Enkel, Polizistinnen und Polizisten, sondern auch Schockanrufvarianten sowie falsche Ärztinnen und Ärzte. Beim Enkeltrick handelt es sich um eine besonders hinterhältige Form des Betrugs, der für die Opfer oft existenzielle Folgen haben kann. Sie können dadurch hohe Geldbeträge verlieren oder sogar um ihre Lebensersparnisse gebracht werden.

„Wer vorab schon einmal einen solchen Anruf – und sei er auch gespielt – gehört hat, der weiß sich eher einer Betrügerin oder einem Betrüger zu widersetzen“, erläuterte Elisabeth Krug, Kreissozialdezernentin und stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins AkS.

„Immer häufiger werden Seniorinnen und Senioren Opfer von Betrugsanrufen, auch im Main-Tauber-Kreis“, sagte Hans Becker, Polizeipräsident des Polizeipräsidiums Heilbronn. Teils erbeuten die Betrügerinnen und Betrüger auch Beträge im fünfstelligen Eurobereich. Daher möchte der Förderverein AkS nun auf diese Thematik mit Theaterstücken aufmerksam machen.

Die Anrufenden geben sich als Verwandte, Enkel oder auch gute Bekannte aus und bitten kurzfristig um Bargeld. Als Grund wird eine Notlage oder ein finanzieller Engpass vorgetäuscht, beispielsweise ein Unfall oder ein dringender Autokauf. Oft werden die Betroffenen durch wiederholte Anrufe unter Druck gesetzt. Sobald das Opfer zahlen will, wird eine Botin oder ein Bote angekündigt, die bzw. der das Geld abholt.

In anderen Fällen werden die Betroffenen gebeten, unverzüglich zur Bank zu gehen und dort den Betrag abzuheben oder anzuweisen, sollte die geforderte Summe nicht parat sein. Nicht selten ruft die Täterin oder der Täter sogar ein Taxi, wenn das Opfer den Weg nicht mehr zu Fuß bewältigen kann.

Der Theaterpädagoge Allan Mathiasch vermittelt in seinem Stück „Hallo Oma – Tatort Telefon!“ unterhaltsam Informationen zum Schutz vor Betrugsanrufen. Die Zuschauerinnen und Zuschauer hatten während der Aufführung die Möglichkeit, dessen Verlauf und den Ausgang so zu gestalten, wie sie es für richtig erachtet haben. Die Schauspielerinnen und Schauspieler nahmen die Lösungsvorschläge auf und improvisierten damit den Fortgang der Handlung. Die Inhalte der Stücke werden so eindrücklich veranschaulicht, dass die Zuschauer einen Überblick über verbreitete Techniken, Maschen und Täuschungsmanöver krimineller Straftäterinnen und -täter erhalten konnten.

Ziel der Veranstaltungen war es, Bürgerinnen und Bürger mit spielerisch vermittelten Situationen vor einem solchen Betrug zu warnen.

Thomas Bührle, Leiter der polizeilichen Prävention in Tauberbischofsheim, weist auf einige Tipps hin. „Wenn sich Anruferinnen oder Anrufer am Telefon nicht selber mit Namen melden, sollten Bürgerinnen und Bürger misstrauisch werden. Auf keinen Fall sollte geraten werden, wer anruft, sondern die Anruferin oder der Anrufer grundsätzlich dazu aufgefordert werden, den eigenen Namen selbst zu nennen. Ebenso ist Misstrauen richtig, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben, die die oder der Angerufene als solche nicht erkennt. In diesem Fall sollten bei der Anruferin oder bei dem Anrufer Dinge erfragt werden, die nur die vermeintliche Person wissen kann“, erklärte Bührle.

Außerdem sollten laut Bührle keine Details zu den familiären und finanziellen Verhältnissen preisgegeben werden. Sollte ein Anruf verdächtig erscheinen, sei unverzüglich die Polizei unter der Nummer 110 zu informieren. Sofern Bürgerinnen und Bürger bereits Opfer eines Enkeltricks geworden sind, ist die Tat laut Bührle unbedingt bei der Polizei anzuzeigen. Dies könne helfen, Zusammenhänge zu erkennen, andere Personen entsprechend zu sensibilisieren und die Täter zu überführen.

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