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23.10.2023

Umweltministerin Thekla Walker besucht den Landkreis der Energiewende

Die Ministerin für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, Thekla Walker MdL, hat vor kurzem den Main-Tauber-Kreis besucht, um sich vor Ort einen Eindruck über den Umsetzungsstand der Energiewende zu verschaffen. Bei dem Besuch tauschte sie sich auch mit Landrat Christoph Schauder, Verbandsdirektor Klaus Mandel vom Regionalverband Heilbronn-Franken und den Oberbürgermeistern sowie zahlreichen Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern der Kommunen des Landkreises aus. Dabei war es der Ministerin wichtig zu erfahren, was in der Region bereits gut läuft und wo das Land Baden-Württemberg noch unterstützend tätig werden kann.

„Der Main-Tauber-Kreis als Landkreis der Energiewende ist bei der Windenergie führend in Baden-Württemberg. Hier sind 145 Windenergieanlagen in Betrieb, weitere zehn genehmigt jedoch noch nicht errichtet. Des Weiteren laufen derzeit Genehmigungsanträge für neun Windenergieanlagen. Zudem sind im Main-Tauber-Kreis 17 Freiflächen-Photovoltaikanlagen in Betrieb. Daran wird deutlich, dass bei uns die Energiewende seit Jahren aktiv gelebt wird“, sagte Landrat Christoph Schauder. „Ich freue mich sehr, dass das Land Interesse an unserem Flächenlandkreis zeigt und die Ministerin persönlich vorbeikommt, um sich ein eigenes Bild zu machen“, ergänzte der Landrat.

„Der Ausbau von erneuerbaren Energien ist ein wichtiger Standort-Faktor für die Wirtschaft. Die Gespräche mit Akteuren vor Ort ermöglichen es mir, Problemstellungen und Hindernisse wie etwa bei Genehmigungen oder beim Netzausbau zu identifizieren. Unser gemeinsames Ziel ist es, den Hochlauf der erneuerbaren Energien weiter zu beschleunigen. Denn die klaren Ziele der Energiewende, des Klimaschutzes und für eine sichere Energieversorgung wollen wir mit den Landkreisen und den Kommunen zusammen erreichen. Sie alle sind Teil der Lösung, da die Umsetzung direkt in den Städten, Gemeinden und Landkreisen erfolgen muss“, sagte Ministerin Thekla Walker MdL und gratulierte dem Main-Tauber-Kreis zu dem bisher Erreichten.

Im Rahmen des Termins hob der Landrat zudem hervor, dass viele Unternehmen ihre Ansiedlungsentscheidung vom Zugang zu grünem Strom abhängig machen. Selbstverständlich sei es für ländliche Regionen einfacher als für Ballungszentren, Flächen für die Erzeugung von Erneuerbaren Energien zur Verfügung zu stellen. Dies spiele insbesondere bei der Erfüllung des Ziels der Landesregierung eine Rolle, zwei Prozent der Landesfläche für Anlagen zur Erzeugung regenerativer Energie zur Verfügung zu stellen. „Der Main-Tauber-Kreis, ist bereit dazu, mehr Prozentpunkte zu bringen, als nötig und somit auch fehlende Prozente aus den Ballungszentren auszugleichen. Wichtig ist hierbei aber, dass die Ballungszentren und die ländlichen Räume nicht gegeneinander ausgespielt werden, sondern dass Synergieeffekte genutzt werden“, erklärte der Landrat. „Die Bevölkerung darf insbesondere auf keinen Fall den Eindruck bekommen, als energiepolitischer Ausfallbürge herhalten zu müssen. Wenn ländliche Räume also den erhöhten Ausbau Erneuerbarer Energien ermöglichen, muss es im Umkehrschluss auch möglich sein, konkrete Anfragen zu Wohn- und Gewerbeansiedlungen vereinfacht zu ermöglichen. In diesen Fällen sollte dann kein politischer Nahkampf mit Stuttgart von Nöten sein“, erläuterte Schauder. Wie die Ministerin ergänzte, ist „das Land Baden-Württemberg nur so erfolgreich, weil alle Beteiligten gemeinsam an einem Strang ziehen.“

Bei dem Austausch mit den Oberbürgermeistern sowie Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern ging es konkret um die kommunale Wärmeplanung, die Realisierung von Freiflächen-Photovoltaikanalgen, die Höhenbegrenzungen der Bundeswehr im Zusammenhang mit Windkraftanlagen, die isolierte Positivplanung, das Naturwärmenetzwerk, aber auch um das Biber-Management. Alle Beteiligten waren sich einig, dass der Austausch wichtig gewesen sei und sie einiges für das weitere Vorgehen mitgenommen haben.

Am Nachmittag besichtigte Landrat Schauder gemeinsam mit Ministerin Walker die Bioenergie Tauberhöhe GmbH & Co KG in Weikersheim. Die Geschäftsführer Hans-Richard Haas und Eberhard Ehrmann zeigten den Besucherinnen und Besuchern die Anlage. „Wir verstehen uns als Bürgerinitiative für Erneuerbare Energien. Unser Auftrag ist es, aus gewachsener Biomasse Energie zu erzeugen“, erläuterten die Geschäftsführer.

Den Abschluss machte die Ministerin in Creglingen. Derzeit sollen dort Flächen mit rund 220 Hektar für Freiflächen-Photovoltaikanlagen ausgewiesen werden. Bürgermeister Uwe Hehn stellte das Vorhaben vor. Dabei betonte er, dass die Stadt enorme Potenziale habe und eine große Fläche ausweisen möchte, um Erneuerbare Energien zu erzeugen: „Vor allem für die Akzeptanz bei den Bürgerinnen und Bürgern ist es sehr wichtig, dass dann aber auch die Wertschöpfung vor Ort verbleiben kann“, sagte der Bürgermeister. „An diesem Beispiel wird deutlich, wie der Ländliche Raum die fehlenden Prozentpunkte bringen kann, die die Ballungszentren aufgrund ihrer Raumstruktur nicht werden stemmen können“, fügte Landrat Christoph Schauder hinzu.

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